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Vermögen zwischen 10 und 200 Millionen Franken

Sohn und Assistent streiten sich um das Erbe von Gina Lollobrigida

Am 16. Januar verstarb die italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida. Nun entfacht ein erbitterter Streit zwischen ihrem leiblichen Sohn und ihrem Assistenten – den sie wie einen Sohn liebte. Der Grund: Der «Ersatz-Sohn» erbt laut Testament die Hälfte des Vermögens der Schauspielerin.

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Gina Lollobrigida war Schauspielerin, aber auch Malerin, Fotografin und Bildhauerin.

Gina Lollobrigida war Schauspielerin, aber auch Malerin, Fotografin und Bildhauerin.

Getty Images

Wenn eine geliebte Person stirbt, ist das immer schlimm. Noch trauriger wird es, wenn das Andenken an diesen Menschen von einem hässlichen Erbschaftsstreit überschattet wird. Dies passiert derzeit mit Gina Lollobrigida (†95), der italienischen Schauspielerin, die am 16. Januar 2023 verstarb, oder besser gesagt ihrem Nachlass. Gina hinterlässt einen Sohn, den 65-jährigen Milko Skofic Jr. – und ein Erbe, das auf eine Höhe von zehn bis 200 Millionen Franken geschätzt wird. Hierzu zählt nicht nur ihr Geld, sondern auch ihre Kunst, ihr Haus, ihre Stiftung. Skofic war Lollobrigidas einziges Kind. Mit wem könnte er sich also um den Nachlass der Diva streiten? 

Der Mann, der Skofic im Weg des alleinigen Erbes steht, heisst Andrea Piazzolla, ist 35 Jahre alt und war während 12 Jahren der persönliche Assistent, Manager, Vertraute und «Ersatz-Sohn» von Gina Lollobrigida. Und genau dem hat sie die Hälfte ihres Vermögens vermacht, in einem Testament, das 2017 aufgesetzt wurde. In der italienischen TV-Show «Domenica In» zeigte sich der 35-Jährige untröstlich über den Verlust seiner guten Freundin, vergoss bittere Tränen und erzählt, dass er Gina eine Niere spenden wollte, nachdem bei einem CT ein Nierenversagen bei ihr festgestellt wurde – doch das hätte nichts mehr genützt. «Ich war verzweifelt, ich umarmte sie von oben bis unten, ich sagte erst ‹Danke› und dann ‹Entschuldigung›.»

Wie viel genau Piazzolla erbt, ist nicht bekannt, doch dürfte es nicht wenig sein, denn egal, ob ihr Erbe sich nun auf zehn Millionen oder 200 Millionen beläuft – ihr Assistent ist per sofort Millionär. Die Frage ist nur noch, wieviel facher. Wie «Bunte» schreibt, gehen die anderen 50 Prozent an Lollobrigidas Sohn Milko Skofic Jr., «in Übereinstimmung mit dem Gesetz». Weiter heisst es ausserdem, dass Piazzolla die Stiftung verwalten wird, die «die Arbeiten der Künstlerin Gina Lollobrigida – also ihre Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen – umfasst.»

Richtiger Sohn verklagt falschen Sohn

Milko Skofic Jr. traut Andrea Piazzolla seit jeher nicht über den Weg, beschuldigt ihn als Erbschleicher und setzte sogar schon mehrere Verfahren gegen ihn in Bewegung. Lollobrigida soll in Sachen Finanzen sogar zu «beeinflussbar» gewesen sein, sodass ihr Sohn sich dazu gezwungen sah, vor zwei Jahren einen finanziellen Beistand einzusetzen. 

Milko Skofic (vorne), der Sohn von Gina Lollobrigida, an der Beerdigung seiner Mutter.

Milko Skofic (vorne), der Sohn von Gina Lollobrigida, an der Beerdigung seiner Mutter.

Getty Images

Der leibliche Sohn der Schauspielerin wirft Piazzolla, den sie «wie einen Sohn» liebte vor, Gina manipuliert zu haben, um von ihr zu profitieren, etwa in Form vom Verkauf teurer Möbel und Bilder aus dem Besitz von Gina Lollobrigida. Das soll dem «Ersatz-Sohn» rund drei Millionen Franken eingebracht haben. Doch bis Skofic ein Ergebnis in den rechtlichen Verfahren erreicht, bleibt Piazzolla alleiniger Direktor von Lollobrigidas Unternehmen Vissi d'Arte und hat Ausblick auf ein grosses Erbe. Es ist aber auch nicht so, als hätte er nichts dafür getan, von der Schauspielerin so grosszügig in ihrem Testament berücksichtigt zu werden.

Zwölf Jahre lang war der Italiener ihr engster Vertrauter, fuhr mit ihr in die Ferien, war ihre Begleitung zu Veranstaltungen, agierte als ihr persönlicher Chauffeur, Sekretär und überhaupt Mädchen für alles. Er wohnte in den letzten acht Jahren mit ihr in ihrer Villa an der Via Appia Antica in Rom und später lebten dort auch seine Ehefrau Adriana und seine dreijährige Tochter Gina. Wer Andrea beschuldigte, sich an Lollobrigida zu bereichern, stiess sowohl bei ihm als auch bei der Schauspielerin selbst auf taube Ohren. 

Gina Lollobrigida und Andrea Piazzolla am Geburtstag der Diva im Jahr 2017.

Gina Lollobrigida und Andrea Piazzolla am Geburtstag der Diva im Jahr 2017.

Getty Images

Das Erbe von Gina Lollobrigida soll respektiert werden

Nun fordert Andrea Piazzolla nach dem Tod von Gina Lollobrigida und der Testamentsverkündung, dass Milko Skofic, wenn er schon die Hälfte des Erbes erhält, dieses dann aber wenigstens auch für einen guten Zweck einsetzen soll. «Sie wollte ihrem Sohn nichts vererben, ihr Wunsch ist bekannt. Ich appelliere an ihn, ich bitte ihn, den Willen seiner Mutter zu respektieren und auch seine Hälfte dafür einzusetzen, das zu ehren, was seine Mutter getan hat.» Er selbst wolle seine fünfzig Prozent vollständig in die Stiftung stecken und somit versuchen, ihre Kunst in der Welt bekannt zu machen und in die grössten Museen der Welt zu bringen – so wie sie es sich gewünscht hatte.

Von san am 7. Februar 2023 - 16:05 Uhr