1. Home
  2. People
  3. Swiss Stars
  4. Skirennfahrerin Michelle Gisin und ihr Freund beim Motocross-Rennen
Michelle Gisin und ihr Freund sind sich einig

«Motocross ist ein genialer Sport»

Sie lieben Geschwindigkeit – nicht nur auf der Skipiste: Als Motocross-Fan begleitet Michelle Gisin ihren Freund Luca De Aliprandini zum Spektakel der röhrenden Boliden im aargauischen Muri.

Artikel teilen

v.l. Luca de Aliprandini, Michelle Gisin

Motocross in Muri AG: Fasziniert verfolgen Michelle Gisin und Luca De Aliprandini das Seitenwagenrennen.

Roger Hofstetter

Die Startfahne senkt sich, die Seitenwagen donnern los. Erdklumpen fliegen durch die Gegend, es riecht nach Benzin, der Lärm ist infernalisch. Doch Michelle Gisin (30) hält sich die Ohren nur kurz zu, ihr Freund Luca De Aliprandini (33) lacht. «Motocross ist Lucas Welt, nicht meine», sagt die zweifache Olympiasiegerin in der alpinen Kombination. «Doch ich bin beeindruckt, wie die zwei Fahrer eines Seitenwagens ihr Gefährt manövrieren. Motocross ist ein genialer Sport, auf hohem Niveau.»

Schon vergangenes Jahr am Pfingstmontag begleitete Michelle ihren Schatz zu den traditionellen Motocross-Rennen ins aargauische Muri. Damals fuhr Profiskirennfahrer Luca im Yamaha-Cup mit. 10 000 Motocross-Fans sind heuer ins Gebiet Aspi gepilgert, De Aliprandini gehört nicht zum Fahrerfeld. Gisin ist begeistert. «Wir geniessen die Rennatmosphäre und die familiäre Stimmung. Ich bin gern an solchen Rennen.» Der Zürcher Motocross-Profi Jeremy Seewer gehört zu ihrem Freundeskreis.

v.l. Luca de Aliprandini, Michelle Gisin

Zmittag im Festzelt. «An solchen Veranstaltungen gönne ich mir Bratwurst und Pommes.»

Roger Hofstetter

Die zwei Skicracks sind die Hauptattraktion am Autogrammtisch, nebenan rasen die Fahrer mit 80 Stundenkilometern nach einem Hoger in die Luft. Gisins 700 Autogrammkarten sind innert einer Stunde persönlich unterschrieben bei glücklichen Fans.

An regnerischen Sonntagen: TV

«Luca ist ein leidenschaftlicher Motocrosser», erzählt die gebürtige Obwaldnerin beim Zmittag. Mit 18 Jahren hat der italienische Riesenslalomspezialist seinen ersten Töff gekauft. Seit 2018 haben die beiden ein Haus am Gardasee in Lucas norditalienischer Heimat. Nach Skisaisonende im April bis im August verbringen sie die meiste Zeit dort. Von Montag bis Freitag steht gemeinsames Training auf dem Programm: joggen, Krafttraining, Wasserratte Michelle macht viel Windsurfing auf dem Gardasee.

v.l. Dominique Aegerter, Michelle Gisin, Luca de Aliprandini

Fühlt sich wohl im braunen Dreck: Gisin mit ihrem Freund Luca (r.) und Dominique Aegerter, zweifacher Töff-Weltmeister in der Kategorie Supersport.

Roger Hofstetter

Am Samstagvormittag ist bei Luca Motocross angesagt! Meist trainiert er im nahen Pietramurata auf der dortigen WM-Strecke. «Dieser Sport ist körperlich anstrengend, doch er gibt mir viel mentale Energie. Ich fahre aus Spass. Auf einem Level, dass es nicht gefährlich ist.» Nachmittags putzt Luca seine Maschine, werkelt an ihr herum. Die Sonntage stehen im Zeichen der Regeneration. «Ein idealer Sonntag ist dann, wenn es regnet», sagt Luca. Dann sitze er jeweils den ganzen Tag daheim in der Stube und schaue TV: Motocross- und andere Töffrennen, Formel 1. Michelle schmunzelt. «Ab und an verfolgen wir einen Tennismatch.» Wenns passt, wird sie ihren Schatz einmal zu einem Schwingfest mitnehmen. «Es gibt nicht nur Motocross.»

Thomas Kutschera
Thomas KutscheraMehr erfahren
Von Thomas Kutschera am 25. Mai 2024 - 12:00 Uhr