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«Bullshit!» Oder doch nicht?

Ermotti und Blocher liefern sich Duell über die UBS-Zukunft

Sie liefern sich ein Duell über die Zukunft der UBS: Bankenchef Sergio Ermotti und SVP-Doyen Christoph Blocher treffen beim Talk-Anlass des Efficiency Club in Zürich aufeinander. Einen Preis gibt es aber nur für einen.

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<p>Wegzug oder Aufspaltung? UBS-Chef Sergio Ermotti und alt Bundesrat Christoph Blocher unterhalten sich über die Grossbank.</p>

Wegzug oder Aufspaltung? UBS-Chef Sergio Ermotti und alt Bundesrat Christoph Blocher unterhalten sich über die Grossbank.

Sanjeev Velmurugan

Bullshit!» Mit diesen Worten kommentierte UBS-Chef Sergio Ermotti (65) letzte Woche die Gerüchte um einen Wegzug der Grossbank in die USA. In der «Sonntagszeitung» mischt sich SVP-Doyen Christoph Blocher (85) in die Diskussion ein. Dort fordert der alt Bundesrat eine Spaltung der UBS in zwei Teile – eine UBS Amerika und eine UBS Schweiz.

<p>Christoph Blocher in Begleitung seiner Frau Silvia. «Ein spannender Anlass!»</p>

Christoph Blocher in Begleitung seiner Frau Silvia. «Ein spannender Anlass!»

Sanjeev Velmurugan

Tags zuvor treffen die beiden an der Veranstaltung «Let’s Talk» des Efficiency Club in Zürich aufeinander. Die Begrüssung ist von gegenseitigem Respekt geprägt. Angeregt unterhalten sie sich im VIP-Bereich des Kongresshauses, während Blochers Gattin Silvia an der Bar ein Glas Wasser trinkt. «Ich begleite meinen Mann gerne. Gerade wenn so viele spannende Leute anwesend sind.»

Ermotti ist ohne private Begleitung unterwegs – und verpasst für den Netzwerkanlass einen Match seines FC Collina d’Oro gegen den FC Baden. Während der Tessiner als Ehrengast von Efficiency-Club-Präsident Guido Persterer eingeladen ist, spricht Blocher auf der Bühne darüber, wie die Schweiz für ihre Tüchtigkeit bestraft wird. Dabei teilt er Seitenhiebe Richtung FDP-Finanzministerin Karin Keller-Sutter aus: «Wenn der Bundesrat die wahnsinnige Anforderung an die UBS stellt, ihre Tochtergesellschaften im Ausland mit 100 Prozent Eigenkapital zu belegen, würde ich verstehen, dass sie in die USA gehen.»

<p>USA-Versteher: Ex-Diplomat Thomas Borer und Professorin Claudia Franziska Brühwiler.</p>

USA-Versteher: Ex-Diplomat Thomas Borer und Professorin Claudia Franziska Brühwiler.

Sanjeev Velmurugan

«Zu wenig USA-Kompetenz»

Die USA beziehungsweise die Zollpolitik ist auch Thema beim Talk mit Ex-Diplomat und USA-Kenner Thomas Borer und Claudia Franziska Brühwiler, Professorin für amerikanische Kultur und Politik an der Universität St. Gallen. Borer plaudert aus dem Nähkästchen, wie er an einem Wochenende einen Anruf von der Regierung erhielt, der Eidgenossenschaft beim Zolldeal zu helfen. «Ich hatte eigentlich etwas mit meiner Tochter vor.» Diese habe ihn verwundert gefragt: «Aber Daddy, du bist sei 20 Jahren nicht mehr im Dienst. Haben die niemand anderen, der helfen kann?» Brühwiler nickt: «Im Gegensatz zu anderen Ländern haben wir in der Schweiz zu wenig USA-Kompetenz. Es gibt ja nicht mal einen eigenen Lehrstuhl!»

<p>Deutsche CDU-Prominenz: Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet (r.) und Roland Koch.</p>

Deutsche CDU-Prominenz: Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet (r.) und Roland Koch.

Sanjeev Velmurugan

In puncto Innovation schauen vor allem die Deutschen neidisch auf die USA. «Wir sind schwer in der Krise. Das darf man in der Schweiz ehrlich sagen», sagt Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet im Gespräch mit Ex-«Arena»-Dompteur Reto Brennwald. Sein CDU-Kollege Roland Koch freut sich derweil über den Deckel der Plastikflasche auf dem Rednerpult. «Da hängen noch nicht diese EU-Dinger.» Einig sind sie beide trotz mehrmaligem Nachhaken von «Nebelspalter»-Chef Markus Somm. «Mit der jetzigen Führung der AfD können wir keine Regierung bilden.»

<p>Von Efficiency-Club-Chef Guido Persterer (l.) gibts für Sergio Ermotti eine Urkunde und ein Werk von Romero Britto (r.)</p>

Von Efficiency-Club-Chef Guido Persterer (l.) gibts für Sergio Ermotti eine Urkunde und ein Werk von Romero Britto (r.)

Sanjeev Velmurugan

Höhepunkt der Veranstaltung ist ein Preis für «intellektuellen und praktischen Mut» an Sergio Ermotti. Er bekommt eine Urkunde und ein Bild des brasilianischen Neo-Pop-Künstlers Romero Britto. «Das kommt in mein Büro», freut er sich. Auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept, sagt Ermotti: «Leidenschaft, Ausdauer und Mut.» In der ersten Reihe klatscht Christoph Blocher.

Jessica Pfister
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Text: Jessica Pfister vor 14 Stunden