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  4. SRF-1-Radiostimme und neue «Puls»-Moderatorin Tama Vakeesan im Interview

Moderatorin Tama Vakeesan

«Stöht im ÖV bitte uf!»

Die Radiostimme von SRF 1 wird das neue Gesicht der Gesundheitssendung «Puls». Die 35-jährige Langenthalerin hatte Mitte 20 einen Hexenschuss und mag Räuber und Poli.

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Tama Vakesaan, SRF Hello Moderatorin, 19. Januar 2022, Zürich

Tama Vakeesan wechselt von Radio SRF 1 zur Sendung «Puls».

Fabienne Bühler

Tama Vakeesan, haben Sie einen Tick?
Meine Handy-Kontaktdaten müssen sauber und schön sein. Es stresst mich, wenn sie nicht vervollständigt oder nicht einheitlich sind.

Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Ich liebe Spiele! Mein Schrank ist voll damit. Pingpong ist mega toll, dabei bin ich nicht einmal gut. Und ich würde noch heute gern Räuber und Poli mit meinen Freunden spielen.

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Ich wollte immer Kindergärtnerin, Lehrerin oder Floristin werden. Schon als Kind wollte ich immer Kinder.

sagen sie mal kleine Bilder Tama Vakeesan

Meine Familie zeige ich immer mit Stolz und Freude. Bald wohnen wir wieder alle zusammen in einem Mehrgenerationenhaus.

ZVG

Für wen haben Sie geschwärmt?
Für den «Prinz von Bel-Air», die Rolle von Will Smith. Ich wollte nicht seine Freundin, sondern die Cousine sein. Und in Sänger Usher war ich total verknallt, aber hatte auch viele Posters von Destiny’s Child, Aaliyah, Britney Spears und Christina Aguilera. Aus der indischen Filmwelt schwärmte ich für Bollywood-Star Shah Rukh Khan.

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Als ich mit 25 die Stelle beim Jugendsender Joiz bekam. Eine neue Welt. Zuvor lebte ich mein schönes tamilisches und ländliches Leben mit einer normalen Struktur in Langenthal. Der Job hat mein Leben auf den Kopf gestellt, beruflich wie auch in meiner persönlichen Entwicklung. Vieles von meinem bisherigen Weltbild wurde revidiert, aber es wurde auch geöffnet.

sagen sie mal kleine Bilder Tama Vakeesan

Das trage ich immer bei mir Ohne meinen Rucksack gehe ich nicht aus dem Haus. Ich bin ein Backpack-Girl.

ZVG

«Wie ich mich selbst belohne? Mit Zucker! Wenn ich nicht süchtig wäre, würde ich in ­einer Patisserie arbeiten»

Tama Vakeesan

Wofür sollte es Bussen geben?
Im ÖV bin ich oft die Einzige, die aufsteht, wenn jemand einen Sitzplatz benötigt. Stöht bitte uf! Strafen sind zwar schlecht, aber eine Busse von zehn Franken würde wohl helfen, ein paar Hintern aufstehen zu lassen.

Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Unbezahlbar, für alles andere Mastercard (lacht). Im Ernst: Der Wert eines Menschen ist nicht mit Geld messbar.

Wer sind Ihre Helden?
Meine Amma kam, als mein Bruder klein war, mit ihm aus Sri Lanka in die Schweiz. Mein Vater arbeitete damals noch in Saudi-Arabien. Meine Mutter lebte im Flüchtlingsheim, lernte Velo und Auto fahren, suchte einen Job. Sie hat sich für die Familie und Nachkommen aufgeopfert, so auch mein Vater. Und beide haben sich nie beschwert.

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Dieses Gefühl empfinde ich tatsächlich nicht. Ich habe so viel Glück und darf ein überdurchschnittliches Leben mit einem Traumjob, einer gesunden Familie und Freunden führen.

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Das habe ich zuletzt gekauft Konzerttickets für Chris Brown im Februar. Was für ein Gefühl, wieder physische Tickets zu haben!

ZVG

Wer oder was wären Sie gern nach Ihrer Wiedergeburt?
Aufgrund meines hinduistischen Hintergrunds komme ich als Mensch zurück. Gern als eine durchschnittliche Person, die ein bescheidenes, gutes Leben hat – sozusagen als mich selbst, aber in Männlich.

Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Mitte 20 hatte ich einen Hexenschuss und musste in die Physiotherapie.

Was haben Sie für Spitznamen?
Tamsi, Tamagotchi, Tamalamadingong, Tamachameleon, Tamers, Tamalama und so weiter (lacht).

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Ich sah «Avatar» und musste «gränne» wie ein Baby. Diese wunderschöne Welt – und dann passiert Schreckliches. Das tat mir brutal weh.

«Ich bin dankbar für mein privilegiertes Leben in der Schweiz»

Tama Vakeesan

Wann haben Sie zuletzt gebetet?
An wichtigen Tagen beten wir als Familie, zuletzt vergangenen Sonntag an Pongal, dem tamilischen Neujahr. Wir reinigen das Haus, duschen, waschen die Haare und beten für Glück und Gesundheit.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
People-Pleasing – ich mache mir ständig Gedanken, was meine Liebsten von mir denken. Das blockiert mich.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Als bekannt wurde, dass ich Radio SRF 1 verlasse und zur TV-Sendung «Puls» gehe, bekam ich viele Reaktionen von der Hörerschaft. Jemand schrieb: «Sehr schade, aber das war klar bei deinem Talent.» Daran hatte ich richtig Freude.

Wie möchten Sie sterben?
Im Idealfall schlafe ich gesund ein und stehe nicht mehr auf. Ohne Leiden.

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Ein vermeintlich banaler Tag, an dem ich mit meiner Familie zusammensitze.

Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?
Nichts, ich will kremiert werden. Wenns fertig ist, ists fertig – und ich werde ja als Mann wiedergeboren.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Ich scrolle leider am Handy. Um mich müde zu machen, höre ich dann Podcasts oder Stand-up-Comedy.

Von Aurelia Robles am 21. Januar 2023 - 18:00 Uhr