Es ist ein symbolkräftiger Auftritt: Dass König Charles III. den traditionellen Oster-Gottesdienst in Windsor besucht, macht deutlich, dass sich der 75-jährige Monarch durch niemanden und nichts – auch nicht durch seine Krebserkrankung – unterkriegen lässt. So wie an Ostern die Auferstehung Jesu und der Sieg des Lebens über den Tod gefeiert wird, so zeigt sich auch der König nach langer Zurückgezogenheit: wie auferstanden.
Seine offizielle Osterbotschaft hat der Regent vorab aufzeichnen und am Gründonnerstag bei einem Gottesdienst in der Kathedrale von Worcester abspielen lassen. Vertreten liess er sich bei diesem Anlass durch seine Gattin, Königin Camilla (76). Charles betont in seinen Worten: «Wir brauchen diejenigen, die uns die Hand der Freundschaft reichen, und profitieren sehr von ihnen, besonders in Zeiten der Not.»
Händeschütteln trotz Isolation
Bei seinem Comeback lässt er auf diese Worte dann auch Taten folgen, reicht nach dem Gottesdienst in der St George’s Chapel den zahlreichen Schaulustigen vor dem Gotteshaus die eigene Hand und schüttelt fleissig dargebotene Hände. Was insofern erstaunt, als Charles zuvor in der Kirche sogar Abstand zur eigenen Familie hält. Dies auf Anraten seiner Ärzte, die das sonst übliche Protokoll über den Haufen warfen und eine spezielle Sitzordnung anordneten: Er und Camilla nahmen abseits der restlichen Kirchengemeinde Platz. Die «Isolation» begründeten die Mediziner damit, dass der König, der sich einer Chemotherapie unterzieht, so gut wie möglich vor allfälligen Infektionskrankheiten geschützt werden solle.
Auch wenn König Charles putzmunter scheint bei diesem öffentlichen Auftritt – absolut gesund ist er (noch) nicht. Das zeigt sich unter anderem daran, dass er nicht wie üblich mit seiner Gattin zu Fuss zur Kirche kommt, sondern sich im Bentley vorfahren lässt. Der König soll sich noch schonen, scherzen darf er aber schon!