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Sängerin bekommt Shitstorm für neuen Sephora-Clip

Sorgt Mariah Carey für den Untergang eines Kosmetik-Riesen?

Die Weihnachtswerbung von Sephora mit Mariah Carey sorgt für Aufruhr. Der Clip wird als unsensibel kritisiert. In sozialen Medien wird bereits zum Boykott der Kosmetikkette aufgerufen.

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<p>Mariah Carey spielt die Hauptrolle in der neuen Sephora-Weihnachtskampagne.</p>

Mariah Carey spielt die Hauptrolle in der neuen Sephora-Weihnachtskampagne.

WireImage

Wenn man den Namen Mariah Carey (56) hört, weiss man sofort: Die Weihnachtszeit rückt näher. Die «All I Want for Christmas»-Sängerin ist nun in der offiziellen Weihnachtskampagne von Sephora zu sehen.

Im Clip sieht man Carey als Weihnachtsengel verkleidet. Als sie gerade ihr berühmtes Weihnachtslied anstimmen will, hält sie plötzlich inne und blickt verdutzt auf ihren verwüsteten Schminktisch. «Spill the tea, who's the thief», fragt sie – «Rückt raus, wer ist der Dieb?». Da entdeckt sie einen Elfen – gespielt von Billy Eichner (47). Der will gerade durch die Tür verschwinden will, dreht sich nochmal um und sagt: «Schlechte Neuigkeiten, Mariah Carey – die Elfen streiken dieses Jahr.»

Die Elfen würden sich rächen für das, was sie letztes Jahr durchmachen mussten. «Santas Helfer haben alle gekündigt, und ich klaue all diese Sachen, damit ich mir eine Elfentherapie leisten kann.» Sein Schlusswort: «Weihnachten ist abgesagt.» Doch Engel Carey lässt sich nicht beirren, singt ihr berühmtes Lied und verwandelt den Elfen in einen Schneemann. Weihnachten und der Geschenkekauf sind also gerettet. 

Harmloser Clip?

Was auf den ersten Blick wie ein harmloser Werbeclip aussieht, wird im Internet regelrecht zerrissen. Viele User melden sich auf Tiktok zu Wort und erklären, warum das Video aus ihrer Sicht höchst problematisch ist. Ausgerechnet Streiks würden zum Witz degradiert, während sich immer weniger Menschen in den USA den Alltag leisten können. Zu Dutzenden hagelt es Kommentare wie: «Es ist Zeit zu boykottieren.» 

Dass die wirtschaftliche Lage in Amerika alles andere als rosig ist, sei längst kein Geheimnis mehr. Die Preise für Nahrungsmittel steigen kontinuierlich, Krankenkassenprämien werden so teuer, dass sich viele keine mehr leisten können – und jetzt hat die Trump-Regierung auch noch entschieden, dass im November nur die Hälfte der üblichen Lebensmittelmarken, sogenannte «Food Stamps», bereitgestellt werden.

Food Stamps (in den USA «SNAP» genannt) sind staatliche Unterstützungen für Menschen mit geringem Einkommen. Man erhält Geld für Lebensmittel, allerdings nicht als Bargeld, sondern auf eine elektronische Karte, ähnlich einer Bankkarte. Damit kann man Essen und Getränke kaufen – jedoch keinen Alkohol, keine Zigaretten oder Haushaltsartikel. In Amerika sind sage und schreibe 41,7 Millionen Menschen auf «SNAPs» angewiesen – mehr als fünfmal der gesamten Schweizer Bevölkerung.

Foundation für 90 Dollar 

Immer wieder kommt es in den USA zu Streiks wegen umstrittener Regierungsentscheidungen. Mit diesem Clip soll sich Sephora indirekt über die schwierige Situation vieler Menschen lustig machen – und das, obwohl es selbst mit einem «normalen Lohn» nicht üblich sei, sich eine Foundation im Wert von 90 Dollar oder einen Lip-Liner für 50 Dollar zu leisten.

Für Sephora sei es vermutlich eine witzige Idee gewesen, sich über die schwachen Verkaufszahlen des letzten Jahres hinwegzusetzen und die Leute damit zum erneuten Einkaufen zu animieren. Für die Mehrheit – nämlich 67 Prozent der Amerikaner – kommt das überhaupt nicht infrage, denn sie leben laut dem «PNC Bank Financial Wellness»-Report von «Paycheck to Paycheck», also von Gehalt zu Gehalt.

Achtung Boykott

Auf Tiktok rufen User bereits zum Boykott auf. Ihr Argument: Die meisten Marken, die es bei Sephora gibt, könne man auch direkt über deren Webseiten bestellen. Für Sephora bedeutet das nichts Gutes. Läden wie Starbucks und Target, die ebenfalls von Boykotten betroffen sind, leiden merklich – und das zeigt sich in den Zahlen. Auch in der Schweiz machen zurzeit etliche Starbucks-Filialen dicht.

Von Jaray Fofana vor 2 Stunden