Nur schon ihr zweiter Name verheisst neuen Glanz in der Welt der Royals: Diana! Wörtlich übersetzt bedeutet er «Die wie das Licht Glänzende». Zur Welt gekommen ist Lilibet «Lili» Diana Mountbatten-Windsor am Freitag, 4. Juni, um 11.40 Uhr im kalifornischen Santa Barbara Cottage Hospital. Die Tochter von Prinz Harry, 36, und Herzogin Meghan, 39, brachte bei ihrer Geburt 3490 Gramm auf die Waage.
Auch wenn sie nie selbst eine Prinzessin sein wird, erinnert sie doch künftig immer an ihre Grossmutter Diana, die letzte Märchenprinzessin und Königin der Herzen. 1997 kam sie bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Und am 1. Juli wäre sie 60 Jahre alt geworden. Ihr jüngster Sohn ist am Tag des Unglücks 12 Jahre alt. Mit der Namensgebung setzt Harry seiner geliebten und bis heute schmerzlich vermissten «Mummy» ein lebendiges Denkmal.
Schutz und ...
... Zuneigung
Drei Tage halten Harry und Meghan die Nachricht von der Geburt ihres zweiten Kindes geheim, geben erst am Montag auf der Webseite ihrer Archewell Foundation bekannt: «Mit Freude heissen Prinz Harry und Meghan, der Herzog und die Herzogin von Sussex, ihre Tochter Lilibet ‹Lili› Diana Mountbatten-Windsor auf der Welt willkommen.» Mutter und Kind seien gesund, wohlauf und würden sich nun zu Hause einleben. Über ihre Tochter schreiben die beiden: «Sie ist mehr, als wir uns je hätten vorstellen können, und wir sind dankbar für die Liebe und Gebete, die wir aus der ganzen Welt erhalten haben.»
Distanziert und ...
... vertraut
Eine Hommage an die zwei wichtigsten Frauen in Harrys Leben, ehe er seine Meghan traf. «Lilibet» ist der Kosename seiner Grossmutter, Queen Elizabeth II., 95. Als Kind wurde sie so von ihrer ganzen Familie gerufen, als Königin verwendete nur ihr Ehemann Philip dieses liebevolle Kürzel. Nun trägt ihr elftes Urenkelkind diesen Namen weiter.
Lilibet «Lili» Diana – zwei Namen von zwei sehr starken Frauen, die Generationen und über Kontinente hinweg Menschen begeistert und geprägt haben. Zwei Namen, die auch den schwierigen Spagat von Harry und Meghan symbolisieren, seit sie sich vom britischen Königshaus abgenabelt und in den USA ihr eigenes Familienleben aufgebaut haben.
Nach dem Wirbel um ihr schonungslos offenes Interview bei Talk-Queen Oprah Winfrey und dem daraus resultierenden Ärger innerhalb der königlichen Familie macht das Paar seinen Kritikern deutlich, dass es trotz allem am Königshaus festhält. Wenn auch mit Vorbehalten, vor allem gegenüber dem streng geregelten Leben hinter den Palastmauern.
Angespannt und ...
... entspannt
Harrys Mutter Diana wäre mit Sicherheit stolz auf ihren Jüngsten und dessen Frau. Darauf, dass das Paar sich fernab von gnadenlos einengenden Regeln und einem teils total veralteten Hofprotokoll selbstbestimmt etwas Neues aufbaut. Unbeeindruckt von Paparazzi, nach eigenen Erziehungsgrundsätzen. In Meghans Heimat wollen sie Sohn Archie, 2, und der kleinen Lili eine normale, unbeschwerte Kindheit ermöglichen.
Traurig und ...
... alleingelassen
Erst kürzlich war bekannt geworden, mit welch perfiden Tricks BBC-Journalist Martin Bashir vor 26 Jahren die Prinzessin manipuliert und Diana dazu gebracht hatte, sich in seiner «Panorama»-Sendung allen Frust von der Seele zu reden. Und dabei ihr Herz über Depressionen, Essstörungen und Eheprobleme mit ihrem Mann Charles auszuschütten. Schon da beklagte sie die Gefühllosigkeit innerhalb des Palastes – genau wie jüngst ihr Sohn Harry und seine Frau Meghan beim Interview mit Oprah Winfrey.
Mit seinem Wegzug aus England hat Harry für seine Meghan nur das getan, was sich seine Mutter einst von Charles erhofft hätte: «Ich wünschte mir einen Ehemann, der für mich sorgt. Vergeblich!» Als Meghan vor der Geburt ihres ersten Kindes von einem bis heute nicht beim Namen genannten Royal eine rassistische Bemerkung zu hören bekommt, ihre Bitten um Hilfe ignoriert werden, sie zeitweise Suizidgedanken hegt, zieht ihr Ehemann die Notbremse und stellt sich schützend vor seine Liebste.
Mutig und ...
... engagiert
Harrys Verbundenheit mit Diana wurzelt tief. Der jüngste Spross zeigt wie schon seine Mutter viel Empathie, er verstösst gern und oft gegen Richtlinien – vor allem in jungen Jahren. In einem Interview erinnerte sich Harry: «Sie lebte durch uns. Ihre kindliche Seite kam so richtig raus, wenn sie bei uns war. Sie war ein Kind, durch und durch. Dieses verrückte Lachen ist immer noch in meinen Ohren. Sie war eines der ungezogensten Elternteile überhaupt. Sie schmuggelte Süssigkeiten in unseren Socken in die Schule.»
Und wie einst Diana haben auch Harry und Meghan keine Berührungsängste. Als Diana Anfang der 90er-Jahre Mutter Teresa trifft, rückt die Presse sie in die Nähe einer Heiligen. Diana lässt sich nicht nur mit Kranken, Invaliden oder Sterbenden fotografieren, sie drückt selbst Aidskranke ohne Scheu buchstäblich an ihr Herz und gibt ihnen so das Gefühl von Liebe. Auch Harry kennt keine Hemmungen – etwa wenn er bei den «Invictus Games», einer paralympischen Sportveranstaltung, die er selbst mit ins Leben gerufen hat, gemeinsam mit kriegsversehrten Soldaten im Rollstuhl übers Spielfeld flitzt.
Jahrelang hat Diana auch für ein Verbot tödlicher Landminen gekämpft, war dafür in Kriegsgebiete wie Angola und Bosnien gereist, wo sie mit kugelsicherer Weste und Helm Minenfelder durchquerte. Die Prinzessin forderte sogar ein weltweites Verbot von Landminen. Harry fand im Nachlass seiner Mutter einen ganzen Stapel Briefe dazu. Und er führt ihren Kampf fort. Das britische Parlament verabschiedete sogar ein Anti-Landminen-Gesetz.
Locker und ...
... furchtlos
Auch dass das britische Königshaus heute lockerer und zugänglicher ist, zählt zum Vermächtnis von Lady Di. «Wir mussten lernen – aus Dianas Leben und aus ihrem Sterben», gestand die Queen Jahre nach dem Tod ihrer Schwiegertochter einmal ein. Auch aus der Offenheit ihres Lieblingsenkels Harry und dessen Umgang mit psychischen Problemen lernt Elizabeth II. sicherlich dazu. Die Windsors sind nach wie vor beliebt beim Volk. Und dazu haben nicht nur Prinz William, 38, und Kate, 39, mit ihren Kindern George, 7, Charlotte, 6, und Louis, 3, beigetragen, sondern eben auch Prinz Harry und seine Meghan mit ihren Kids Archie, 2, – und der neugeborenen Lilibet «Lili» Diana.
Frei und ...
... unbeschwert
Diana galt zu ihrer Zeit auch als Trendsetterin. Ob Frankreichs ehemalige Première Dame Carla Bruni oder Rihanna, beide zählten Diana zu ihrem modischen Vorbild. Als die Popsängerin 2013 gefragt wurde, wer ihrer Ansicht nach zu den bestangezogenen Stars weltweit zähle, sagte sie: «Prinzessin Diana. Sie war echt ‹gangsta› mit ihrer Kleidung.» Und auch Herzogin Meghan gilt längst als Stil-Ikone – egal, ob sie neben Englands Königin sitzt oder neben Amerikas Talk-Queen.
Diana ist das Beste, was der britischen Monarchie seit 1660 – der Wiedereinsetzung von König Charles II. – passieren konnte, schrieb die britische Schriftstellerin Monica Ali. Die Monarchie habe mit Diana ein menschliches Gesicht bekommen. Eines, das auch furchtlos über Probleme spricht, etwa über ihre Essstörungen. Auch Harry und Meghan kennen keine Tabus und reden offen über psychische Probleme und Suizidgedanken.
Jung und ...
... zuckersüss
Diana ist tot. Ihr Vermächtnis aber lebt weiter. Und zwar nicht nur in Lilibet «Lili» Diana. Auch William hat seine Mutter schon aufleben lassen: mit Töchterchen Charlotte Elizabeth Diana. Die Königin der Herzen hat zwei Nachfolgerinnen gefunden.