Sie haben viel Verantwortung, eine Menge Pflichten und stehen unter Dauerbeobachtung der Öffentlichkeit: Nein, dass die Royals tagein, tagaus nichts zu tun haben, kann ihnen gewiss nicht vorgeworfen werden.
Doch mit der Rolle, die sie im Palast und in der Öffentlichkeit wahrnehmen, gehen auch einige Privilegien einher. So wohnen die Windsors allesamt in pompösen Palästen, können zwischen mehreren Heimsitzen hin- und herpendeln, haben Zugriff auf eine exquisite Garderobe – und scharen ein Heer von Angestellten um sich rum.
Und die, so zeigt das Beispiel von Prinz Charles, 71, sehen sich teilweise mit den skurrilsten Aufgaben konfrontiert. Ganz so volksnah, wie sich die Royals bisweilen geben, sind sie dann doch nicht – oder ist ihr Geschmack schlichtweg ein wenig exquisiter als derjenige von uns Normalsterblichen?
Denn die To-Dos der royalen Angestellten werfen bisweilen durchaus Fragen auf – aber keinesfalls Falten! Denn das Bügeln wird bei Charles gross geschrieben, wie Paul Burrell, der ehemalige Butler von Prinzessin Diana, †36, in einer Dokumentation von «Amazon Prime» ausgeplaudert hat. Demzufolge wird Charles' Pyjama jeden Morgen gebügelt – und selbst seine Schnürsenkel werden geglättet! Eigenständig zeigt er sich derweil beim Anziehen seiner Lederschuhe: Diese schnürt sich der Prinz allein.
Ganz so selbständig ist er sonst nämlich nicht unterwegs. Seinen Tag beginne der Prince of Wales mit einem Bad, erinnerte sich Burrell. Allerdings darf dieses nicht zufällig kalt oder heiss sein, sondern muss eine lauwarme Temperatur aufweisen. Zudem darf die Wanne nur halb gefüllt werden.
Das Handtuch, mit dem sich Charles nach morgendlichem Bade-Plausch abtrocknet, wird nach spezieller Falttechnik drapiert. Das erlaubt dem Prinzen, sich zum Trocknen einfach nur hineinzusetzen und seine Energie für Wichtigeres zu sparen. Dasselbe gilt fürs Zähneputzen: Auch da lässt er sich von seinen Dienern unterstützen, die ihm die Zahnpasta auf die Zahnbürste schmieren. Genau einen Zentimeter Zahnpasta darf es sein – nicht mehr, nicht weniger. Und auch beim Anziehen lässt er sich von den Kammerdienern helfen, die seine Kleidung vorgängig für ihn herauslegen und sogar die rechte und die linke Socke getrennt voneinander parat legen.
Doch erst einmal in den Tag gestartet, bieten sich zahlreiche weitere Möglichkeiten für eigenwillige Marotten. So soll Charles seine Kleidung fünfmal am Tag wechseln. Und auch in Sachen Essen ist er ganz schön «schnäderfrääsig»: Er lässt an Dinnerpartys jeweils sein eigenes liebstes Essen auftischen, damit es ihm auch ja mundet.
Und weil nach gutem Schlemmen auch mal das stille Örtchen aufgesucht werden muss, hat Charles auch da einen Plan ausgeheckt: Er bringt – wie Burrell erzählte – immer und überallhin seine eigenen Toilettensitze mit. Wie das in der Praxis aussieht, ist leider nicht überliefert.
Nachdem er an so viele Wünsche denken muss, die er sich vom Personal erfüllen lassen kann, lässt sich Charles abends kaputt ins Bett fallen. Doch Achtung! Auch dieses hat ganz bestimmt zu sein: Die Bettlaken werden gebügelt, damit sie faltenfrei sind. Und bis im Bett auch ja alles den Platz hat, den Charles für Laken, Kissen und Decke vorgesehen hat, kann gut und gerne eine Stunde vergehen.
All seine Marotten haben dem Prinzen schon einen wenig rühmlichen Übernamen eingebracht: So wird er Burrell zufolge von seinen Bediensteten nur «Der verhätschelte Prinz» genannt. Doch wehe, seine Wünsche werden nicht oder nicht richtig erfüllt. Dann kann selbst der immer sehr aufgestellt wirkende Charles seinen Ärger nicht zurückhalten. «Wenn jemand etwas falsch macht», erinnerte sich Burrell, «wird er sofort gescholten.»