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  4. Fürst Albert von Monaco erklärt, warum Tochter Prinzessin Gabriella nie Fürstin sein wird
Fürs Albert erklärt die Rollenverteilung

Wird Gabriella in Zukunft im Schatten ihres Bruders stehen?

Im Fürstentum Monaco gilt bis zum heutigen Tag das männliche Erbrecht. Das sieht bei Zwillingen wie Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella nicht anders aus. Doch Fürst Albert erklärt, welche Rolle seine Tochter später einmal haben wird, auch wenn sie nie den Thron besteigen kann.

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Obwohl Prinzessin Gabriella zwei Minuten älter ist, als ihr Bruder Jacques, wird sie nie auf dem Fürstenthron sitzen.

Obwohl Prinzessin Gabriella zwei Minuten älter ist, als ihr Bruder Jacques, wird sie nie auf dem Fürstenthron sitzen.

Getty Images

Während in den meisten europäischen Palästen bei der Nachfolge des Herrschers oder der Herrscherin inzwischen das Erstgeborenenrecht gilt, hinkt das Fürstentum Monaco noch etwas hinterher. Dort gilt nach wie vor, dass der erstgeborene Sohn eines Tages den Thron des Fürsten übernehmen wird. In der aktuellen Situation heisst das also: Prinz Jacques (7) wird irgendwann der Nachfolger seines Vaters Fürst Albert (64). So weit, so gut, wäre da nicht noch Jacques Zwillingsschwester, Prinzessin Gabriella (7). Oder sollten wir eher sagen, Jacques ältere Schwester?

Richtig gelesen, Gabriella ist die Erstgeborene, denn sie kam zwei Minuten vor ihrem Bruder zur Welt. Doch in einer Welt, in der eigentlich immer mehr auf die Gleichstellung zwischen Mann und Frau geachtet wird, hält Monaco am patriarchalischem System fest, das heisst Gabriella hat keinen Anspruch auf den Thron, der älteste Sohn des Fürsten wird irgendwann auf dem Thron sitzen. Aber was wird dann aus der Prinzessin?

Fürst Albert hat genaue Vorstellungen

Wie Fürst Albert laut «Gala» gegenüber dem «Monaco Matin» angibt, wird Gabriella später trotzdem keine unbedeutende Rolle im Fürstenhaus spielen. Schon jetzt werden die Kinder auf ihre künftigen Funktionen vorbereitet, sie begleiten ihre Eltern zu wichtigen Anlässen, sie werden in gewissen Verhaltensweisen geschult, ihnen wird das elementare Willen über die Bedeutung des Fürstentums gelehrt und welche Bedeutung dieses in der Welt hat. Ausserdem wird Jacques und Gabriella beigebracht, wie sie in Zukunft die Stellung von Monaco weiter stärker und für internationale Beziehungen attraktiver machen können. 

Gabriella soll bei ihrer späteren Rolle aber nicht zu kurz kommen. Fürst Albert ist bewusst, dass Jacques für seine Funktion als Fürst ausgebildet werden muss, aber Gabriella werde trotzdem nicht unwichtig sein. Sie müsse ihren Bruder in sämtlichen Belangen unterstützen können und mit Jacques gewisse Aufgaben teilen. 

Fürst Albert achtet darauf, dass seine Tochter Gabriella nicht zu kurz kommt, auch wenn sie nicht die Thronfolgerin ist.

Fürst Albert achtet darauf, dass seine Tochter Gabriella nicht zu kurz kommt, auch wenn sie nicht die Thronfolgerin ist.

Getty Images

Es wirkt vielleicht, als würde Gabriella im Schatten ihres Bruders stehen, wenn dieser einmal den Thron besteigt, aber Fürst Albert und Fürstin Charlène (44) scheinen immerhin darauf zu achten, dass es sich nicht ganz so anfühlt und die beiden Zwillinge trotzdem möglichst auf Augenhöhe miteinander arbeiten und Seite an Seite regieren – auch wenn Jacques der Fürst sein wird und nicht die Erstgeborene, Gabriella.

Mit ihren fast acht Jahren – Jacques und Gabriella feiern am 10. Dezember Geburtstag – sind die Geschwister immer noch sehr jung. Das ist auch Albert bewusst, weshalb er sagt, dass man im Moment noch nicht zu sehr differenzieren solle, wer später welche Rolle tragen werde. «Das wird in kleinen Schritten kommen.» Er sei allerdings schon jetzt sehr stolz auf seine Kinder, da diese trotz ihres jungen Alters bereits «grosse Fortschritte in Bezug auf ihre Reife und ihr Weltbewusstsein» machen würden.

Gesetzesänderung in anderen Ländern

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hinkt das Fürstentum Monaco in Sachen Modernisierung allerdings noch etwas hinterher. Denn in Schweden wurde 1980 das Erbrecht auf den Thron des Erstgeborenen geändert, sodass nicht der erste männliche Nachfolger Anspruch auf den Thron hat, sondern das erstgeborene Kind des regierenden Monarchen, unabhängig des Geschlechts. So wurde Kronprinzessin Victoria (45) mit nur drei Jahren zur Thronfolgerin ernannt.

In Spanien existiert diese Regelung bereits seit 1978, was der aktuellen Kronprinzessin Leonor (17), Tochter von König Felipe (54) jetzt zugute kommt. Und auch der König selbst sollte froh über dieses Gesetz sein, denn er selbst hat keine Söhne und könnte im Fall des männlichen Erbrechts keinen Thronfolger vorzeigen. 

Dank einer Gesetzesänderung wird Prinzessin Leonor eines Tages in die Fussstapfen ihres Vaters König Felipe treten können.

Dank einer Gesetzesänderung wird Prinzessin Leonor eines Tages in die Fussstapfen ihres Vaters König Felipe treten können.

Getty Images

In England regierten bereits mehrere Königinnen, aber dies war nur aus Mangel an männlichen Nachkommen der Fall. Seit 2011 spielt aber auch im Vereinigten Königreich nur die Reihenfolge eine Rolle für die Thronfolge, nicht mehr das Geschlecht. Monaco scheint im Vergleich zu den anderen Königshäusern also noch etwas hinterher zu hinken, wenn es um Emanzipation geht und könnte sich durchaus von Schweden, Spanien und England noch eine Scheibe abschneiden.

Von san am 23. November 2022 - 14:32 Uhr