1. Home
  2. People
  3. Swiss Stars
  4. SRF-Moderator Sandro Brotz: «Ich kann leider nur schlecht mit Komplimenten umgehen»

«Arena»-Moderator Sandro Brotz

«Ich kann leider nur schlecht mit Komplimenten umgehen»

Freitags tritt er als Dompteur in der SRF-«Arena» auf. Im Interview jongliert der Moderator mit seinen Grenzen, Gefühlen und mit Gelben Karten.

Artikel teilen

Sandro Brotz, TV Moderator

«In meiner sportverrückten Zeit bin ich oft über meine Grenzen gegangen», sagt der TV-Moderator Sandro Brotz.

Geri Born

Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Sandro Brotz: Pingpong.

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Archäologe. Damit ich verstaubte Knochen und uralte Fossilien ausgraben kann.

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Der Fall der Berliner Mauer. Ich war damals Reporter bei Radio Zürisee und merkte: Hier passiert gerade Weltgeschichte, und ich bin mittendrin.

Wie lautet Ihr Spitzname?
Gute Freunde von früher sagen mir manchmal Brötze oder Brotzli.

Wer ist Ihr Lieblingsheld?
Die Musketiere.

Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Physiotherapie in meiner sportverrückten Zeit. Da bin ich oft über meine Grenzen gegangen. Heute gehe ich nur noch einmal die Woche joggen.

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Am 18. Geburtstag meines Sohnes. Aus Freude. Wir haben als Familie mit ihm gefeiert, einige seiner Freunde waren auch da. Es war schön zu sehen, wie glücklich er ist. Da ging mir durch den Kopf: Wir haben das nicht so schlecht gemacht.

Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Jedes Mal, wenn ich im Ausland bin, besuche ich vor Ort eine Kirche und zünde eine Kerze für meine Liebsten an. Das letzte Mal in München vor drei Wochen.

Ihr absolutes Lieblingsessen?
Ghackets mit Hörnli vom «Weissen Wind» in Zürich.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Ich kann leider nur schlecht mit Komplimenten umgehen. Aber ich treffe immer wieder Menschen, die beim SRF Führungen machen. Letzte Woche kam ein älteres Ehepaar zu mir und sagte, ich dürfe auf keinen Fall aufhören. Es brauche solche Leute wie mich. Das war schön.

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Kurztrips. Und ich habe ein Flair für Taschen und Rucksäcke.

Was denken andere über Sie, das vielleicht gar nicht stimmt?
Ich habe ein gewisses Image, dass ich nicht lockerlasse und bissig bin. Dadurch kann man den Eindruck bekommen, ich sei arrogant. Ich glaube nicht, dass das stimmt. Gerade in der «Arena» kann ich zeigen, dass ich auch Ironie und Humor mag.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Achtsamkeits-Yoga und Meditation. Das tut mir gut. Ich will das als fixes Element in meine Woche einbauen. Jeden Morgen zehn Minuten.

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Intelligenter. Als Kind habe ich Lexika verschlungen. Das finde ich lässig.

Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Pipilotti Rist, Angela Merkel und Dieter Meier.

Wofür sollte es Bussen geben?
Statt Bussen würde ich lieber mit Gelben und Roten Karten arbeiten. In der «Arena» habe ich die Gelbe auch schon innerlich gezogen. Ganz selten sogar die Rote (lacht).

Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Ich bin definitiv schlecht darin, meinen eigenen Wert zu verhandeln. Darum sage ich: im Zweifelsfall einfach ein bisschen mehr.

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Ich versuche bewusst, solche negativen Gefühle und Gedanken zu vermeiden. Die machen immer etwas kaputt.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit einem Glas Malbec.

Wie möchten Sie sterben?
Ich kann mich über alles unterhalten, auch Sterbehilfe sehe ich als ein wichtiges Thema. Gleichzeitig fühle ich mich noch zu jung, mich mit meinem eigenen Tod zu befassen. Wenns so weit ist, ist es so weit. Ich kann ja sowieso nichts dagegen machen.

Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Es war ziemlich eigenartig: Ich kann mich nur noch an eine Menge Menschen auf einer Insel erinnern, und die waren alle in Bewegung. Es kam mir vor wie in einem Wimmelbuch. Ich habe Sand zwischen den Zehen gespürt. Ich habe dann aber darauf verzichtet zu recherchieren, was das bedeutet (lacht).

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Den ersten Abend in meiner ersten eigenen Wohnung. Ich fühlte mich in dieser Nacht in der Dachwohnung in Stäfa mit meinem alten Plattenspieler wie der unabhängigste Mensch auf der ganzen Welt.

SD
Silvana DegondaMehr erfahren
Von Silvana Degonda am 1. Dezember 2022 - 16:00 Uhr