Am 19. August wird Kronprinzessin Mette-Marit 52 Jahre alt. Ihr ist aber wohl kaum zum Feiern zumute. Nur wenige Stunden vor ihrem eigentlichen Freudentag kam für sie die Hiobsbotschaft: Sohn Marius Borg Høiby (28) wird angeklagt – in 32 Punkten.
Was in der Anklageschrift steht, ist schwer zu ertragen. So wird dem Stiefsohn von Kronprinz Haakon (51) unter anderem Vergewaltigung mit Geschlechtsverkehr und zweifache Vergewaltigung ohne Geschlechtsverkehr vorgeworfen.
Der norwegische Staatsanwalt Sturla Henriksbø (45) nennt am Montag einen konkreten Fall, den Borg Høiby selbst per Video aufgenommen habe. Darin sei zu sehen, wie Borg Høiby einer schlafenden Frau die Finger in die Vagina stecke und ihre Genitalien betaste.
Weitere Anklagepunkte sind Körperverletzung, sexuelle Belästigung, Filmen von Frauen-Genitalien ohne deren Zustimmung oder Wissen, Sachbeschädigung, Todesdrohungen, Gewalt in engen Beziehungen, Verstösse gegen Kontaktverbote, Beleidigung oder Behinderung von Polizeibeamten sowie mehrere Verkehrsverstösse. Einzelne hier aufgelistete Vergehen können mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren bestraft werden.
Wie der norwegische Staatsanwalt Sturla Henriksbø vor den Medien verkündete, wird Marius Borg Høiby angeklagt.
imago/NTBPalast äussert sich zur Anklage
Noch am Montag gab der Palast dem norwegischen Rundfunk NRK ein kurzes Statement zu der Anklage von Marius Borg Høiby ab.«Es ist Sache der Gerichte, diesen Fall zu behandeln und zu einer Entscheidung zu kommen. Wir haben darüber hinaus nichts hinzuzufügen.»
Marius Borg Høiby trägt selbst keinen royalen Titel, ist dank seiner Mutter jedoch bestens vernetzt. Die Nähe zum Königshaus soll gemäss Staatsanwalt Sturla Henriksbø aber keine Auswirkungen auf den Prozess haben, wie er am Montag klarstellte.
«Die Tatsache, dass Marius Borg Høiby Teil der königlichen Familie ist, sollte natürlich nicht bedeuten, dass er milder oder strenger behandelt wird, als wenn ähnliche Taten von anderen begangen würden. Seine Verwandtschaft ist natürlich wichtig für das Medieninteresse, sollte aber keinen Einfluss auf die Frage einer Anklage und einer möglichen Bestrafung haben.»
Die Nachrichten über Marius Borg Høiby werden für seine Mutter schwer zu ertragen sein.
AFPSeine verwandtschaftlichen Verhältnisse sollen demnach keinen Einfluss auf den Prozess haben, jedoch haben seine Skandale Auswirkungen auf das Ansehen der norwegischen Royals.
Gemäss dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK unterstützten 2017 81 Prozent der Norwegerinnen und Norweger die Monarchie. Im September 2024 lagen die Zustimmungswerte auf einem historischen Tief von 62 Prozent.
Mögliche Gründe: Die Verhaftung von Marius Borg Høiby am 4. August in Folge eines Ausrasters in der Wohnung seiner Freundin, die daraufhin immer grösser werdende Skandalakte sowie die umstrittene Hochzeit von Märtha-Louise und ihrem Schamanen Durek Verret am 31. August.
Wahrlich kein Grund zum Feiern
Fassen wir zusammen und ergänzen: Sinkende Zustimmungswerte für die Monarchie, eine drohende Gefängnisstrafe für Marius Borg Høiby, ein gesundheitlich angeschlagener König Harald V. (88), ebenfalls gesundheitliche Probleme bei Mette-Marit und Tochter Prinzessin Ingrid Alexandra (21), die soeben ihr Studium im 16'000 Kilometer entfernten Sydney begonnen hat. All das spricht wahrlich nicht für einen entspannten Geburtstag von Kronprinzessin Mette-Marit. Doch vielleicht schaffen es Ehemann Haakon und Sohn Sverre Magnus (19) der Jubilarin trotz allem ein kleines Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.