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Als Mister Corona führte Daniel Koch die Schweiz durch die erste Welle der Pandemie. Auch nach der Pensionierung ist der ehemalige Bundesangestellte ein gefragter Mann. Ob ihm dieser Kultstatus gefällt, weshalb er stolz auf die Beziehung zu Alain Berset ist und wie sicher die neuen Impfstoffe eigentlich sind, verrät er im SI.Talk. Sina Albisetti
Daniel Koch Im SI.Talk

«Aus Solidarität sollte sich jeder impfen lassen»

Als «Mr. Corona» ist Daniel Koch auch nach seiner Pensionierung noch schweizweit bekannt. Ob ihm dieser Kultstatus gefällt und wie sicher die neuen Impfstoffe sind, verrät er im SI.Talk.

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Am 27. Mai 2020 trat er offiziell zurück von seinem Job im Bundesamt für Gesundheit. Doch ruhig wurde es um Daniel Koch nie. Der 65-Jährige arbeitet weiter als Berater in Sachen Corona und lässt die Öffentlichkeit regelmässig an seiner Meinung zum Umgang mit der Pandemie teilhaben.

Im SI.Talk sagt Koch, er hoffe, er sei auch nach diesem turbulenten Jahr noch dieselbe Person wie vorher. «Ich werde immer noch angesprochen, Leute sagen mir Danke – aber ich habe ein sehr schlechtes Gewissen, weil ich nicht alle Briefe beantworten kann, die mich erreichen.»

Mag er den Kultstatus als «Mr. Corona»? Koch sagt, er wisse gar nicht, was eine Kultfigur macht. «Ich mag mich selber, ja. Ab und zu ist es einfach ein bisschen viel Rummel.»

Seine Pensionierung habe sich der Berner völlig anders vorgestellt. «Obwohl ich mich wirklich gut vorbereitet habe. Ich besorgte mir ja sogar einen jungen Hund, wollte mich aus der Arbeitswelt zurückziehen. Aber es wäre seltsam gewesen, wenn ich das getan hätte.»

Mit seinem Auftreten ruft Daniel Koch auch Kritiker auf den Plan. Was entgegnet er ihnen? «Es ist nicht die Frage, ob ich die Öffentlichkeit suche, sondern ich werde angefragt. Es gibt nicht wahnsinnig viele Leute, die im Gebiet Corona beraten können. Ich stelle mein Wissen gerne zur Verfügung. Aber niemand muss das Gefühl haben, ich nehme ihm etwas weg.»

Daniel Koch, Mister Corona

Canicross-Training mit Bundji, 1. «Diesen Namen gab ich ihr in Anlehnung an Sprinterin Mujinga Kambundji.»

Kurt Reichenbach
Nebenwirkungen der Impfung nicht ausgeschlossen

Zum heissen Thema der Impfung warnt Koch, man dürfe sich nicht nur darauf konzentrieren. «Die Impfung wird sehr viel helfen, es wird dadurch sicher viel besser werden, aber wir werden weitere Instrumente verwenden müssen.»

Bis sich ein Effekt auf die Gesamtsituation zeigt, benötige es jedoch mindestens 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung, die sich impfen lassen. Genaue Zahlen dazu zu geben, dafür sei es noch zu früh. Auch zu den Nebenwirkungen könne man nichts garantieren. «Während man den Impfstoff in der Bevölkerung anwendet, kann immer noch etwas auftauchen, das man vorher nicht kommen sah.» Es werde aber Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis das sichtbar werde.

Daniel Koch werde sich «selbstverständlich» gegen das Coronavirus impfen lassen. «Aus Solidarität sollten sich alle Menschen impfen lassen, die keine Kontraindikation haben.» Also alle, ausser jene, die aus gesundheitlichen Gründen die Impfung nicht vertragen.

Von Sina Albisetti am 30. Dezember 2020 - 16:34 Uhr