Am Donnerstagabend wurde im Zürcher Bauschänzli geschunkelt, gesungen und massenhaft Bier und Champagner getrunken: Partyveranstalter Reto Hanselmann (44) lud zu seiner Hanselmann's Wiesn. Neben der Schweizer Prominenz waren heuer die Stargäste die Reality-TV-Königin Daniela Katzenberger (39) und Sänger Lucas Cordalis (58). Sie machte den Anstich mit fünf Schlägen – laut dem Gastgeber Rekord –, er heizte mit seinen Hits ein. Mit Blick sprach das Ehepaar über sein Leben in der Öffentlichkeit, die Schweiz und das Oktoberfest.
Blick: Mögen Sie Bier?
Lucas Cordalis: Bier ist jetzt nicht unser Lieblingsgetränk. Aber wir finden es gut, wenn Menschen Bier trinken und eine gute Zeit haben.
Sie sind keine Bayern. Wie sehr können Sie sich mit dem Oktoberfest identifizieren?
Daniela Katzenberger: Ich finde es schön, vor Weihnachten, bevor es festlich und besinnlich wird, ordentlich die Sau rauszulassen. Und als Frau finde ich es toll, ein Dirndl anzuziehen. Du quetschst weg, was zu viel ist, und holst hoch, was schön ist.
Sie haben einst das Buch «Sei schlau, stell dich dumm» herausgegeben. Wann hat Ihnen dieses Motto schon geholfen?
Katzenberger: Mein ganzes Leben lang. Das habe ich schon mit der Muttermilch mitbekommen. Wenn du unterschätzt wirst, kannst du nur gewinnen. Wenn Leute finden, «Was die mit ihren drei Hirnzellen kann, kann ich auch», lehne ich mich gerne zurück und geniesse die Show. Ich mache diesen Fernsehjob seit 15 Jahren und finde es spannend, wer da so kommt und genauso schnell wieder geht.
Hat es Sie nie genervt, belächelt zu werden?
Katzenberger: Nein, das ist für mich feinstes Entertainment. Es macht Spass, belächelt zu werden. Ich habe mich in den letzten zwei, drei Jahren mit Mentalcoaches beschäftigt. Die wichtigste Erkenntnis: Was die Leute nicht wissen, können sie nicht zerstören. Und bei mir ist nur Lucas die Person, die über alles Bescheid weiss. Auch, wie viel Geld ich besitze.
Cordalis: Das weiss ich?
Katzenberger: Ja! (Lacht.) Meine Mutter ruft mich auch immer wieder mal an und beschwert sich über Kommentare auf sozialen Medien. Dann sage ich ihr: «Wissen diese Menschen, wann du deine Tage hast? Wenn nicht, kennen sie dich nicht so gut, dass sie ein Problem mit dir haben können.»
In Ihrer Familie werden ja auch Streitereien öffentlich ausgetragen, beispielsweise von Ihrer Mama Iris Klein. Wie ist das für Sie?
Katzenberger: Zoff gibt es überall, nur bei uns kriegt es halt jeder mit. Als Realitystar müsste ich sagen, dass das ja normal ist. Aber klar, im ersten Moment denke ich mir schon: Ach ja, Mama ... Aber davon leben wir ja auch. Wir sind alle sehr emotional und haben ein öffentliches Leben.
Cordalis: Wenn man sich so aus dem Fenster lehnt, wie es meine Schwiegermutter manchmal macht, macht man sich angreifbar. Und das macht uns natürlich auch Sorgen. Wenn sie wieder einen raushämmert, wissen wir, jetzt kommt wieder die Lawine, die über sie hereinbricht. Aber sie hat ein dickes Fell.
Katzenberger: In Zeiten von sozialen Medien wird schneller getippt als gedacht.
Wie denken Sie darüber?
Katzenberger: Meine Mutter ist sehr emotional. Und die Öffentlichkeit sollte man mit Vorsicht geniessen, sie ist wie eine heisse Herdplatte. Man kann sie antippen, aber nicht die ganze Hand drauflegen. Und nach so vielen Jahren muss ich sagen, meine Mutter hat sich noch nicht immer im Griff. Gerade in Beziehungsthemen lässt sie sich leicht triggern und provozieren. Das macht sie auch zur guten Zielscheibe für Trittbrettfahrer, die schnell Presse brauchen.
Herr Cordalis, Sie sind der Sohn vom legendären Costa Cordalis. Heute singen Sie seine Hits. Warum?
Cordalis: Das habe ich ihm auf dem Totenbett versprochen. Weil er gesagt hat: «Ich möchte, dass das weiterlebt, dass die Musik weiterlebt und dass der Name auch weiter existiert.» Seither sehe ich es als Verpflichtung und als eine sehr angenehme Aufgabe.
Ist es Fluch oder Segen, berühmte Eltern zu haben?
Cordalis: Ich habe es immer als angenehm empfunden. Ich fand es immer schön, zu hören, was die Menschen über meinen Vater sagen. Aber als ich jung war, gabs auch noch keine sozialen Medien.
Ihre zehnjährige Tochter Sophia war auch schon bei Events dabei.
Cordalis: Sie entscheidet selbst, was sie mitmachen möchte und was nicht. Auch bei unserer Dokusoap «Familienglück auf Mallorca» ist das so. Wir würden sie nie zwingen. Und wir achten sehr genau darauf, dass alles für sie stimmt, sie schöne Erlebnisse hat und kein Druck dabei ist. Das darf nicht passieren in dem Alter.
Wie echt ist Ihre Dokusoap?
Cordalis: Nichts ist vorgeschrieben. Das Kamerateam kommt morgens gegen 7 Uhr. Dann läuft die Kamera und was passiert, passiert.
Wo ist für Sie die Grenze zur Privatsphäre?
Katzenberger: Klotür, Konto und Kind.
Die Schweiz ist auch ein guter Ort für Privatsphäre.
Katzenberger: Ich war schon als Kind immer in der Schweiz. Ich mag die Schweizer. Sie lassen nicht jeden sofort ins Herz, aber das mache ich auch nicht. Ich liebe dieses «Können wir ein Föteli machen?». Und ich liebe Käsefondue.
Cordalis: Die Menschen sind hier sehr respektvoll. Das ist für uns ein Segen. Und als Kind war ich mit meinen Eltern in Davos zum Skifahren, auf dem Jakobshorn.
Letzte Frage, zurück zum Oktoberfest: Wie viele Mass gibts heute?
Cordalis: Mass? Sie sind gut! Das ist ja ein Liter. Ich war in meinem Leben noch nie betrunken.
Katzenberger: Ein Maul voll. Wir werden uns hier nicht wegballern. Ich bin zu berühmt zum Besoffensein.