Wie alt wären Sie gern für immer?
Als ich 30 wurde, dachte ich, ist das ein cooles Alter! Dasselbe dachte ich, als ich 40 wurde, weil die Kinder schon älter sind und du mit ihnen alles machen kannst. Und nun werde ich nächstes Jahr 50 und denke das schon wieder. Vielleicht wäre jetzt ein super Zeitpunkt, um mal einen Stopp einzulegen.
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Sie hiess Sandra und war die Sportlichste in der Klasse, das war mir das Wichtigste.
Welche Bücher haben Ihr Leben massiv beeinflusst?
Ich habe lange nicht gelesen, danach ganz Verschiedenes. Ich musste ja einige Lektionen lernen in meinem Leben, und da ist es eine ganze Serie an Büchern, die mich geformt hat. Das hatte auch mit meiner Nierenkrankheit zu tun, ein Zeitpunkt, an dem ich mich im Leben etwas finden musste, es mir nicht gut ging. Ich las viele Biografien von Macher-Typen. Von solchen, die es geschafft haben, in Momenten, in denen ich dachte, ich komme überhaupt nirgends hin.
Ihr lustigstes Mundartwort?
Wahrscheinlich Gutschi, was in Bündnerdeutsch Sofa heisst. Ein anderes, wenn auch nicht Schweizerdeutsch, wäre noch Hockai. Ich werde deswegen oft angezündet. Viele sagen: Der kann nicht mal ein englisches Wort richtig aussprechen! Dann sagen sie Hockey – sie können es also auch nicht englisch aussprechen. Bei uns in Davos sagte man halt früher so.
Ihre peinlichste Modesünde?
Als ich beim SRF meinen Abschied nach 24 Jahren gab, kamen alte Autogrammkarten zum Vorschein, wo ich meine ersten Krawatten und Anzüge trage, die mir nicht richtig sassen. Das wird wohl in diese Kategorie fallen.
Die beste Idee Ihres Lebens?
Dass ich Sportreporter wurde. Dieser Weg hat mir alles eröffnet.
Und die dümmste?
So als 12-, 13-Jähriger habe ich mit dem ehemaligen HCD-Spieler Beat Equilino hinter dem Haus eine extrem steile Bobbahn gebaut und die auch noch gewässert, damit sie eisig wurde. Dann hatten wir beide so Schiss, dass ich vorschlug, dass mein jüngerer Bruder als Erster runter soll. Und der hat sich dann das Handgelenk gebrochen. Er hatte noch lange Probleme, auch heute steht der Knochen noch komisch raus.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Die Hochzeit mit meiner Frau vor 19 Jahren. Es war mega: super Wetter, coole Party, supercoole Leute.
Welches Geräusch lieben Sie? Welches hassen Sie?
Ich liebe es, wenn ich beim Golfen einen Ball im Sweet Spot treffe. Das strebt man ja an, und das gibt ein spezielles Geräusch. Das schlimmste ist, wenn man Styropor aneinanderreibt.
Als Sie 16 waren: Wie sah Ihr Zimmer aus?
Ich besass sehr viel Unterhaltungselektronik. Ich fing gerade meine Lehre als Radio- und Fernsehelektriker an, hatte also einen Fernseher im Zimmer, einen Videorekorder, eine Stereoanlage. Und ich hielt immer gerne Ordnung. Mein Zimmer stellte ich aber alle zwei Monate um. Meine Tochter macht das heute auch.
Wovon träumen Sie schon lange, getrauen es aber nicht zu tun?
Ich würde gern mal ein Jahr im Ausland leben. Kanada, Vancouver, das könnte ich mir schon vorstellen. Ich hätte aber bisher das Geld nicht gehabt, dass ich es mir einfach ein Jahr hätte leisten können. Aber auch den Job nicht, den ich im Ausland hätte ausüben können. Wer weiss?
Für welche Eigenschaften bekommen Sie Komplimente?
Dass ich authentisch bin und Leute für etwas begeistern kann.
Was war der unangenehmste Job, den Sie je verrichtet haben?
Ich jobbte auf einer Baustelle, in der NLB-Saison des HCD, als ich versuchte, mehr aufs Hockey zu setzen. Im Sommer half ich einem Maler, in einem Hotel die Farbe einer Holzfassade abzuschleifen. Den ganzen Tag standen wir mit Schleifmaschinen auf dem Gerüst, trugen Masken und Schutzbrillen.
Wie sind Sie betrunken?
Lustig! Und ich habe dann das Gefühl, dass ich tanzen und singen kann.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit etwas Coolem für meine Golfausrüstung. Zuletzt leistete ich mir einen neuen Golftrolley.
Angenommen, Sie könnten Wunder vollbringen: Was sind Ihre ersten drei Taten?
Man will dann am liebsten die Menschheit und die Welt retten. Also müsste ich das Klima in Ordnung bringen und schauen, dass es so bleibt. Und dass alle zu essen haben und gesund sind. Wobei, vielleicht könnte man das alles mit einem Wunsch erfüllen: Wenn man machen könnte, dass jeder Mensch glücklich ist. Dann hätte ich noch zwei Wünsche für mich: teleportieren können und jede Sprache reden.
Sie wären für einen Tag eine Frau. Was tun Sie?
Einfach einen normalen Arbeitstag von mir erleben. Es würde mich echt wundernehmen, wie ich die Welt, in der ich mich bewege, mit diesen Menschen, dieser Tätigkeit und vor allem auch dieser Sportart, als Frau empfinden und wahrnehmen würde.
Wer soll Ihren Nachruf schreiben?
Meine Kinder. Viel von dem, was ich jetzt im Leben mache, ist darauf ausgerichtet, dass es für meine Kinder stimmt. Sie könnten dann verkünden, ob das wirklich funktioniert hat.
Das nervt mich gerade …
Die Desinformation, die man überall feststellen kann. Dass die grossen und mächtigen Social-Media-Kanäle keine Kontrollfunktion übernehmen.
Das steht mir immer...
Mit Jeans, Hemd, Blazer und meinen Diadora-Sneakers fühle ich mich immer wohl vor der Kamera.