Die deutsche Filmwelt muss einen schweren Verlust hinnehmen. Schauspielerin Hannelore Elsner ist am Ostersonntag im Alter von 76 Jahren ihrem Krebsleiden erlegen.
Besonders gross ist der Verlust für Elsners Sohn Dominik und dessen Vater, Regisseur Dieter Wedel, 77. Er war von 1980 bis 1982 mit der Schauspielerin liiert.
Gegenüber «Bild» sagt Wedel, der sich auf Mallorca aufhält, wie schwer ihn die Todesnachricht trifft. «Sie war eine aussergewöhnliche, eine einmalige Frau. Nicht nur in der Welt des Films.»
Wedel schwärmt noch heute von seiner kurzen, aber intensiven Liebe: «Wenn sie den Raum betrat, wenn sie irgendwo hineinkam, wenn sie lachte, dann wurde der Raum hell! Und alle Männer lagen ihr zu Füssen, ich auch.»
Die Beziehung war jedoch nicht nur eitel Sonnenschein, wie Wedel durchblicken lässt. «Wir waren zwei Jahre zusammen. Mit ihr zu diskutieren, zu lachen, zu streiten – das war immer Leidenschaft. Aber mir sind nirgendwo sonst so viele Taschen an den Kopf geflogen wie bei ihr!»
Hannelore Elsners professionelles Leben bringt der Regisseur auf den Punkt: «Sie wurde über die Jahre, was sie war: eine der besten Schauspielerinnen, die es jemals in Deutschland gab.»
Auch Sohn Dominik, 38, nimmt öffentlich Abschied von seiner geliebten Mutter. Auf Instagram postet der Fotograf am Dienstag ein Bild von Elsner und schreibt dazu: «Ich liebe dich, Mama, für immer und ewig!»
In einem früheren Interview bezeichnete Dominik seine Mutter als «beschützende, liebevolle, mich ziehen lassende Mutter». Sie habe ihm Liebe, Nächstenliebe und Bescheidenheit gelehrt. «Meine Mutter ist eine starke und selbstsichere Frau und eine grossartige Schauspielerin, die einfach weiss, was sie in ihrem Leben machen möchte, darstellen und bewirken will.»
Das enge Verhältnis mussten Mutter und Sohn aber erst aufbauen, wie Hannelore Elsner im selben Interview durchblicken liess. «Wenn Dominik vorbeikommt, dann freuen wir uns unendlich aufeinander. Aber nach einiger Zeit gehen wir uns auf die Nerven. Und dann fährt Dominik wieder weg und ich bin froh und er auch.»
Je älter er wurde, desto mehr Verständnis konnte Dominik für seine Mutter aufbringen. «Als Jugendlicher hatte ich das nicht so und wusste auch nicht, dass sie gern mal gesagt bekommen hätte: ‹Geht’s dir gut, Mama?›»
Trotz allem bedeutete Dominik der nun verstorbenen Schauspielerin alles. «Unsere Verbindung ist das reine Glück, und das ist gar nicht selbstverständlich. Es ist uns zugefallen, ein Geschenk.»