Fast genau vierzig Jahre ist es her, als die schwedische Popgruppe ihr letztes Album «The Visitors» veröffentlichte. Mit der Herausgabe ihres neuen Werks «Voyage» und zwei Singles erstaunen sie nach solch einer langen Pause die Welt. Als zunächst erster Höhepunkt ihres Comebacks treten die vier Schweden am Samstagabend, 6. November in der Kultshow «Wetten dass, ..?» mit Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker auf, später sind Livekonzerte geplant, an denen Benny Andersson, Anni-Frid Lyngstad, Agnetha Fältskog und Björn Ulvus jedoch nur virtuell als sogenannte «Abbatare» auftreten werden.
Die guten Neuigkeiten aus Schweden löste in der weltweiten Medienlandschaft eine mittelgrosse Euphoriewelle aus – kaum eine Zeitung wollte auf das Berichten der Neuigkeiten verzichten. Die Meinungen zum neuen Album und dem Comeback gehen weit auseinander. Wir haben die interessantesten Reaktionen von Medien aller Welt zusammengestellt.
Die deutsche People-Zeitschrift «Gala» hat schon in das neue Abba-Album «Voyage» reingehört und ist ganz aus dem Häuschen. Sie schreiben: «Es ist das wohl heisseste Comeback des Jahres: Abba sind zurück. Abba geht mit der Zeit und hat sich für ihre Konzertreihe zu ‹Voyage› etwas Revolutionäres einfallen lassen.»
Die britische Zeitschrift «The Sun» hat sich genau auf die Textinhalte der neuen Lieder geachtet, woraus sie folgendermassen titeln: «Nochmals Björn? Agnetha und Anni-Frids Lieder über gescheiterte Ehen, deuten im ersten Album seit 40 Jahren an, dass sie ihre Ex-Partner Björn und Benny immer noch lieben»
Die «New York Times» aus den Vereinigten Staaten berichten mit einem prägnanten Titel über das neue Album der Popgruppe: «Nach 40 Jahren wagt Abba einen Versuch mit seinem Erbe»
«Ach, hätten sie es doch gelassen» Mit diesem Titel übt der Zürcher Tages Anzeiger Kritik an den Abba-News. Ähnlich vernichtend geht es weiter: «Abba haben sich, nach vierzig Jahren Weigerung, zu einem Comeback-Album überreden lassen. ‹Voyage› ist gründlich gescheitert.»
Die deutsche Nachrichtenzeitschrift «Der Spiegel» stellt gleich die folgende Frage unter dem Titel in den Vordergrund: «Man hört die alten Hits heraus, aber was ist da noch, ausser Nostalgie?» Weiter schreiben sie von einer möglichen Sonnen-, sowie aber auch Schattenseite: «Das erste Album von Abba nach 40 Jahren ist Nummer sicher und grosses Risiko zugleich.»
Abba kann die Zeitung «Die Zeit» nicht begeistern. Sie titeln kurz und knapp: «Geistermusik».
Ebenfalls alles andere als überzeugt zeigt sich auch die britische Tageszeitung «The Guardian» – jedoch mit einem etwas ausführlicheren Titel und erstem Satz: «Abba – no thank you for the music. Nach 40 Jahren melden sich die Macher des einst glitzernden Pops zurück – doch der Glamour, den die beiden grandiosen Singles des Albums versprechen, zeigt sich furchtbar unerfüllt»
Die Franzosen von der Zeitung «Le Parisien» sehen das Ganze im Gegensatz wieder mit positiven Augen: «Abba kehrt nach 40 Jahren zurück: die Geschichte hinter den Kulissen eines unglaublichen Comebacks»
Auch die Schweizer Regionalzeitung, das «St. Galler Tagblatt», hat wohl bereits in die neuen Abba-Stücke reingehört und schreibt euphorisch, sowie begeistert über das Comeback: «Es ist das Comeback des Jahrhunderts. (...) Es klingt, als wären sie nie weg gewesen.»
Die Tageszeitung «Der Standard» aus Österreich zeigt sich mit den neuen Abba-Liedern durchaus zufrieden. Das Album sei nämlich genau so wie es eben sein soll: «Das setzten sie sich als Vorgabe: Das Neue sollte wie Abba klingen, und das tut es.»
Die monatlich erscheinende deutsche Zeitschrift «Musikexpress» sieht in Abbas neuem Album einen würdevollen Abgang. So betiteln sie ihr Review von «Voyage»: «ABBA und ‹Voyage› – ein würdevolles Schlusskapitel»
Aus gleichartigem Winkel wie «Musikexpress» blickt auch der TV-Sender Norddeutsche Rundfunk auf die neue Abba-Platte: «‹Voyage›: Wie das Happy-End eines Films»