Was ist Ihr Traum?
Mit meiner Kunst andere zu inspirieren und ihnen Mut zu machen, die eigenen Wurzeln zu entdecken, so wie ich gerade meine peruanischen Wurzeln entdecke. Ich möchte Brücken schlagen zwischen Peru und der Schweiz.
Worauf sind Sie stolz?
Auf meine Karriere. Aktuell arbeite ich mit der renommierten peruanischen Drehbuchautorin Úrsula Vilca an einem Spielfilm, der meine beiden Welten in einer fiktiven Geschichte vereint. Ansonsten bin ich stolz darauf, dass ich niemals aufgebe – weder als Schauspieler noch allgemein. Oft fragt man mich, ob ich von der Schauspielerei leben kann. Ja, wenn man es wirklich will, kann man davon leben. Ich habe eine KV-Ausbildung auf dem Steueramt gemacht. Das hilft mir, wirtschaftlich zu denken und meine Finanzen im Griff zu haben, etwas, das für Künstler oftmals eine Hürde ist.
Was motiviert Sie?
Feedback und die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Das treibt mich an. Und natürlich meine Familie – in der Schweiz und in Peru. Für sie bin ich ein Bindeglied.
Was bremst Sie aus?
Mein Perfektionismus – das ist wohl auch das typischste Schweizerische an mir. Ehe ich hier etwas anpacke, lasse ich es mir oft zwei- oder dreimal durch den Kopf gehen. In Peru habe ich gelernt, einfach zu machen. Hier ist Schauspieler ein Job wie Bäcker oder Fotograf, in Peru dagegen ist es ein Lifestyle in dem Sinn, auf Leute zuzugehen und sich selbst Engagements zu suchen.
Lustige Rolle: Sandro Stocker in der neusten deutschen Kinokomödie «Hundslinger Hochzeit».
ZVGWas bereuen Sie?
Nichts Spezielles. Ich würde vielleicht die eine oder andere Entscheidung heute anders treffen. Aber ich bin grundsätzlich kein Mensch, der zurückschaut, sondern vorwärtsblickt. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich nicht Schauspieler geworden.
Was macht Sie aussergewöhnlich?
Ich reflektiere mich immer wieder selbst, um so jede meiner Facetten kennenzulernen. Zudem kann ich mich sehr gut ausdrücken und gebe mein Wissen und mein Know-how gern weiter – beispielsweise als Gastdozent an einer Uni in Peru.
Und übrigens ...
Steht der schweizerisch-peruanische Doppelbürger nicht vor der Kamera oder auf der Bühne, spielt er gern Fussball oder «Pokémon Go». Der 32-Jährige trifft zudem gern Freunde und gönnt sich im Ausgang einen Pisco, das Nationalgetränk Perus.