Prinz Andrew, 61, hat die juristischen Unterlagen für eine Zivilklage wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung einer Minderjährigen in den USA zugestellt bekommen. Sie wurden vom Sicherheitschef in der Royal Lodge, Andrews Herrenhaus in Windsor, entgegengenommen. Dies geht aus am Freitag in New York einsehbaren Gerichtsakten hervor. Demnach überreichte ein Vertreter der Klägerin die Dokumente am 27. August.
Am Freitagabend wurde jedoch bekannt, dass Andrews Anwälte behaupten, die Papiere seien nicht ordnungsgemäss zugestellt worden. Wie «Mail Online» weiter meldet, sollen sie daher die für Montag (13.9.) angesetzte Anhörung zu den Vorwürfen des Jeffrey-Epstein-Opfers Virginia Roberts Giuffre, 38, boykottieren wollen.
Das Team des zweitältesten Sohnes von Queen Elizabeth II., 95, hofft ausserdem, dass der Fall wegen eines Formfehlers abgewiesen wird. Sein Anwalt Gary Bloxsome erklärte in einem Schriftsatz, dass das von Virginia Roberts Giuffre 2009 unterzeichnete Dokument ihre Klage ungültig machen könnte. Es ist der erste Hinweis darauf, wie der Prinz und seine Anwälte den Fall nach wochenlangem Schweigen abwehren wollen.
Virginia Roberts Giuffre, ein angebliches Opfer des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953-2019), hat Anfang August eine Zivilklage gegen den Herzog von York eingereicht. In den Gerichtspapieren behauptet sie, der Royal habe sie zwischen 1999 und 2002 dreimal missbraucht - im Londoner Haus von Epstein-Freundin Ghislaine Maxwell, 59, in Epsteins Haus in Manhattan und im privaten karibischen Refugium des Finanziers auf den Virgin Islands (USA).
Der Prinz war ein Vertrauter der beiden Beschuldigten Epstein und Maxwell, sagt aber, er habe mit dem angeblichen Missbrauch der Mädchen nichts zu tun gehabt. Generell hat Prinz Andrew alle von Giuffre erhobenen Vorwürfe vehement zurückgewiesen. Er bestreitet auch, sie getroffen zu haben, und behauptet, ein 2001 in London aufgenommenes Foto der beiden sei möglicherweise manipuliert worden. Nach einem desaströsen BBC-Interview zum Epstein-Skandal Ende 2019 war er von seinen öffentlichen Ämtern zurückgetreten.