Der kanadische Schauspieler und Regisseur Seth Rogen, 39, möchte künftig nicht mehr mit Hollywood-Star James Franco, 43, zusammenarbeiten. Das hat Rogen, der unter anderem an «The Interview» (2014) und «Ananas Express» (2008) mit Franco gearbeitet hatte, in einem Interview mit der «The Sunday Times», aus dem das Branchenmagazin «Variety» zitiert, erklärt. Gleich mehrere Frauen haben Franco in den vergangenen Monaten sexuelle Belästigung vorgeworfen.
Mit zwei ehemaligen Schauspielschülerinnen soll er sich inzwischen aussergerichtlich geeinigt haben, das berichtete die «New York Times» im Februar. Sie hatten in einer Klage erklärt, dass Franco sie in einer von ihm gegründeten Schauspiel- und Filmschule durch «ausbeuterische sexuelle Situationen» eingeschüchtert und seine Macht missbraucht habe.
Im Interview blickt Rogen unter anderem auf einen Scherz zurück, den er inzwischen bereut. Vor mehreren Jahren habe er sich als 17-jähriges Mädchen auf Instagram ausgegeben und Franco kontaktiert. Dieser schien davon unbeeindruckt zu sein, dass das erfundene Mädchen noch minderjährig sei. Rogen hatte 2014 in der beliebten US-Show «Saturday Night Live» schliesslich darüber Scherze gemacht und gesagt, dass er nun ein Date mit Franco in einem Hotel habe.
Der Kanadier erklärt weiter, dass er «Missbrauch und Belästigung« verabscheue und niemals entsprechende Taten eines Menschen verheimlichen würde. Auch würde er niemals eine Person wissentlich in eine Situation bringen wollen, in der diese auf einen derartigen Menschen treffen müsse. Heute bereue Rogen seinen Scherz: «Es war ein schrecklicher Witz, ehrlich.»
Ausserdem erinnert Rogen an ein Interview aus dem Jahr 2018, in dem er gesagt hatte, dass er weiter mit Franco arbeiten werde. Die Wahrheit sei allerdings, dass er das nicht getan habe und derzeit auch nicht plane, dies wieder zu tun. Es sei «kein Zufall», dass die Arbeitsbeziehung der beiden offenbar beendet sei.
Auch die persönliche Beziehung der Schauspieler – sie gelten seit Jahren als Freunde – sei durch die Vorwürfe belastet worden. Er wisse selbst nicht so recht, wo die beiden derzeit stehen, aber «es hat viele Dinge in unserer Beziehung und unserer Dynamik verändert», erklärt Rogen. Dies sei «schmerzhaft» für ihn, «aber nicht so schmerzhaft und schwierig wir für viele andere Leute, die beteiligt sind». In einer solchen Situation habe er kein Selbstmitleid.