«Wir sind Journalisten und lassen uns nicht den Mund verbieten.» – Mit diesen Worten macht Journalist und Schauspieler Cedric Schild (32) deutlich, was man von ihm und seinem Team erwarten kann. Und diesmal müssen sich die Kriminellen warm anziehen, denn: Das «Izzy»-Team mit Cedric als Aushänge-Schild geht in seinem neuen Film «Die Enkeltrick Betrüger» gegen die hinterhältigen Machenschaften dieser Menschen vor, die ältere Bürgerinnen und Bürger um ihr Geld bringen. Der Film wurde vor wenigen Tagen veröffentlicht und schlägt hohe Wellen.
Die Journalisten, die ein Jahr lang für diesen Film recherchiert haben, werden gefeiert wie Helden. Denn sie setzten sich bewusst auch brenzlichen Situationen aus. Aber: «Ich denke, wir sind die Sache mit dem nötigen Respekt angegangen» sagt Schild gegenüber der Schweizer Illustrierten. Dadurch sei stets sichergestellt worden, dass Cedric und seine Kollegen nie in unmittelbare Gefahr gerieten. Doch stellt er auch klar: Erfordere es die Geschichte, ginge das Team auch an seine Grenzen.
«Es kann jedem Menschen passieren!»
Warum aber macht man eine solche Dokumentation? Denn eigentlich denkt man häufig, dass es einen selber nie treffen könnte – doch genau das war die Motivation hinter dem Film für das Team um Cedric Schild. «Jeder denkt: ‹Das könnte mir nie passieren, wie dumm kann man nur sein um auf einen Enkeltrick hereinzufallen?› Dieses Denken wollen wir aufbrechen und zeigen, wie perfide und professionell die Täter wirklich sind. Es kann jedem Menschen passieren!»
Für die Recherche erstellte das «Izzy»-Team verschiedene Fake-Identitäten, die als Lockvogel für die Betrüger dienten. Eine nervenaufreibende Aufgabe, denn irgendwann kamen die Anrufe und Betrugsversuche ins Haus geflattert, man wusste nie, wann der nächste Anruf kommen würde. Was macht das psychisch mit einem? «Das Telefonieren mit den Betrügern ist natürlich nicht ganz einfach», gibt Cedric Schild zu. Am Anfang der Recherche sei viel Unbekanntes dabei gewesen und er und sein Team mussten viele Fehler machen und dazu lernen, bis es irgendwann geklappt habe, den ersten Geldabholer festnehmen zu lassen. «Mit der Zeit ist es wie bei allem anderen auch, das man oft macht. Es kommt eine gewisse Routine rein.»
Die Arbeit und Nerven des Teams machten sich in mehrerer Hinsicht bezahlt. Der Film «Die Enkeltrick Betrüger» feiert inzwischen grosse Erfolge, es konnten einige der Kriminellen überführt werden und Cedric Schild beleuchtete mit seiner Crew ein Thema, welches häufig unterschätzt wird. Damit verbreitete er ein neues Bewusstsein für die Thematik.
Cedric Schild ist nämlich stets mit Herzblut bei der Sache und lässt sich nicht so einfach stoppen, ist sogar als «Supercedi» bekannt. Da verwundert es auch nicht, dass er auf die Frage, wie weit er bei der Recherche für eine Story gehen würde, eine klare Antwort hat: «So weit wie nötig!»