Tragisch, düster oder schlichtweg böse – so kennt man den dänischen Schauspieler Mads Mikkelsen (57) aus vielen seiner Rollen. Steht man dem 57-Jährigen dann aber gegenüber, fehlt von einer Boshaftigkeit jede Spur. Stattdessen begrüsst er einen offen und fröhlich und schenkt uns während des Interviews am grünen Teppich des Zurich Film Festivals seine ganze Aufmerksamkeit.
Mads Mikkelsen erhält dieses Jahr am 19. ZFF für seine Vielseitige Karriere den «Golden Eye Award». Zudem stellt er seinen neuesten Film «The Promised Land» vor, ein dänisches Historiendrama, welches die Geschichte des verarmten Kapitän Ludvig Kahlen erzählt, der es sich zur Aufgabe macht, das unbewohnbare Land Dänemarks im 18. Jahrhundert zu bevölkern. Ein starkes und bildstarkes Epos über Liebe, Stolz, Ambitionen und Intrigen.
Auch hier verkörpert Mads Mikkelsen auf ein Neues eine Figur mit tragischen Zügen. Aber worin liegt der Reiz für ihn, ständig in solche Rollen zu schlüpfen? An den schlichten Bösewicht glaubt er nicht wirklich, sagt er, dieses Schwarz-Weiss-Denken sei ein Hollywood-Konstrukt. Wie er es schafft, solche Charaktere zu seinem eigenen zu machen, ob er selbst auch eine dunkle Seite hat und wie er es schafft, nach der Verkörperung von düsteren Persönlichkeiten im Alltag wieder in ein «Happy Mindset» zu kommen, das erfahrt ihr im Video.
Zum Schluss liefert uns der «James Bond»-Bösewicht noch seinen schurkigsten Blick – der sich, zugegebenermassen, nicht sehr von seinem alltäglichen Gesichtsuadruck unterscheidet. Und das ist es wohl auch, was Mads Mikkelsens Schurken so menschlich macht, denn trotz der Handlungen schafft er es damit, selbst Charakteren wie dem Kannibalen Hannibal Lecter etwas Menschliches zu geben.