Es ist einer dieser Momente, in dem man sich fragt: Wie würde man selbst reagieren, wenn plötzlich Herzogin Kate, 39, vor einem durch den Schulgang flanieren würde? Panisch wegrennen, verlegen kichern, zufrieden winken – oder einfach nur in Ekstase geraten?
Ob die Schulkinder der Nower Hill High School in London sich ebenfalls diese Frage gestellt haben, als sie erfahren haben, dass sie hohen Besuch kriegen? Oder ob sie vor lauter Vorfreude und Euphorie gleich gar nicht mehr klar denken konnten?
Verübeln würde ihnen das niemand. Schliesslich strahlt Kate eine solche Eleganz und gleichzeitig so viel Bodenständigkeit aus, dass einem schon mal die Nerven flattern können. Wenn man dann noch bedenkt, dass sie mal die Frau des britischen Königs sein wird, ist es nun wirklich nicht mehr verwunderlich, konnten sich die Kinder kaum noch beherrschen. Denn als eben genau diese strahlende Herzogin plötzlich den Schulgang auf- und abging, war es mit dem eigentlich vereinbarten Bewahren von Ruhe plötzlich ganz weit her.
Wie Louise Voden, die Schulleiterin der Nower Hill High School, gegenüber «People» ausgeplaudert hat, verhielten sich die Schulkinder anders, als das im Vorfeld besprochen worden war. Als Kate den Gang entlanggelaufen sei, hätten sich die Kinder der anderen Klassen als der von ihr besuchten regelrecht auf sie gestürzt, seien von den Stühlen aufgesprungen und auf Kate zu. Voden habe Kate sogar erzählt, dass sie die Kinder darum gebeten habe, das nicht zu tun – aber die ist dem US-amerikanischen Magazin zufolge ganz entspannt geblieben, winkte zurück und sagte Hallo. «Es war alles so herrlich!», schwärmte die Schulleiterin.
Kate war derweil nicht nur in den Nordwesten Londons gefahren, um Schulkinder zum Ausrasten zu bringen. Sie plante den Besuch der Schule ein, um sich vor Ort ein Bild davon zu machen, wie Schülerinnen und Schüler im Unterricht mehr zur Neurowissenschaft und dem Einfluss der frühen Kindheit auf die Entwicklung des Gehirns erfahren. Ein Thema, das der dreifachen Mutter schon seit Jahren ein Anliegen ist.
Vom Engagement der Schulkinder zeigte sich die Herzogin entsprechend beeindruckt. «Wirklich gut gemacht», rühmte sie diese nach der Lektion. «Ich fand es wirklich sehr interessant. Es ist eine grosse Leidenschaft von mir», so Kate. «Das Gehirn von Babys kennenzulernen und zu erfahren, wie sich unsere erwachsenen Gehirne entwickeln und wie unsere frühe Kindheit beeinflusst, wie wir als Erwachsene werden.» Zu Beginn des Jahres hatte Kate das Royal Foundation Centre for Early Childhood gegründet, das sich mit der frühkindlichen Entwicklung auseinandersetzt. Im Rahmen dessen wurde auch ein Schulprojekt entwickelt, das sich Kate nun bei der Gelegenheit am Mittwoch genauer angesehen hat.
Dass sich die Herzogin ausgerechnet ihre Schule ausgesucht hat, um sich über die Praxiskompatibilität ihres Programms zu informieren, überraschte Schulleiterin Louise Voden sehr. «Ich hätte nie gedacht, dass sie zu uns in die Klasse kommen würde!», sagte sie. Und auch die Kinder hätten sich das wohl nicht einmal im Traum vorstellen können – und nicht einmal eine halbe Stunde im Voraus. Um nämlich die Kinder nicht schon im Voraus völlig aus dem Tritt zu bringen, wurden die 12- und 13-jährigen Teenager erst 15 Minuten vor ihrem Erscheinen über Kates Besuch informiert.
Doch Kate machte es den Schülerinnen und Schülern einfach. Sie «gab ihnen ein wohliges Gefühl», sagte die Schulleiterin – auch, indem sie «die Körpersprache der Kinder las und wusste, wer vielleicht ein bisschen zögerlich und nervös ist. Sie nahm die Hinweise der Kinder wahr, begab sich auf ihr Niveau und stellte Fragen in einer Sprache, die sie verstehen. Sie hat sich wirklich mit ihnen ausgetauscht und ihnen grossartige Fragen gestellt», schwärmte Voden. «Sie war absolut natürlich. Sie war wirklich sehr interessiert daran, was die Kinder zu sagen hatten und was sie über die Materialien denken, mit denen sie lernten.» Für die Schulleiterin ist klar: «Sie ist mit vollem Herzen dabei.»
Einen Fan hat Herzogin Kate mit dem Besuch der Schule schon mal neugewonnen, wenn man die Aussagen der Schulleiterin liest. Doch auch bei den Kindern dürfte die Herzogin supergut angekommen sein. Denn wie Voden weiter schwärmt, hat sich Kate von ihrer unkompliziertesten und liebevollsten Seite gezeigt. «Sie war einfach ungemein bodenständig.»
Ein Wunder ist es schon längst nicht mehr, dass Kate bei ihren Besuchen und Terminen herrlich bodenständig ist. Bereits bei vielen früheren Gelegenheiten hatte die Herzogin unter Beweis gestellt, wie volksnah sie sich auch als Royal noch immer fühlt.
Kürzlich hat auch ihre ehemalige Chefin Belle Robinson von Kates Pragmatismus geschwärmt. «Ich muss sagen, dass ich sehr beeindruckt von ihr war», sagte die Co-Gründerin von Jigsaw, einem Modegeschäft, bei dem Catherine 2006 direkt nach dem Studium als Accessoires-Einkäuferin anheuerte – und dabei ein bisschen Mädchen für alles war. Doch nicht nur beim Multitasken und Laufbotin-Springen gab sich Kate ganz unkompliziert. Auch das zunehmende öffentliche Interesse wuppte sie scheinbar mit links. Just zum Zeitpunkt ihrer Anstellung hatte die Presse Wind gekriegt von der Liaison mit Prinz William, 39. So habe es Tage gegeben, an denen TV-Teams vor dem Geschäft warteten, wie sich Kates Ex-Chefin im Magazin «Woman and Home» erinnerte. «Wir sagten ihr: ‹Hör zu, möchtest du zum Hinterausgang raus?› Und sie sagte nur: ‹Um ehrlich zu sein, werden sie uns so lange jagen, bis sie das Bild haben. Warum also gehe ich nicht einfach, lasse das Foto machen, und sie lassen uns allein.›»
Und der damalige Status als royale Romanze von William hielt Kate auch nicht davon ab, sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu verbünden. «In der Mittagspause sass sie in der Küche und hat mit allen geplaudert: vom Lastwagenfahrer bis zu den Verkäuferinnen», erinnerte sich ihre Chefin mit Wohlwollen an Kates Bodenständigkeit. «Sie hat sich überhaupt nicht geziert.»