Emma Watson (35) war zum ersten Mal in ihrem Leben bei einem Podcast zu Gast. Dies beim Life Coach und Autor Jay Shetty (38), in seinem «On Purpose Podcast». Für das Gespräch nahmen sich die beiden knapp zwei Stunden und vierzig Minuten Zeit. Watson hat viel zu erzählen. Kein Wunder, gibt sie doch so gut wie nie Interviews. Dies aber nicht, weil sie sich verstecken möchte. «Ich glaube, es liegt daran, dass ich eine bestimmte Art von Gesprächen führen wollte, für die ich keinen Raum zu finden schien.»
Bei Shetty findet sie diesen nun und muss sich dennoch einer jener Fragen stellen, die sonst schon immer an sie – und allgemein Frauen in ihrem Alter – herangetragen werden: «Warum bist du noch nicht verheiratet?». «Ich bin einfach nur froh, noch nicht geschieden zu sein», antwortet sie etwas unerwartet und liefert die Erklärung gleich nach: «Das klingt vielleicht wie eine sehr negative Antwort, aber ich finde einfach, dass wir unter Druck gesetzt und zu dieser Sache gezwungen werden, die meiner Meinung nach eine Art Wunder ist. Vielleicht bin ich dessen nie würdig.»
Sie hoffe zwar, dass es ihr eines Tages widerfahren werde, «aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich ein Anrecht darauf habe. Entweder ist es Teil meiner Bestimmung hier und meines Schicksals oder eben nicht.» Der gesellschaftliche Umgang mit dem Thema – es muss «in einem bestimmten Alter, innerhalb eines bestimmten Zeitraums und auf eine ganz bestimmte Weise» passieren – bezeichnet sie als «das Unromantischste, was ich mir vorstellen kann.»
«Wäre ein Desaster geworden»
Für eine Hochzeit wäre die Hermine-Granger-Darstellerin aus den «Harry Potter»-Filmen auch mit dem richtigen Partner gar nicht bereit gewesen. «Wenn ich vor etwa einem Jahr versucht hätte, zu heiraten, wäre das ein Desaster geworden. Ich kannte mich selbst einfach noch nicht gut genug.» Das tut sie mittlerweile, fehlt also nur noch der Mann an ihrer Seite.
Wie sie sich ihren idealen Partner vorstellt, erklärt sie ebenfalls in dem Podcast. «Ich habe eine Liste mit Dingen geschrieben, um mir selbst klarzumachen, wonach ich wirklich suche und was ich wirklich will, und eines davon ist jemand, von dem ich lernen kann.» Dabei gehe es um ein «lernen, ohne zu lehren». Gleichzeitig hoffe sie, dass auch der Partner bereit sei, von ihr zu lernen. Nebst dem Offensein für das Wissen des Gegenübers unterstreicht sie auch die Wichtigkeit einer gemeinsamen Vision, respektive, dass der Partner die ihrige versteht und respektiert. Umgekehrt gelte das natürlich ebenso.