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  4. «Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer verlässt SRF: Das Publikum reagiert enttäuscht

Fans reagieren traurig auf Ueli Schmezers Abgang

«Dem SRF scheinen die Leute davonzulaufen!»

«Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer hat sich nach 37 Jahren dazu entschieden, dem SRF den Rücken zu kehren. Beim Publikum kommt der Abgang eines weiteren Urgesteins des Schweizer Fernsehens nicht gut an – in den sozialen Medien machen die Zuschauenden ihrem Ärger Luft.

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Ueli Schmezer

Wird das SRF verlassen: Ueli Schmezer.

SF/Oscar Alessio

Es ist ein weiterer herber Verlust, den die Zuschauerinnen und Zuschauer verdauen müssen: Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wird Ueli Schmezer, 60, das SRF verlassen. Nach 25 Jahren beim «Kassensturz» und insgesamt 37 Jahren im Leutschenbach hat sich der Berner dazu entschieden, noch einmal einen neuen Weg einzuschlagen. «Es ist der ideale Zeitpunkt für ein neues Kapitel in meinem Arbeitsleben», lässt sich Schmezer in der Mitteilung zitieren. «Ich kann auf 25 intensive und lehrreiche Jahre beim ‹Kassensturz› zurückblicken.» 

Trotz der Vorfreude auf das, was nach seinem Abgang im Januar 2022 auf ihn wartet, kostete der Schritt Schmezer auch viel Mut. «Es fällt mir nach so langer Zeit enorm schwer», gibt er zu. «Aber der Entscheid ist für mich persönlich der einzig richtige.» 

Publikum hadert mit Entscheid

So richtig sich der Entscheid für Schmezer anfühlt, so schwer tun sich die Zuschauerinnen und Zuschauer damit. In der Kommentarspalte der Facebook-Seite der «Schweizer Illustrierte» wird der Unmut deutlich, den die Fans wegen der Kündigung verspüren. «Sehr schade» finden sie den Abgang, Schmezer sei ein «sehr guter Moderator und Journalist». Viele sorgen sich auch um die Zukunft des «Kassensturz», dem Schmezer ein Vierteljahrhundert lang ein Gesicht gegeben hat. «‹Kassensturz› wird nicht mehr das Gleiche sein», befürchten sie. Wer den frei werdenden Posten des abtretenden Moderators übernehmen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Doch das Publikum ist auch deshalb verärgert, weil mit Schmezer zum wiederholten Male innert kurzer Zeit ein Urgestein das SRF verlässt, das den Sender über Jahre hinweg geprägt hat. Erst am Sonntag etwa mussten sich die SRF-Sportzuschauenden von Jann Billeter, 49, verabschieden. Der Publikumsliebling verlässt das SRF nach 24 Jahren in Richtung Privatfernsehen. Zuvor war mit Nik Hartmann, 49, bereits eine Allzweckwaffe des Leutschenbach abgetreten. Auch von Stefan Bürers Stimme muss sich das Publikum verabschieden, ebenso wird mit ihm Tennis-Experte Heinz Günthardt am SRF-Mikrofon verstummen. All sie waren jahrelang äusserst beliebte Kommentatoren und Moderatoren beim SRF.

«Was ist beim SRF los?»

Die Abgangswelle geht am Publikum nicht spurlos vorbei. «Oje, auch noch!», platzt es etwa aus einer Leserin heraus. «Hui, dem SRF scheinen die Leute davonzulaufen», stellt ein anderer fest. «Was ist beim SRF los, dass die guten Moderatoren gehen?», fragt sich ein anderer. Der Tenor ist entsprechend deutlich. «Im SRF ist definitiv der Wurm drin!»

Die vielen Kündigungen von TV-Lieblingen will das Publikum aber nicht einfach hinnehmen. «Warum? Wer sitzt an der Front? Da muss was geändert werden…», fordert eine SI-Leserin. «Schon wieder ein herber Verlust, vor allem für die Zuschauer. Ich weiss nicht, ob ich dem SRF weiter die Treue halten werde», gibt ein anderer offen zu. «Langjährige, kompetente Moderatoren verlassen den Sender…»

Auch SRF bedauert den Abgang

Doch der Abgang von Ueli Schmezer schmerzt nicht nur das Publikum, sondern auch SRF, wie in der Medienmitteilung spürbar wird. «Mit dem Abschied von Ueli Schmezer wird eine Ära zu Ende gehen», ist sich Tristan Brenn, Chefredaktor Video, vollends bewusst. Schmezer sei beim «Kassensturz» quasi zum «Anwalt des Publikum» geworden. «Dies kann man nicht genug würdigen. Ich bedauere seinen Weggang und bedanke mich sehr bei Ueli Schmezer für seinen grossen Einsatz für den Service public.»

Noch können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer rund vier weitere Monate an Schmezers Moderationen erfreuen. Voraussichtlich vor Weihnachten wird der 60-Jährige durch seine letzte «Kassensturz»-Sendung führen, ehe er dem Leutschenbach per Ende Januar 2022 den Rücken kehrt. Was danach kommt, weiss er noch nicht – und geht seine Zukunft entspannt an. «Nun bin ich offen für Neues und freue mich auf alles, was kommt.»

Von rhi am 12. August 2021 - 11:59 Uhr