Mit einem lilafarbenen Stift schreibt Dana (26) ihre Gedanken ins Tagebuch. In den letzten Jahren hat sich einiges darin gesammelt: Einträge über ihre fehlende Vaterfigur, feministische Gedanken oder solche über die romantische Liebe. Bis auf ihren Beziehungsstatus behält die 26-Jährige nun nichts länger für sich. Auch ihre Bisexualität macht sie erstmals publik. «Ich öffne mein Tagebuch und lasse alle darin lesen» – und zwar in Form ihres zweiten Albums, «Teary-Eyed».
Im Oktober geht Dana auf ihre erste eigene Tour. Bühnenerfahrung sammelte sie bereits am Open Air Gampel im Wallis oder am Gurtenfestival in Bern. Zuvor musste sich Dana die Bühne immer wieder teilen, wobei selbst das «extrem cool» gewesen sei. So sang sie als Back-up-Sängerin für den britischen Sänger Rag ’n’ Bone Man (39), Spice Girl Mel C (50) oder UK-Rapper Stormzy (31).
Vor zwei Jahren zog Dana jedoch einen Schlussstrich, sie widmet sich seither voll und ganz ihrer eigenen Musik: «Auch wenn ich gern viel Verschiedenes mache, bringt es mich weiter, wenn ich nicht auf 1000 Hochzeiten gleichzeitig tanze.» Dass Dana eine eigenständige Künstlerin sein will, weiss sie schon seit je. Aufgewachsen in einer musikalischen Familie, musiziert sie praktisch täglich mit ihrer Mutter Simone (60) und Bruder Joël. Der 30-Jährige ist heute Bassist in Danas Band.
Ziel im Blick – trotz Hürden
Im Teenie-Alter belegte Dana Sandwiches bei Subway, kellnerte in Restaurants. Alles, damit sie ihre ersten Musikprojekte finanzieren konnte. Dann wollte sie Popmusik studieren, bestand aber die Aufnahmeprüfung in Zürich nicht. «Aufgeben war für mich nie eine Option.» So zog sie mit nur 19 Jahren nach London und studierte dort. Es hat sich gelohnt: Heute schreibt sie Songs für Künstler und Künstlerinnen wie Dodo (47), Joya Marleen (21) oder Remo Forrer (23).
2023 wird sie gar für einen Swiss Music Award nominiert, geht allerdings leer aus. «Klar war ich enttäuscht.» Aber sie sei schon «super happy» mit der Nomination gewesen. Positiv zu bleiben, habe sie von ihrer Mutter gelernt. «Sie ist die totale Optimistin und eine wahre Kämpferin.» Zudem glaubt Dana an Schicksal: «Ich bin überzeugt, dass alles so kommt, wies muss.» Vielleicht sei sie für einen früheren Durchbruch zu jung gewesen, habe zuerst ihren Stil finden müssen. «Aber jetzt bin ich ready!»