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Zohran Mamdani ist neuer Bürgermeister von New York

Ein Hipster-Paar will jetzt New York retten

Er hat es geschafft: Zohran Mamdani wird der erste muslimische Bürgermeister von New York – und noch dazu der jüngste seit 100 Jahren. Mit seiner Frau Rama Duwaji bekommt der «Big Apple» nun eine Gen-Z-Vertreterin als First Lady.

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<p>Mamdani und seine First Lady Rama Duwaji. Die beiden sind das seit langem jüngste Paar an der politischen Spitze in New York.</p>

Mamdani und seine First Lady Rama Duwaji. Die beiden sind das seit langem jüngste Paar an der politischen Spitze in New York.

AP

Zohran Mamdani (34) ist der neue Bürgermeister von New York – das wurde bei der Wahl vom Dienstag eindeutig entschieden; der Demokrat holte sich die Mehrheit der Wählerstimmen und wurde damit zum ersten muslimischen «Mayor» der Metropole. Vor allem bei jungen und Erstwählern ist Mamdani extrem beliebt; bei seinem Wahlkampf setzte er vor allem auf soziale Medien und Nahbarkeit.

Kein Wunder, schliesslich ist der 34-Jährige der jüngste Bürgermeister der Stadt seit 100 Jahren – er weiss genau, wie man die eigenen Inhalte den jungen Generationen am besten kommuniziert. Sogar noch jünger als Mamdani ist seine Frau. Die 28-jährige Rama Duwaji wird jetzt zur ersten First Lady aus der Gen Z, also der Generation, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde. Wer ist das junge Paar, das in New York von nun an den Ton angibt?

«Sie ist mehr als nur meine Frau»

Rama Duwaji war während des Wahlkampfes ihres Mannes nur selten zu sehen. Mamdanis politische Gegner warfen ihm sogar vor, seine Frau zu verstecken, wie unter anderem BBC berichtet. In einem Instagram-Post verteidigte er seine Entscheidung, Duwaji nicht zu Wahlkampfzwecken ins Rampenlicht zu drängen: «Wer sich heute auf Twitter aufhält, weiss, wie bösartig Politik sein kann. Normalerweise ignoriere ich das, aber es ist anders, wenn es um meine Familie geht.» Weiter: «Rama ist nicht einfach meine Frau; sie ist eine unglaubliche Künstlerin, die es verdient, um ihrer selbst willen bekannt zu sein.»

Duwaji ist eine New Yorker Illustratorin mit syrischen Wurzeln, die in ihrem Werk oft Themen rund um den Nahen Osten behandelt. Über ihre Arbeit berichteten bereits mediale Grössen wie die «New York Times» und «The Washington Post». Das Ausmass der Berichterstattung dürfte sich mit Mamdanis Wahlsieg nun schlagartig ändern.

Das Paar lernte sich auf der Dating-App Hinge kennen. «Es gibt also noch Hoffnung für diese Dating-Apps», scherzte Mamdani letzte Woche in einem Interview für «The Bulwark». Ihre Verlobung feierten die beiden letztes Jahr in Dubai, wo Duwajis Familie lebt.

Ist Mamdani ein Nepo-Baby?

Nicht nur wegen seiner Frau wurde Mamdani in den letzten Monaten aus dem gegnerischen politischen Lager attackiert. Auch sein eigener Lebenslauf brachte dem jungen Politiker Kritik ein.

Obwohl Mamdani bis zuletzt noch ein relativ Unbekannter war, kommt er – wie es in prestigeträchtigen Kreisen nicht selten der Fall ist – aus einer Familie, die durchaus über «Connections» verfügen dürfte. Er ist der Sohn der gefeierten indischen Filmregisseurin Mira Nair (68) und Mahmood Mamdani (79), einem Professor für Anthropologie an der renommierten Columbia University, New York.

Das privilegierte Elternhaus brachte Mamdani den Vorwurf ein, er sei ein sogenanntes Nepo-Baby. Das Wort leitet sich vom englischen Nepotism, also Vetternwirtschaft, ab. Als Nepo-Baby werden in den Medien seit einigen Jahren Menschen bezeichnet, die durch ihren familiären Hintergrund gewisse Vorteile erhalten.

Eigentlich wollte er Rapper werden

Der Bildungsweg ihres Sohnes scheint für Mamdanis erfolgreiche Eltern ein grosses Anliegen gewesen zu sein. Er besuchte die Bronx High School of Science. Die Eliteschule ist ausgerichtet auf die Förderung von hochbegabten Schülern, vor allem in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften. Nur wer durch einen speziellen Test die Vorauswahl besteht, kommt rein. Allerdings ist der Besuch der Schule danach kostenfrei. Später studierte Mamdani am Bowdoin College im Bundesstaat Maine.

Dass sich Mamdani für linke Politik interessierte, wurde früh deutlich. 2015 versuchte er sich sogar als linker Rapkünstler unter dem Künstlernamen «Young Cardamom», eine Anspielung auf seine indische Herkunft. Gut möglich, dass er sich das Leben im Rampenlicht bei seiner Mutter abgeguckt hat. Mamdanis Musikerkarriere war jedoch nur von kurzer Dauer. Seit Ende der 2010er-Jahre fokussiert er seine Kreativität und sein Medien-Know-how auf seine politische Karriere.

Von Sophie Ofer vor 2 Stunden