Bestens gelaunt und mit einer grossen Portion Humor hat sich Richard Lugners (90) Opernball-Gast, Jane Fonda (85), gestern bei einer Pressekonferenz in der Lugner City in Wien gezeigt. Auf die Frage, warum sie die Einladung des Baulöwen angenommen habe, sagt Fonda: «Ich brauche das Geld», schliesslich müsse sie Rechnungen bezahlen. Was genau ihre Aufgabe am Opernball überhaupt sei, war Jane Fonda bis vor Kurzem auch nicht klar, sie dachte sie besuche eine Opernaufführung.
Der Grund für ihren Trip nach Wien ist so einfach wie einleuchtend: «Ich werde gut bezahlt», so Fonda beim Pressetermin. Über den Ball wusste sie demzufolge auch nicht viel. «Ich werde vielleicht den Präsidenten besuchen, Interviews geben, Leuten beim Tanzen zusehen und dann wieder schlafen gehen».
Auf keinen Fall werde sie selbst tanzen und einen Walzer probieren. «Ich habe eine künstliche Hüfte und zwei künstliche Knie, vielleicht falle ich da auseinander», meinte die Schauspielerin. Doch nicht nur den Tanz verweigert die Schauspiel-Ikone ihrem Spender, auch die am Flughafen bereitgestellte Stretch-Limousine liess sie links liegen und stieg stattdessen in Lugners Hybrid-BMW und rauschte damit davon. Vom gemeinsamen Pressetermin wollte sie derweil auch nichts wissen und auch das gemeinsame Abendessen liess sie sausen. Der Grund: Jane Fondas Make-up-Team reiste erst am nächsten Tag an und ohne vernünftige Schminke wollte sie nicht ausgehen.
Perfekt zurecht gemacht nutzte Jane Fonda die Pressekonferenz am Tag darauf für einen Appell für den Klimaschutz. So verteidigte sie etwa das Vorgehen von radikalen Klimaaktivistinnen und Aktivisten. Sie verstehe zwar, dass es für Unmut sorge, wenn sich junge Leute auf die Strasse klebten, doch würde ohne solche Aktionen keine Aufmerksamkeit erregt werden.
Stargast Jane Fonda sowie Gastgeber und Sponsor Richard Lugner, auf der Pressekonferenz am 15. Februar in der Wiener Lugner City.
imago/SKATAJane Fondas Kontostand sieht nicht aus, als bräuchte sie das Geld
Nach dem Drehen von drei Filmen im vergangenen Jahr legt Fonda derzeit eine Arbeitspause ein, um sich wieder vermehrt dem Klimaschutz zu widmen. Sie nehme nur ein paar Einladungen – wie jene von Lugner – an, um Geld zu verdienen. «Ich sponsere meine Enkel, ich sponsere sehr viele Leute, ich muss Rechnungen zahlen». Über die Mittel, Menschen zu unterstützen, sollte sie aber eigentlich verfügen. Denn Jane Fonda hat ein geschätztes Vermögen von 215 Millionen Dollar und gehört laut dem «People With Money» Magazin zu den zehn bestbezahlten Schauspielerinnen der Welt. Ihr Geld verdankt sie dank klugen Börsen-Investititionen, einer enormen Anzahl von Immobilien und lukrativen Kosmetik-Sponsoring-Verträgen.
Ihren Opernball Gastgeber lernte Fonda erst am Mittwoch kennen. «Er war genauso oft verheiratet wie mein Vater, nämlich fünfmal. Aber ich verzeihe ihm, ich liebe meinen Vater», sagte die Schauspielerin über Lugner. Über den schillernden Bauunternehmer verlor sie zwar nette Worte, vermied aber allzu grosse Nähe. «Ich kenne niemanden, nach dem eine ganze Stadt benannt ist», sagte Fonda. Gemeint war Lugners Wiener Einkaufszentrum, das als «Lugner City» firmiert.
Mit Diven-Alarm kennt sich Mörtel Lugner aus und nimmt es gelassen: «Das gehört beim Opernball dazu, wenn man tolle Gäste haben will.» In den vergangenen Jahren zählten unter anderen Ornella Muti, Melanie Griffith, Sophia Loren, Pamela Anderson und Goldie Hawn sowie Hotel-Erbin Paris Hilton zu seinen Begleiterinnen. Wer ihn in den vergangenen Jahren sonst noch begleitete, seht ihr in der Bildstrecke.