1. Home
  2. People
  3. Swiss Stars
  4. Thomas Graf, Sänger der Band Megawatt
Sagen Sie mal … Thomas Graf

«Der frühe Tod meiner Mutter hat mein Leben verändert»

Seine Rockband Megawatt zählt zu den erfolgreichsten des Landes. Eben erschien ihr viertes Album. Der Sänger über Alpferien, kurze Nächte und geliebte Menschen.

Artikel teilen

<p>Schon als Teenager träumte Thomas Graf vom Rockstarleben. Seine Vorbilder? AC/DC und Kiss. Neben seiner Band Megawatt ist der zweifache Vater als Lehrlingsbetreuer in einem Industriebetrieb tätig.</p>

Schon als Teenager träumte Thomas Graf vom Rockstarleben. Seine Vorbilder? AC/DC und Kiss. Neben seiner Band Megawatt ist der zweifache Vater als Lehrlingsbetreuer in einem Industriebetrieb tätig.

Urs Bucher

Welches ist Ihr Lieblingsspiel?

«Eile mit Weile», weil es nicht so kopflastig ist. Mein Kopf rotiert im Alltag schon genug.

Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?

Nein, weder physisch noch psychisch.

Was wären Sie als Kind gern geworden?

Landwirt oder Lokführer. Ich war als Kind in den Sommerferien bei meinem Grossvater auf der Alp – ohne Strom, ohne Heuschnupfen und ohne fliessendes Wasser. Es war eine schöne Zeit.

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?

Es gab mehrere Bands, die mir gefielen. Ein richtiger Schwärmer war ich aber nie.

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?

Der frühe Tod meiner Mutter.

Haben Sie einen Spitznamen?

«Tom» oder «dr Graf» … Aber die meisten nennen mich beim Vornamen.

<p>Ich bin stolz auf unser viertes Album «Elektrisch». Wir zeigen darauf druckvolle Mundartmusik mit eingängigen Melodien und wertvollen Texten.</p>

Ich bin stolz auf unser viertes Album «Elektrisch». Wir zeigen darauf druckvolle Mundartmusik mit eingängigen Melodien und wertvollen Texten.

ZVG

Wann haben Sie zuletzt geweint?

So richtig geweint habe ich das letzte Mal bei der Beerdigung einer jungen Frau. Unsere Songs gaben ihr und ihren Liebsten bis zum Schluss ganz viel Halt. Sie war gleich alt wie meine Tochter. Ich bin sehr nahe am Wasser gebaut – bei Beerdigungen fühle ich extrem mit.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?

Ich mache vieles auf den letzten Drücker. Das führt manchmal zu kurzen Nächten.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?

Ich wurde für einen Anerkennungspreis für mein aussergewöhnliches Engagement in der dualen Berufsbildung nominiert. Das hat mich sehr gefreut.

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?

Die Geburt meiner beiden Kinder war schon sehr eindrücklich, emotional und schön – als Mann kann ich das gut sagen, gell?

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?

Für Miete und Krankenkasse. Das war bestimmt die Wunschantwort (lacht).

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?

Strom, eine Waschmaschine und wenn möglich eine Terrasse oder ein Balkon. Im Haushalt bin ich recht anspruchslos – bin ja auch nicht oft zu Hause.

<p>Fahre ich mit meinem Bündnerbike aus, spüre ich das Gefühl von Freiheit und geniesse sie mit allen Sinnen.</p>

Fahre ich mit meinem Bündnerbike aus, spüre ich das Gefühl von Freiheit und geniesse sie mit allen Sinnen.

ZVG

Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?

Viele verbinden «in der Öffentlichkeit stehen» mit finanziellem Reichtum. In der Realität gehören diese beiden Sachen nicht zwingend zusammen. Der Aufwand im Hintergrund ist nicht zu unterschätzen.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?

Ich versuche, mit langfristig bekannten Aufgaben frühzeitig zu starten (lacht).

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?

Ganz situativ (lacht). Ich bin aber sehr happy mit meiner «Grundausstattung».

Wie möchten Sie sterben?

Gesund und mit friedlichem Herzen einschlafen.

Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?

Am liebsten mit meinen Liebsten, die nicht mehr hier sind. Meinem Mami, meiner Nana und meinem Grossvater. Ich würde mich gern bei ihnen bedanken, dass sie so gut auf uns aufpassen.

<p>Vor Jahren habe ich ein Fotoplakat erstellt, das ich immer wieder mit aktuellen Schnappschüssen ergänze. In ruhigen Momenten schaue ich es mir an und erinnere mich.</p>

Vor Jahren habe ich ein Fotoplakat erstellt, das ich immer wieder mit aktuellen Schnappschüssen ergänze. In ruhigen Momenten schaue ich es mir an und erinnere mich.

ZVG

Wofür sollte es Bussen geben?

Für geldgieriges Verhalten. Ich weiss, das ist schwierig messbar. Die Gier macht aber so vieles kaputt.

Womit belohnen Sie sich?

Mit einem Ausfährtchen mit meiner Harley oder einfach mit einem ruhigen Moment auf meiner Terrasse.

Welche Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?

Fotos, Papier, Farbstifte, ein Feuerzeug und eine Gitarre.

Ihr absolutes Lieblingsessen?

Chäs-Chnöpfli mit Öpfelmues.

Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?

«Lived well, laughed often, loved much» (gut gelebt, oft gelacht, viel geliebt). Diese Zeilen stammen aus meinem Lieblingsgedicht von Bessie Anderson aus dem Jahr 1904.

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?

Materiell bin ich überhaupt nicht eifersüchtig. Da meine Agenda ziemlich voll ist, kann es mal vorkommen, dass ich bei anderen denke: Okay, die habens schon noch easy. Der zweite Gedanke: Bin ja selber schuld, ich bin der Chef meiner Agenda.

AG
Andrea GermannMehr erfahren
Von Andrea Germann vor 6 Minuten