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Seine Videos wurden ihm zum Verhängnis

Bendrit Bajra muss vor Gericht

Der Comedian Bendrit Bajra muss sich wegen seinen Online-Videos vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft klagt den Online-Star wegen Verletzung der Verkehrsregeln und weiterer Delikte an – seine eigenen Comedy-Videos sollen als Beweismaterial dienen.

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Bendrit Bajra muss vor Gericht.

Bendrit Bajra muss vor Gericht.

imago images/Eventpress

Seine Online-Videos machten Bendrit Bajra (27) einst zum Comedy-Star. Darin vergleicht der schweizerisch-albanische Doppelbürger auf amüsante Weise Verhaltensmuster von Schweizern und Ausländern. Doch genau diese Videos wurden Bendrit Bajra jetzt zum Verhängnis, berichten verschiedene Schweizer Medien, wie etwa der «Blick». Einige Videos zeigen den Comedian beim Autofahren, nicht immer auf legale Art und Weise. Darum wirft ihm die Zürcher Staatsanwaltschaft grobe Verletzung der Verkehrsregeln sowie weitere Delikte vor, heisst es. Bendrit Bajra muss sich Ende März 2023 vor dem Bezirksgericht Dietikon ZH verantworten. 

Auto vom Beifahrersitz aus gesteuert

Beim ersten Delikt, dass die Staatsanwalt Bajra vorwirft, soll der Comedian im April 2016 als Beifahrer zusammen mit einem Kollegen in einem VW Golf auf der A1 durch den Gubristtunnel gefahren sein. Dank Assistenzsystemen wie etwa dem Abstandtempomaten habe der Kollege den Fahrersitz verlassen und sei während der Fahrt auf dem Rücksitz geklettert. Bendrit Bajra soll das Auto dann vom Beifahrersitz aus gesteuert haben – mit einer Hand. Brisant: Er selber filmte die ganze Aktion mit der anderen Hand und kommentierte: «So, liebe Leute, wir haben keinen Fahrer mehr».

Grobe Verletzungen der Verkehrsregeln

Die Staatsanwaltschaft stuft die Aktion als äusserst gefährlich ein. Es hätte einen schweren Unfall mit Verletzen oder gar Toten geben können. Bajras Aktion sei gemäss den Behörden eine grobe Verletzung der Verkehrsregeln.

Auch der zweite Vorfall ereignete sich im April 2016. Bendrit Bajra fuhr auf der Autobahn hinter einem Kollegen her, der während der Fahrt vom Fahrersitz aufgestanden sein soll, um den Kopf aus dem Dachfenster zu strecken. Auch von dieser Aktion gibt es ein Handyvideo, dass Bendrit Bajra kommentierte: «Wir haben hier einen Albaner, der illegale Sachen macht. Er verlässt einfach das Auto!» Die Staatsanwaltschaft wirft ihm dafür Gehilfenschaft zur groben Verletzung der Verkehrsregeln vor.

Weitere Delikte

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Comedian aber noch weitere Delikte vor. So habe er im Jahr 2020 im Ausland einen Laserpointer bestellt, der in der Schweiz illegal sei und darum am Zoll abgefangen wurde. Ein Jahr später soll Bajra ausserdem ein obligatorisches Vorstellungsgespräch zu einem Einsatz im Zivildienst versäumt haben. 

Bis zu vier Jahre Freiheitsstrafe

Welche Strafe die Staatsanwaltschaft für Bajra fordert, wird sie erst an der Verhandlung Ende März bekannt geben. Das Strassenverkehrsgesetz sieht für schwerwiegende Strassenverkehrsdelikte, für welche sich die Fahrt durch den Gubristtunnel qualifizieren könnte, Freiheitsstrafen von einem bis zu vier Jahren vor. 

Alle Videos gelöscht

Auf Instagram hat Bendrit Bajra über 43'000 Flollower. Er hat aber inwzischen alle seine Posts und Videos gelöscht.

Vor rund zehn Jahren startete Bendrit Bajra mit seinen Comedy-Videos online durch. Der aus Zürich-Schwammendingen stammende, heute 27-Jährige, macht sich in seinen Videos meistens über die Unterschiede zwischen Schweizern und Ausländern lustig. Offenbar waren auch brisanterere Videos in seiner Sammlung, die ihm nun zum Verhängnis wurden. 

In den letzen zehn Jahren hatte Bajra zahlreiche Medienauftritte und eine Hauptrolle im Schweizer Film «Flitzer». 

Von emu am 25. Februar 2023 - 17:02 Uhr