Das Zurich Film Festival hat einen neuen Mitinhaber: Max Loong (45). Für den Unternehmer eine spannende neue Aufgabe – wenn auch sehr herausfordernd. «Das ZFF hat kein einfaches Klima», gesteht er im aktuellen SI.Talk. Ihm sei bewusst, dass die Rolle als Mitbesitzer des zweitgrössten Filmfestivals im deutschsprachigen Raum einen anderen Druck mit sich bringe, als beispielsweise jene des Hoteliers. Aber er glaubt an das ZFF, denn für ihn ist es mehr als nur ein Filmfestival. Trotzdem ging er dabei nicht all in, als es um die Investition ging. «Ich glaube nicht daran, dass man alles auf eine Karte setzen sollte»» gibt er zu.
Er selbst lebt in Los Angeles, was ihn zur Brücke zwischen der Schweiz und den USA macht. «Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Los Angeles und Zürich», sagt Loong. «Die Schweizer kommen bei den Amerikanern sehr gut an.»
Heimweh und Verlust
Max Loong spricht aber nicht nur über seine neue Rolle am ZFF, sondern wird auch privat. Er erinnert sich an seinen Vater und wie schwer es dem Malaysier damals fiel, sich in der Schweiz zu integrieren. «Dass mein Vater sch hier nicht so gut integrieren konnte, hat sich auch auf die Beziehung meiner Eltern ausgewirkt», sagt er. Die Eltern trennten sich später, der Vater ging zurück nach Malaysia. Loong blieb mit seiner Mutter in der Schweiz. Mitte zwanzig zog es den jungen Mann in die USA, an eine Schauspielschule in Los Angeles. Das neue Abenteuer war aufregend, furchteinflössend und das Heimweh stark. Später erhielt er ein Jobangebot in Singapur, zog in den Stadtstaat.
Malaysia ist heute nicht mehr so präsent in Loongs Leben. «Als mein Vater starb, ging ein Teil Malaysia verloren», gibt der Schauspieler zu. Er fühlt sich auf Bali inzwischen mehr daheim. Es ist der Ort, an dem er mit seiner Mutter ein Hotel eröffnete, an dem er viel Zeit mit seiner Familie verbrachte, an dem seine Mutter am Ende starb und mit dem er viele schöne Erinnerungen verbindet.
Es wirkt, als könne Max Loong alles erreichen, was er will. Nur eine Sache kann er offenbar nicht gut: stillsitzen. «Ich bin ein Workaholic», gibt er zu. Ständig ist er am Reisen, pendelt zwischen der Schweiz, den USA, Bali. Doch das hatte irgendwann seinen Preis. «Letztes Jahr war ich am Limit», erzählt er. Loong hatte einen Bandscheibenvorfall, ging allerdings nicht zum Arzt, sondern kämpfte sich mit den Schmerzen von Termin zu Termin. Zweieinhalb Jahre lang. «Ich hatte keine Zeit, mich operieren zu lassen», sagt er. Anfang des Jahres ging es aber nicht mehr. Er musste in den OP, danach hiess es: Sechs Wochen Bettruhe. «Das tat auch mal gut», gesteht er. Wie er seinen Lifestyle mit seiner Familie vereinbart, wie der Titel eines Films über sein Leben wäre und wie stark seine Beziehungen zu Hollywood sind, das und mehr verrät Max Loong im aktuellen SI.Talk.