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Nach 24-Stunden-Liveshow «Alles wird gut»

Loco Escrito erhält riesige Welle der Dankbarkeit

Innert kürzester Zeit organisierte Loco Escrito mit Kollegen das grösste Konzert der Schweiz für Betroffene der Corona-Krise. Nach 24 Stunden Live-Konzert zieht der Sänger bei schweizer-illustrierte.ch ein Fazit zu «Alles wird gut» und erzählt, mit wem er nun selber zuhause bleibt.

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Sänger Loco Escrito zuhause in Wetzikon

Loco Escrito vor zwei Jahren in seinem Zuhause. Kurz vor dem Corona-Lockdown hat der Sänger nun eine neue Wohnung bezogen.

Joseph Khakshouri

Loco Escrito, die 24-Stunden-Liveshow «Alles wird gut» ist vorbei. Hast du selbst jetzt 24 Stunden Radio gehört und TV geschaut?
Nicht ganz, ich habe aber immer mal wieder reingeschaut. 24 Stunden am Stück konnte ich aber nicht. Ich bin auch noch Vater, habe Familie, meine Freundin. Aber ich bin froh, hat alles so reibungslos geklappt. Alle fast 100 Bands und Musiker haben ihre Videos rechtzeitig eingesandt, technisch war alles perfekt. Und auch von der Stimmung her genau so, wie wir es uns erhofft hatten. 

Du hast das Projekt innerhalb von zwei Wochen mit Freunden und anderen Künstlern realisiert. Was war euer Ziel?
Ich kam auf die Idee, als ich selber Konzerte absagen musste und mit meiner Band spontan Live-Streams gemacht habe. Das kam mega gut an. Viele meldeten uns zurück, was das für eine schöne Ablenkung sei. Deshalb kontaktierte ich meinen Kollegen Ivo Frei von der Churer Agentur «skipp communication» und fragte, ob sich eine solche Ablenkung eventuell auch im grossen Stil organisieren lasse. Quasi positive Vibes für alle, für die Künstler, die aktuell keine Arbeit haben. Und die Fans, die ebenfalls zuhause sitzen. Später erfuhr ich, dass Nik Hartmann und Seven die gleiche Idee für das Radio hatten. Also haben wir uns zusammengeschlossen. Das Resultat: Die grösste Liveshow der Schweiz aus dem leeren Hallenstadion, direkt ins Wohnzimmer.

Hast du viel Feedback von Zuschauern erhalten?
Unglaublich! Ich habe noch selten so viele Nachrichten erhalten, wie in den letzten 24 Stunden. Ganz alle konnte ich noch nicht lesen, aber es gab eine riesige Welle der Dankbarkeit. Von solchen, die Zuhause sitzen. Aber zum Beispiel auch von Pflegenden, die Freude hatten, dass sie nach Feierabend einfach mal kurz abschalten und ein Konzert schauen konnten.

Und von den Künstlern?
Mit vielen habe ich noch nicht gesprochen. Aber solche Feedbacks sind für uns alle natürlich mega schön. Und nur schon der Aufwand, der für die Konzertvideos betrieben wurde, war für mich ein Zeichen, wie gerne alle mitgemacht und sich für die gemeinsame Sache engagiert haben. Und das alles ohne Gage! Das zeigt mir, dass das Materielle manchmal zweitrangig ist. Viel wichtiger ist im Moment die Gesundheit aller. Und das Zeichen, dass wir alle im gleichen Boot sitzen, Zuschauer wie Künstler.

Planst du bald noch eine solche Aktion?
Ich werde sicher über meine Kanäle so viel wie möglich unterhalten. Aber so etwas Grosses wie «Alles wird gut» gibt’s im Moment grad nicht wieder. Denn der Aufwand ist riesig. Wir schauen aber, wie wir die Konzerte der letzten 24 Stunden eventuell noch allen online zur Verfügung stellen können.

 

Stefanie Heinzmann, Marc Storace, Seven, Steff la Cheffe Francine Jordi, Loco Escrito und Ritschi, 2019

Loco Escrito ist zurzeit auch auf «TV24» bei «Sing meinen Song» zu sehen.

David Biedert

Keine Angst, dass es dir jetzt langweilig wird, nachdem alles vorbei ist?
Mir wird es nie langweilig. Zum einen muss ich jetzt auch mal schauen, wie meine Buchhaltung aussieht und wie es auch für mich weitergeht. Zum anderen habe ich jetzt endlich Zeit, mich etwas intensiver um meine Tochter zu kümmern.

Das heisst, du bist nicht alleine zuhause?
Nein. Mit vielen Freunden und meinen Eltern beschränke ich den Kontakt zwar auf digitale Angebote. Für die nächsten Tage wird nun aber meine Tochter bei mir sein. Und meine Freundin sehe ich natürlich auch regelmässig.

Von Thomas Bürgisser am 29. März 2020 - 17:14 Uhr