Glücklich ist, wen die Muse küsst, vor allem wenn man Inspiration für ein neues Kunstwerk oder einen neuen Song braucht. Davon können so einige Sängerinnen und Sänger ein Lied singen – wortwörtlich. Das neueste Mitglied dieses Clubs, der seine Ex disst, soll anscheinend Johnny Depp (59) sein. Denn während der Schauspieler nach dem Prozess gegen Ex Amber Heard (36) zwar behauptete, er wolle mit ihr und dem Prozess abschliessen, nach vorne blicken und die Vergangenheit hinter sich lassen, scheint er doch noch das ein oder andere zu sagen zu haben.
Diese Gedanken verarbeitete er jetzt in zwei neuen Songs – und die sollen es an Beleidigungen gegen Heard in sich haben. Nicht, dass es bestätigt wäre, aber man kann bei den Liedern ziemlich deutlich zwischen den Zeilen lesen. Und ebenso wie bei dem Gerichtsurteil kommt Amber auch in den Songs nicht gerade gut weg. Wie «The Guardian» berichtet, wird es auf dem neuen Album von Johnny Depp und Jeff Beck einen Song namens «Sad Motherf**in' Parade» geben, in dem Depp singen soll: «If I had a dime, it wouldn't reach your hand / You're sitting there like a dog with a seven-year itch. I think you've said enough for one motherf**ing night.» Die Zeilen sagen, dass, wenn Depp zehn Rappen hätte, würde er der Person, über die er singt, nichts davon abgeben – sprich, er hat nichts mehr für sie übrig. Ausserdem sitze sie da wie ein Hund mit einem 7-jährigen Juckreiz und «Ich denke du hast genug für eine verdammte Nacht gesagt.» Hier wird nun hinein interpretiert, dass der Song von Amber Heard handeln soll und er sie als einen Hund mit Krätze bezeichnet – also etwas, dass er nicht anrühren will, was aber Hilfe braucht.
Das Album, welches am 15. Juli erscheinen soll, gibt es ausserdem einen Song namens «This is a song for Miss Hedy Lemarr», der ebenfalls so interpretiert werden könnte, dass er von Amber Heard handelt. Schon in der ersten Strophe heisst es dort «Erased by the same world that made her a star», also «Ausgelöscht von der selben Welt, die sie zu einem Star gemacht hat.» Ist diese Zeile eine Anspielung auf Amber Heard und wie die Medien sie zum Star gemacht haben, aber das Licht dieses Sterns nun wieder gelöscht haben? Bei dem Lied handelt es sich um ein Original-Stück von Johnny Depp, die Vermutung, dass es auf eine bestimmte Person bezogen ist, liegt also nahe.
Johnny Depp ist mit einem oder zwei Songs über seine Verflossene aber definitiv in guter Gesellschaft, denn auch diese Stars hatten grosse Hits mit ihren Liedern, die sie über ihre Exen schrieben – für irgendwas waren die Herzensbrüche und Tränen also doch gut.
Beginnen wir mit der Königin der Break-up-Songs: Taylor Swift (32). Die Blondine hatte gefühlt schon so viele berühmte Ex-Freunde, wie sie Hits in die Charts brachte und das eine könnte durchaus mit dem anderen zusammenhängen. Taylor scheint immer besonders intensiv von der Muse geküsst zu werden, wenn sie eben nicht mehr von ihrem Verflossenen geküsst wird. Dank ihrer Liste von Ex-Freunden kann sie dafür nun Stadien füllen und ihre Fans immer wieder mit neuen Songs erfreuen. Der Song «We're never ever getting back together» soll übrigens angeblich von Ex Jake Gyllenhaal handeln – für das Video engagierte Swift sogar ein Look-a-like.
Seit einiger Zeit ist die Sängerin allerdings sehr glücklich an Joe Alwyn vergeben, hält die Beziehung diesmal sogar aus der Öffentlichkeit heraus – und muss nun auf alte Erinnerungen zurückgreifen, um frische Inspiration zu finden – oder einfach mal ein Liebeslied schreiben, das nicht von Herzschmerz und Trennung handelt.
Justin Timberlake (41) ist unglaublich erfolgreich – auch dank seines ersten grossen Solo-Hits «Cry Me a River». Das Lied veröffentlichte er nach seiner Trennung von der Band N*SYNC und seiner damaligen Freundin Britney Spears (40). Besonders brisant: Im Video des Songs ist eine junge Frau zu sehen, die Britney zum Verwechseln ähnlich sieht und der Songtext spricht davon, dass die Partnerin des Protagonisten – also Justin Timberlake – ihm untreu wurde, er es herausfand und sich wiederum mit Untreue rächte.
Daraufhin vermuteten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Songs und Videos, dass Timberlake und Spears, das einstige Traumpaar der Pop-Szene, sich trennte, weil die Pop-Prinzessin ihren Liebsten mit einem anderen Mann betrog. Bestätigt wurde dies nie, die beiden sprachen sogar allgemein niemals über die Gründe ihres Beziehungs-Aus, aber inzwischen geht man davon aus, dass Britney ihrem Justin nie untreu wurde. Sollte sie tatsächlich treu gewesen sein und Justin warf sie für seinen eigene Zweck unter die Räder, wäre das schon sehr gemein und der Erfolg des Songs beziehungsweise des Videos unfair.
Sängerin Pink (42) erfreute ihre Fans im Jahr 2008 mit dem Song «So What», in dem sie die Trennung von Ehemann Carey Hart (46) verarbeitet. Darin singt sie davon, dass sie soeben ihren Ehemann verloren habe und nicht wisse, wo er hin sei, aber letztlich sei das alles egal, denn sie sei immer noch ein Rockstar. Im Video zeigt sich die Sängerin mit Rockstar-Allüren, fängt Schlägereien an und betrinkt sich, aber die Zuschauerinnen und Zuschauer können trotzdem hinter die Fassade blicken und erkennen, dass sie verletzt ist.
2009 versöhnten sich Pink und Carey Hart wieder und sind seitdem wieder als glückliche Familie mit den beiden gemeinsamen Kindern vereint. Heute sagt Pink zu dem Song, dass sie es lustig fände, diesen zu performen, vor allem, wenn ihr Ehemann im Publikum sei. Manchmal gibt es eben doch ein Happy End und die vorübergehende Trennung der beiden brachte und immerhin diesen ikonischen Song.
Auch Ariana Grande (29) hat nicht wenige Ex-Freunde. Der Unterschied zu manch anderen ihrer Branchen-Kolleginnen und -Kollegen ist, dass sie in den Songs, die sie über diese einstigen Liebschaften schreibt, nicht negativ spricht, sondern ihnen eigentlich für die Erfahrungen und Erinnerungen dankt. In ihrem Hit-Song «Thank u, next» spricht sie darüber, was welcher Ex-Freund ihr gelehrt hat und dass sie durch diese Erlebnisse zu sich selbst gefunden hat. Schön zu sehen, dass man nicht nur mit Groll gegen den Ex einen Hit landen kann, sondern auch mit versöhnlichen Gedanken auf die vergangene Zeit zurück blickt.