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BBC zahlt Entschädigung, Privatsekretär spendet Geld

Die Folgen des legendären Diana-Interviews

Fast 23 Millionen Menschen sahen 1995 Prinzessin Dianas Skandalinterview. Bis heute zieht das Gespräch Konsequenzen nach sich.

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Prinzessin Diana 1995 bei dem BBC-Interview mit Martin Bashir.
Prinzessin Diana 1995 bei dem BBC-Interview mit Martin Bashir. imago/ZUMA Press

Das legendäre BBC-Interview mit Prinzessin Diana (1961-1997) von 1995 hat bis heute Folgen. Gerade wurde bekannt, dass die BBC dem ehemaligen Privatsekretär von Diana, Patrick Jephson, «eine beträchtliche Summe» an Schadenersatz gezahlt hat. Der Sender hat sich britischen Medienberichten zufolge zudem «uneingeschränkt» bei ihm dafür entschuldigt, wie sich Martin Bashir (59) das «Panorama»-Interview verschafft habe.

Untersuchungen zufolge soll Bashir gefälschte Kontoauszüge vorgelegt haben. Diese zeigten angeblich, dass Palastmitarbeiter im Umfeld Dianas geheime Zahlungen erhielten. Offenbar wurde dadurch Misstrauen bei Diana gegenüber ihren Angestellten gesät. Auch über Patrick Jephson sollen Unwahrheiten verbreitet worden sein, um Vertrauen zu zerstören, berichtete die «Daily Mail».

So kam es zum Skandalinterview

Charles Spencer (57), Lady Dianas Bruder, erklärte laut «The Guardian», es seien die angeblichen Zahlungen an Jephson – einen der engsten Mitarbeiter von Diana – gewesen, die ihn am Ende mit davon überzeugt hätten, Bashir seiner Schwester vorzustellen. Dies führte schliesslich zu ihrer Entscheidung, an dem Interview für die Sendung «Panorama» teilzunehmen, in dem sie viele private Details preisgab.

Jephson war acht Jahre lang Dianas Privatsekretär. Zu seiner Entschädigung sagte er den Berichten zufolge: «Nach mehr als 25 Jahren ist es eine Erleichterung, diese schmerzhafte Episode endlich zu einem Abschluss zu bringen.» Die Summe – die Höhe wurde nicht genannt – werde er einem Kinderhospiz in Wales spenden, «in Erinnerung an die verstorbene Diana», verkündete er. Bashir hatte die konkrete Anschuldigung, Jephsons Kontoauszüge gefälscht zu haben, immer bestritten.

 

Hinweisgeber wurde ebenfalls entschädigt

Die aktuelle Einigung mit Jephson ist nicht die erste im Zusammenhang mit dem Skandalinterview. Die BBC hat im vergangenen Jahr auch einen Hinweisgeber entschädigt. Er hatte damals auf mögliche Unregelmässigkeiten aufmerksam gemacht, daraufhin soll sein Vertrag nicht mehr verlängert worden sein. Der Sender zahlte in dem Fall angeblich 750'000 Pfund (fast 1'000'000 CHF).

Die BBC entschuldigte sich zudem bereits bei Dianas Söhnen, Prinz William (39) und Prinz Harry (37), sowie bei Prinz Charles (73) und Earl Spencer. Alle Auszeichnungen, die das Interview erhalten hatte, wurden zurückgegeben.

Im Gespräch mit «The Sunday Times» hatte sich Bashir im Mai 2021 zu dem Interview geäussert. Es tue ihm «zutiefst leid» für Dianas Söhne, meinte Bashir demnach. Gleichzeitig erklärte er: «Ich wollte Diana niemals auf irgendeine Weise schaden und ich glaube auch nicht, dass wir dies getan haben.» Vorwürfe aus Dianas Umfeld, dass Bashir durch das Interview für den Tod der Ex-Frau von Prinz Charles mitverantwortlich sei, wies der Journalist unterdessen zurück. Bashir hatte sich im Frühjahr 2021 aus gesundheitlichen Gründen beruflich zurückgezogen.

«Wir waren zu dritt in dieser Ehe»

Bei dem BBC-Interview mit Prinzessin Diana sahen im November 1995 schätzungsweise 22,8 Millionen Menschen zu, wie die damalige Noch-Ehefrau des britischen Thronfolgers über ihre Eheprobleme und ihre Essstörungen sprach. Sie gestand eine aussereheliche Affäre mit James Hewitt (63). Als Bashir Diana fragte, ob Camilla (Charles' heutige Ehefrau) ein «Faktor» für das Scheitern der Ehe gewesen sei, antwortete diese mit dem inzwischen berühmten Satz: «Well, there were three of us in this marriage, so it was a bit crowded.» («Nun, wir waren zu dritt in dieser Ehe, also war es ein bisschen überfüllt.»)

Während des Interviews bestätigte Diana zudem Gerüchte, wonach sie sich selbst verletzte. «Wenn niemand auf dich hört oder du denkst, dass niemand auf dich hört, beginnen alle möglichen Dinge zu passieren», erklärte sie. «Zum Beispiel hast du so viele Schmerzen in dir, dass du versuchst, dich von aussen zu verletzen, weil du Hilfe willst, aber es ist die falsche Hilfe, um die du bittest. [...]» Sie erklärte, dass sie sich an Armen und Beinen verletzt habe. «Ich mochte mich selbst nicht. Ich schämte mich, weil ich mit dem Druck nicht fertig werden konnte.»

Einen Monat nach Ausstrahlung des Interviews gab der Buckingham Palast bekannt, dass Queen Elizabeth II. (95) Briefe an Charles und Diana geschickt hat, in denen ihnen geraten wurde, sich scheiden zu lassen.

Das Paar hatte sich bereits 1992 getrennt. Durch die Scheidung 1996 soll Diana unter anderem den Schutz der Königsfamilie verloren haben. Der hätte sie nach Ansicht von einigen Menschen in Dianas Umfeld vor den Umständen bewahren können, die im August 1997 zu ihrem Unfalltod in Paris geführt haben.

Von spot on news AG am 19. März 2022 - 17:00 Uhr