Kiki Maeder, wie hätte Ihr Vorname als Bub gelautet?
Oliver. Später hatten wir einen Hund, der so hiess (lacht).
Was ist Ihre früheste Erinnerung?
Wie mein Bruder und ich im Winter im Garten in Zürich zusammen spielten. Der Schnee kam mir als kleiner Knirps bis zur Brust. Es fühlte sich an wie im Winterwunderland. Heute würde ich wahrscheinlich höchstens bis zu den Knien im Weiss versinken.
Als Sie Kind waren: Was hat Ihre Mutter da immer zu Ihnen gesagt?
Sie bläute mir schon früh ein, ich solle stets unabhängig bleiben. Kein schlechter Tipp, wie ich bis heute finde.
Was hatten Sie als Kind für einen Spitznamen?
Seit Geburt war es immer schon Kiki. Meine Mutter heisst auch Christina, und damit es keine Verwechslungen gab, war ich halt die Kiki. In der Schule gabs aber eine kurze Phase, als meine Freunde diesen Namen zu lang fanden. Da nannten sie mich nur noch K.
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Ja, das erste Mal verknallt war ich während des Sommerlagers in der Westschweiz – ich glaube, es war in Montreux. Er hiess Cédric, sprach aber nur Französisch. Damals konnte ich die Sprache jedoch noch nicht. Also heuerte ich eine Freundin an, die immer dabei war und für uns übersetzte. Es hielt nicht wirklich lange (lacht).
Als Sie 16 waren: Wie sah Ihr Zimmer aus?
Ich hatte damals eine starke Indien-Phase. In meinem Zimmer stand ein kleiner Altar mit Räucherstäbchen. Ich klebte mir Bindis auf die Stirn, trug indischen Schmuck und hörte Sitar-Musik. Meine Freundinnen und ich fuhren darauf ab. Mein Vater hatte mit seinem Speditionsunternehmen geschäftlich oft mit Indien zu tun. Er fand dann, ich solle das richtige Indien kennenlernen, und so durfte ich in den Sommerferien nach Neu-Delhi reisen. Dort habe ich vier Wochen bei einer indischen Familie gelebt.
Was an Ihnen ist nicht normal?
Ich kann mit nur einem Auge schielen. Bisher konnte ich aber noch keinen Nutzen daraus ziehen.
Welche Musik hat Ihr Leben massiv beeinflusst?
Nach dem Gymi bin ich für ein Jahr nach London gereist – zum ersten Mal in meinem Leben ganz allein. Da war gerade die Britpop-Szene gross, es war ein riesiger Hype. Ich habe in diesem Jahr so viele Erfahrungen gemacht, und die Musik hat das alles irgendwie untermalt.
Haben Sie ein Tattoo?
Ja, ich habe eines – leider eine kleine Jugendsünde. Ich habe mir ein chinesisches Zeichen auf der Lende stechen lassen. Es sollte Aufrichtigkeit symbolisieren. Aber es ist so gestochen, dass viele meinen, es zeige einen Delfin (lacht).
Ihr ulkigstes Mundartwort?
Karsumpel – ein unordentlicher Haufen von Dingen. Ich finde, das triffts ziemlich gut. Wenn meine Kinder Ava und Jack ihre Sachen im Haus rumliegen lassen, sage ich: «Räumt mal euren Karsumpel auf!»
Ihr grässlichster Urlaub?
Mit meiner Familie war ich schon zweimal auf Mauritius. Freunde von uns leben da. Wir haben uns sehr verliebt in die Insel und die Menschen, die dort leben. Aber beim zweiten Besuch, das war an Silvester 2019, habe ich mich echt gefragt, wo die verstecke Kamera ist. Alles ist schiefgelaufen. Mein Sohn hat im Flieger erbrochen. Als wir spätabends angekommen sind, merkten wir, dass wir den falschen Koffer hatten, und mussten nochmals zum Flughafen zurückfahren. Mein Mann brach sich während der Ferien den Fuss – als er den entlaufenen Welpen unserer Freunde suchte. Und meine Tochter bekam 40 Grad Fieber. Zu guter Letzt wütete ein Zyklon, und wir waren drei Tage eingesperrt. Das war echt filmreif.
Haben Sie Allergien?
Heuschnupfen. Und ich vertrage Katzenhaare nicht.
Das Kitschigste, was Sie jemals gemacht haben?
Ich arbeite bei «Happy Day» – Kitsch gehört für mich zum Programm. Ich mag Kitsch sehr.
Wovon träumen Sie schon lange, getrauen sich aber nicht, es zu tun?
Ich will Buckelwale in freier Wildbahn sehen. Diese Tiere faszinieren mich total. Ich lese viel über sie und schaue mir Videos an. Sie beruhigen mich irgendwie. Ich bin fasziniert vom Meer, und Wasser ist mein Element.
Bei welchem Thema haben Sie Ihre Meinung fundamental geändert?
Da fällt mir nichts ein. Was ich aber sagen kann: Ich esse heute sicher mehr Gemüse als früher.
Was können Sie alkoholisiert besser als in nüchternem Zustand?
Wahrscheinlich Fremdsprachen reden. Oder ich habe zumindest das Gefühl, dass es so ist. Der Anspruch, eine andere Sprache perfekt zu können, fällt mit Alkohol weg. Entsprechend redet man flüssiger, aber wahrscheinlich nicht wirklich besser.
Wie alt wären Sie gern für immer?
Keine Ahnung, ich kenne ja noch nicht alle Alter. Wenn alles gut läuft, bin ich jetzt ungefähr in der Mitte angekommen. Und ich finde, es wird immer entspannter. Ich weiss immer mehr, wer ich bin und was ich will. Darum freue ich mich sehr darauf, was noch so kommt.