Jeanne Fürst, was ist Ihre frühste Erinnerung?
Spielend mit meinem Bruder. Ich war damals vielleicht drei, vier Jahre alt.
Ihr schönstes Geschenk als Kind?
Ein kleiner Teddybär, den ich Brummi nannte.
Was hatten Sie als Kind für einen Spitznamen?
Mucheli. Ein Fantasiename, ich weiss nicht, wie er zustande gekommen ist.
Als Sie 16 waren: Wie sah Ihr Zimmer aus?
Damals lebten wir an der Costa Brava in Spanien. Ich hatte einen wunderschönen Blick aufs Meer! Mein Zimmer war nie mit Postern zugekleistert, denn das gefiel und gefällt mir nicht.
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Ja, sein Name möchte ich aber nicht verraten. Der Junge war zauberhaft und hat mir jeden Tag einen Ring gebastelt aus Drähten und unterschiedlichsten Materialien. Es waren wunderbare Ringe, die ich jahrelang aufbewahrte. Leider habe ich sie beim letzten Zügeln verloren. Das ist jammerschade.
Wie alt wären Sie gern für immer? Warum?
Mit 50 hat man genügend Lebenserfahrung, ist noch jung, und fast alles ist möglich.
Welche Bücher, Filme und Musik haben Ihr Leben massiv beeinflusst?
Massiv beeinflusst zwar nicht, aber ich mag Stefan Zweig sehr, weil ich seine Sprache liebe. Als Mädchen war ich ein grosser Winnetou-Fan. Ich habe alle Filme gesehen und alle Bücher von Karl May verschlungen. In Winnetou war ich sogar verliebt – es war mein erstes Mal. Musikalisch haben mich Pink Floyd beeinflusst.
Ihre peinlichste Modesünde?
Ich litt früher sehr unter meinem feinen Haar. Deswegen probierte ich allerlei Hilfsmittel aus, um es zu verdicken: Multivitaminpräparate, Hirse … Doch nichts half wirklich. Also entschied ich mich für eine Dauerwelle. Irgendwann realisierte ich aber, dass mir mein gerades Haar mehr entspricht als gewelltes.
Ihr grässlichster Urlaub?
Freie Tage oder Ferien geniesse ich immer in vollen Zügen. Grässliche Ferien habe ich nie erlebt.
Ihr ulkigstes Mundartwort?
Ammedyysli – das sind Pulswärmer.
Das Kitschigste, was Sie jemals gemacht haben?
Kitsch ist nicht so mein Ding.
Für welche Eigenschaft bekommen Sie immer wieder Komplimente?
Ich bin sehr lebensbejahend, positiv und finde stets eine Lösung, auch wenn die Situation noch so verzwickt ist. Schon oft hat man mir gesagt: Wenn du kommst, dann scheint die Sonne, und man denkt, alles sei so leicht im Leben. Das schmeichelt mir sehr. Zudem sagt man über mich, ich sei sehr einfühlsam und empathisch.
Die beste Idee Ihres Lebens?
Ich habe ziemlich viele Ideen, aber keine beste.
Und die dümmste?
Die habe ich wahrscheinlich schon verdrängt. Wichtig ist ja, dass man Dummes nicht wiederholt.
Als Sie Kind waren: Was hat Ihr Vater immer zu Ihnen gesagt?
Er hat mir drei Botschaften mit auf den Weg gegeben, die mir auch heute noch sehr wichtig erscheinen. Erstens: Man kann dir alles wegnehmen ausser das, was du im Kopf hast. Also nähre deinen Kopf. Zweitens: Lass dir keine Grenzen setzen, du kannst alles erreichen. Wenn du etwas unbedingt willst und hart dafür arbeitest, dann ist alles möglich. Und drittens: Sei nie abhängig von einem Mann!
Welches Geräusch lieben Sie?
Das öffnen einer Champagnerflasche. Es sollte aber nicht knallen. Und Vogelgezwitscher!
Welches hassen Sie?
Ich bin generell ziemlich lärmempfindlich, ich mag es also ruhig.
Wovon träumen Sie schon lange, getrauen sich aber nicht, es zu tun?
Ich wollte schon immer Rallye fahren, am liebsten einmal Paris–Dakar!
Was war der unangenehmste oder härteste Job, den Sie je verrichtet haben?
Ich bin ein Workaholic! Unangenehm war es zwar nie, aber hart schon oft. Und ich habe stets ein Ziel vor Augen, auch wenn ich den Weg dahin nicht kenne. Umwege gab und gibt es immer wieder, doch irgendwann erreicht man das Ziel. Und falls nicht, muss man die Richtung ändern und Schritt für Schritt weitergehen, bis man es schafft.
Engagieren Sie sich ehrenamtlich? Wofür und warum?
Ich bin Rotarierin, und dies von ganzem Herzen. Wir engagieren uns für verschiedenste gemeinnützige Projekte im In- und Ausland, was sehr erfüllend ist.
Sie wären für einen Tag ein Mann. Was tun Sie? Was probieren Sie aus?
Toll wäre es, wenn ich wie ein Mann denken und fühlen könnte. Damit würde ich mehr Gewissheit bekommen, wie Männer empfinden und funktionieren. Das wäre sehr hilfreich!
In welcher Situation in Ihrem Leben hatten Sie so richtig Schwein?
Mit meiner Gesundheit. Ich war noch nie ernsthaft krank. Auch wenn ich Sorge zu mir trage, bin ich mir bewusst, dass es zusätzlich gute Gene braucht und eine grosse Portion Glück.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Keinen spezifischen. Ich möchte eher jeden Tag magische Momente erleben, denn nur das Jetzt zählt