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Joey Heindle litt als Kind

«Ich habe mich oft in den Schlaf geweint»

Er ist sich sicher, nicht hyperaktiv zu sein. Dennoch wurde Joey Heindle als Kind Ritalin verabreicht. Sein eigener Vater hat ihn «stillgelegt», wie der Ex-«DSDS»-Star erzählt – mit schwerwiegenden Folgen.

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Joey Heindle

Spricht über seine schwere Kindheit: Joey Heindle.

Getty Images

Jeden Morgen habe er eine Ritalin-Tablette schlucken müssen, erklärt Joey Heindle, 27, gegenüber der «Bild»-Zeitung. Was im Alter von sechs Jahren begann, dauerte zwei Jahre an. «Damit wurde ich stillgelegt», erzählt der Ex-«DSDS»-Star weiter. «Ich sass manchmal stundenlang nur auf einem Stuhl und schaute die Wand an.»

«Ich hatte kein ADHS»

Ritalin wird Kindern verabreicht, die an ADHS, der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, leiden. Häufige Anzeichen davon sind Konzentrationsschwächen, schnelle und starke Gefühls- und Stimmungsschwankungen sowie emotionale Überreaktionen, wie das «Infoportal für Erwachsene mit ADHS» festhält.

Heindle ist überzeugt, dass er nicht an der Verhaltensstörung litt. «Ich hatte kein ADHS und war auch nicht hyperaktiv, da bin ich mir ganz sicher», sagt er. Trotzdem erhielt er Ritalin – weil er seinem Vater zu aufgeweckt war. Für Heindle rückblickend nicht nachvollziehbar. «Die Behandlung war überflüssig und hat mir nur geschadet.»

Luca Hänni und Joey Heindle bei DSDS

2012 startete Joey Heindle als kultiger Kandidat bei «DSDS» durch. In der neunten Staffel erreichte er den fünften Platz. Vor der Sonne stand ihm unter anderem Luca Hänni (r.), der den Sieg holen konnte.

Getty Images
«Ich hatte an nichts mehr Interesse»

Die Pillen hätten ihn isoliert und zum Aussenseiter gemacht, erklärt der Ex-Dschungelkönig. «Ich wollte nicht mehr mit anderen Kindern spielen, hatte an nichts mehr Interesse und war überhaupt nicht mehr ich selbst.» Abends habe er sich oft in den Schlaf geweint. «Ich habe diese Kack-Tabletten gehasst, musste mich davon auch oft übergeben.»

Das Schrecken nahm für ihn erst ein Ende, als seine Mutter die Pillen ins Klo kippte. Erst nach der Pillen-Phase konnte Joey Heindle seine Persönlichkeit entfalten. 

Die eigenen Kinder will er akzeptieren

Aus seinem Leiden hat Joey Heindle Lehren gezogen. «Ich werde das meinen Kindern, wenn ich mal welche habe, niemals antun. Sie sollen die Chance haben, ihren eigenen Charakter zu entwickeln.» Auch alle anderen Eltern möchte er davon warnen, ihre Kinder mit Medikamenten stillzulegen, wie er sagt. «Auch wenn sie etwas aufgeweckter als andere sind und vielleicht auch mal ausrasten. Lasst eure Kinder so sein, wie sie sind, und pumpt sie nicht mit Chemie voll!», appelliert er.

Vielleicht kann Heindle schon bald eigene Kinder so akzeptieren, wie sie sind. Wie er kürzlich gegenüber «Promiflash» verraten hat, planen er und seine Schweizer Freundin Ramona Elsener, 28, demnächst Nachwuchs. «Wir wollen nichts überstürzen, uns aber auch nicht ewig Zeit lassen», erklärte er. «Der Kinderwunsch ist da. In zwei, drei Jahren ist dann Little-Joey am Start!»

Von Ramona Hirt am 19. Mai 2020 - 12:27 Uhr