Was ist Ihr Traum?
Für mich ist mit der SRF-Auszeichnung «Best Talent» kürzlich ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Das ist ein sehr schönes Gefühl, das ich gerade extrem geniesse. Ansonsten wünsche ich mir, dass mein Schaffen so gross wird, wie es nur geht. In erster Linie möchte ich andere damit berühren und in ihnen etwas auslösen. Gleichzeitig auch zeigen, dass Mundartmusik einer weiblichen Künstlerin ebenfalls erfolgreich sein kann. Und privat fände ich es schön, früher oder später für eine längere Zeit in Italien leben zu können.
Worauf sind Sie stolz?
Definitiv auf meinen Neuanfang. Ich mache schon lange Musik – zu Beginn primär auf Englisch. Dass ich es aber mit Mundart geschafft habe, finde ich super. Erst jetzt fühlt es sich richtig an und entspricht mir als Künstlerin. Damit habe ich einen Weg gefunden, um meine Gefühle und Gedanken auf eine ehrliche Art und Weise wiedergeben zu können.
Was motiviert Sie?
Da braucht es nicht viel. Mir reicht es, wenn ich das Gefühl habe, weitergekommen zu sein. Kleine Zwischenschritte sind für mich bereits Erfolge, die mich anspornen. Hinzu kommt, dass ich per se einen Drang habe, Musik zu machen. Deshalb geht glücklicherweise vieles wie von alleine.
Die Zürcherin ist diesen Sommer an diversen Festivals anzutreffen. Ihr Album «Fang nomal a» tauft sie am 15. November im Albani in Winterthur.
Olivia KurzWas bremst Sie aus?
Ich mich selbst. Es gibt Momente, in denen ich den Fokus verliere und kurzzeitig vergesse, was ich alles schon geschafft habe. Das wiederum führt dazu, dass mich negative Gedanken umgeben und Selbstzweifel aufkommen. Nicht zuletzt ist auch Social Media dafür verantwortlich, dass ich mich mit anderen zu vergleichen beginne. Da ich mittlerweile weiss, woran es liegt, kann ich mich aus solchen Situationen befreien.
Was bereuen Sie?
Es ist nicht so, dass ich es bereue, aber ich würde mich heute eher für ein Musik- statt für ein Philosophie-Studium entscheiden, um näher bei dem zu sein, was ich liebe.
Was macht Sie aussergewöhnlich?
Ich kenne mich sehr gut mit Wein aus und bediene mich privat sehr gern der Ironie. Das ist sicher etwas, das mich auszeichnet.
Und übrigens …
Die 29-jährige Sängerin lebt in Zürich. Hat einen Master in Philosophie abgeschlossen, obwohl sie ursprünglich Richterin werden wollte. Mit ihren italienischen Wurzeln kommt auch die Begeisterung fürs Essen – dabei kocht sie stets zu viel.