Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (1927-2022) ist tot. Joseph Ratzinger, wie Benedikt XVI. mit bürgerlichem Namen hiess, sei im Vatikan im Alter von 95 Jahren gestorben. «Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 09:34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist», teilte das vatikanische Presseamt mit.
Laut «Vatican News» habe der Heilige Stuhl zudem mitgeteilt, dass Benedikts Leichnam ab dem 2. Januar im Petersdom öffentlich aufgebahrt werden soll. Gläubige sollen sich dann von dem ehemaligen Papst verabschieden können.
Papst Benedikt XVI. war «sehr krank»
Papst Benedikt XVI. war von April 2005 bis Februar 2013 Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Papst Franziskus (86) hatte kürzlich bei seiner Generalaudienz im Vatikan gesagt, dass Benedikt «sehr krank» sei. Franziskus hatte die Gläubigen gebeten, Benedikt im Gebet beizustehen.
Vatikan-Sprecher Matteo Bruni (46) hatte später bestätigt, dass sich der Zustand Benedikts in den vorangegangenen Tagen verschlechtert hatte. Papst Franziskus hatte zudem seinen Aufruf erneuert, für Benedikt zu beten und ihn auf diesem Wege zu begleiten.
Zurückgezogenes Leben im Vatikan
Joseph Ratzinger war der erste Papst seit dem 15. Jahrhundert, der sein Amt zu Lebzeiten niederlegte. Geboren wurde er am 16. April 1927 als drittes von drei Kindern eines Polizisten und einer Köchin in Marktl am Inn. Von 1946 bis 1951 studierte Joseph Ratzinger Katholische Theologie und Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und an der Universität in München. 1951 wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Georg Ratzinger (1924-2020) zum Priester geweiht.
1977 wurde er zum Erzbischof von München und Freising und wenig später auch zum Kardinal ernannt. 2005 wurde aus Kardinal Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI. Im Februar 2013 gab er im Alter von 85 Jahren seinen Amtsverzicht aus Altersgründen bekannt. Er lebte zurückgezogen in einem früheren Klostergebäude in den Vatikanischen Gärten.