1. Home
  2. People
  3. Swiss Stars
  4. ESC-Wettprognosen: So stehen die Chance für den Schweizer Remo Forrer mit seinem Song «Watergun»
Wettprognose

Wie stehen Remo Forrers Chancen am ESC?

Im Vorfeld des Eurovision Song Contest kann man – wie bei sämtlichen Voting-Formaten – Wetten abgeben, wer den ESC wohl gewinnen wird. Der Favorit scheint derzeit Schweden zu sein, vertreten von Loreen mit dem Song «Tattoo». Doch wie stehen die Chancen für Remo Forrers «Watergun»?

Artikel teilen

Remo Forrer vertritt die Schweiz am diesjährigen ESC in Liverpool.

Remo Forrer vertritt die Schweiz am diesjährigen ESC in Liverpool.

SRF/Lukas Maeder

Remo Forrer (21) ist die Schweizer Hoffnung für den diesjährigen ESC in Liverpool. Mit seiner kraftvollen Ballade «Watergun», die ein Aufruf zum Frieden ist und seiner starken, warmen Stimme, überzeugt er bereits jetzt schon viele Schweizerinnen und Schweizer. Doch reicht das auch, um den Sieg heimzutragen? Die Wettbüros sind sich da nicht so sicher. EurovisionWorld.com sieht von den Wetten her momentan eine Gewinnchance für den Toggenburger bei einem Prozent – damit landet er im Ranking auf Platz 14. Das muss jetzt aber nichts heissen, denn den Ländern vor der Schweiz wird zu einem grossen Teil ebenfalls eine Chance von einem bis zwei Prozent ausgerechnet – aber, wohl gemerkt, für den Sieg. 

Die grössten Chancen soll aktuell Schweden mit dem Song «Tattoo» haben, der von Loreen performt wird. Wir erinnern uns, 2012 gewann Loreen mit dem Song «Euphoria» nicht nur den ESC, sondern eroberte auch die Charts im Sturm. Vielleicht setzen auch deswegen viele Wettbegeisterte auf die Sängerin, da sie der Meinung sind, die könnte an ihren damaligen Erfolg anknüpfen. Und zugegeben, ein wenig Ähnlichkeit hat er mit «Euphoria» – nur ohne das Potenzial, in die Clubcharts aufzusteigen. 

Auch Finnlands Beitrag wird hoch gehandelt. Mit dem Song «Cha Cha Cha» tritt der Sänger Käärijä an und weckt Erinnerungen. Zu Beginn fühlt es sich an, als sei der Sänger von Lordi inspiriert worden, der Heavy Metal Band, die einst den Sieg nach Helsinki brachte. Doch es geht mit Rap-Elementen weiter, bis der Song plötzlich zu einem Pop-Song mit Gute-Laune-Beat wird. Man weiss nicht genau, was man mit diesem Lied machen soll und wo man es einordnen soll, aber vielleicht ist genau das das Ziel von Käärijä.

Auf Social Media wird derzeit aber ein ganz andere Song gehyped – Norwegens «Queen of Kings» von Alessandra. Ein starker Song, der als Schlachtruf einer Wikingerkriegerin angesehen werden kann. In Clips auf den sozialen Medien, die die Repräsentantin der Ukraine an der Miss Universe-Wahl zeigen, wird das Lied von Alessandra gerne unterlegt, denn Viktoriia Apanasenko trat als «Warrior of Light» auf – inklusive Flügeln und Schwert. 

Remo Forrer muss sich im Halbfinale beweisen

Verschiedene Wettseiten sagen Remo Forrer daher leider nicht allzu gute Chance voraus – vor allem, weil der 21-Jährige sich sein Ticket ins Finale am 13. Mai erst noch erkämpfen muss. Zum aktuellen Zeitpunkt kann man also noch nicht allzu viel sagen. Aufgrund der momentanen Situation in der Ukraine könnten viele Zuschauerinnen und Zuschauer den Song von Remo als Solidaritätszeichen für das von Krieg geplagte Land sehen – auch wenn das Lied bereits vor zwei Jahren geschrieben wurde. Andererseits könnten manche die Thematik möglicherweise zu schwer finden. 

Remo Forrer wird am 9. Mai im ersten Teil des Halbfinales antreten – ausgerechnet gegen die Favoriten Schweden, Finnland und Norwegen, die starken drei skandinavischen Länder. Am 11. Mai wird dann der zweite Teil des Halbfinales stattfinden. Wir drücken Remo Forrer aber ganz fest die Daumen und finden, dass sein Song der Konkurrenz in nichts nachsteht und er ein ebenbürtiger Gegner für Skandinavien ist.

Wieso sind fünf Länder schon von vornherein im Finale?

Im Gegensatz zu Remo Forrer und der Mehrzahl der anderen Künstlerinnen und Künstler müssen sich fünf Länder nie um ihre Teilnahme im Finale sorgen: Grossbritannien, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich – dazu gesellt sich in der Regel noch das Gastgeberland, also das Siegerland des Vorjahres. Aber warum ist das so? Die Regelung wurde nach 1996 vom norwegischen Sender NRK gefordert, denn damals hatte sich Deutschland nicht für das Finale qualifiziert.

Das hatte zur Folge, dass eine Grosszahl der deutschen Zuschauerinnen und Zuschauer nicht einschalteten – und sich die Sponsoren sich beschwerten. Denn mit den Deutschen gab es ein grosses Loch in den Einschaltquoten. Die Big Five, wie sie heute genannt werden, sind also nicht nur deshalb wichtig für den ESC, weil sie am zahlungsstärksten in der European Broadcasting Union sind, sonder auch, dass die Einwohnerinnen und Einwohner dieser Länder am einschaltfreudigsten sind. 

Doch einen Nachteil hat diese Bevorzugung, denn seit die Regelung in Kraft trat, landen die Teilnehmenden der Big Five häufig eher nicht auf den vorderen Plätzen. Natürlich gibt es Ausnahmen, doch generell erhalten die Big Five Bewertungen, die zu wünschen übrig lassen. Es wirkt also beinahe wie ein Fluch und nicht wie ein Segen, dass diese Länder sich nicht in einem Halbfinale beweisen müssen. 

Der diesjährige Austragungsort

Es ist eigentlich die Norm, dass das Siegerland des Vorjahres den ESC im aktuellen Jahr austrägt. Letztes Jahr gewann die Ukraine mit dem Song «Stefania» von Kalush Orchestra den Songcontest. Aufgrund der Kriegssituation in der Ukraine war Kiew als Austragungsort allerdings nicht möglich. Daher springt England als Zweitplatzierter ein, weshalb der ESC 2023 unter dem Motto «United by Music» am 13. Mai in Liverpool stattfinden wird.

Von san am 15. März 2023 - 06:00 Uhr