Sie hat viele Karrieren hinter sich: Einst war Elizabeth Teissier ein begehrtes Model. Dann schauspielerte sie. Schliesslich machte sie den Doktor in Soziologie an der Sorbonne in Paris. Und seit sie sich der Astrologie zugewandt hat, hat sie mehr als 40 Bücher veröffentlicht (allerdings nicht nur über Astrologie). Nicht zuletzt hat die Genferin auch als Mama einen guten Job hingekriegt und zwei Töchter grossgezogen, zu denen sie ein inniges Verhältnis pflegt.
Man könnte meinen, damit sei ein Leben ausgefüllt. Aber Elizabeth Teissier wird nicht müde, sich selber neu zu erfinden. Mit 82 Jahren erfüllt sich die Grande Dame der Astrologie einen grossen Traum: Sie veröffentlicht als Sängerin eine Weihnachts-Single.
Sie hat sich entschieden, ein Cover des Reggae-Hits «Peace, Perfect, Peace» von «Toots & The Maytals» aufzunehmen. Allerdings tut sie dies weniger sich selbst zuliebe, als für die Welt, die ihr zunehmend Kummer bereitet. Sie wünscht sich, dass ihre Musik die Herzen der Menschen erwärmt, «weil es der Welt so schlecht geht mit COVID 19 und allen Folgen davon», sagt sie. «Und, weil die Gefahr von Kriegen und die grosse Aggressivität in der Gesellschaft leider noch schlimmer werden bis Weihnachten.»
«Das Jahr 2021 wird kein super Jahr für unsere Welt werden»
Elizabeth Teissier
«Ich möchte ungern schlechte Nachrichten verbreiten, aber ich muss sagen, wir sind in einer ziemlich kritischen Zeit», sagt Elizabeth Teissier, die gerade intensiv am Jahreshoroskop 2021 für die Schweizer Illustrierte arbeitet, welches in der letzten Ausgabe des Jahres einen detaillierten Einblick in den kosmischen Plan für die kommenden Monate gewähren wird. «Die Sterne sind leider nicht so positiv. Das Jahr 2021 wird kein super Jahr für unsere Welt werden.»
Einen Lichtschimmer am Horizont entdeckt die Astrologin erst in drei Jahren. «Um wirklich eine neue, positivere Gesellschaft zu kreieren, müssen wir leider bis Sommer 2024 warten.» Für sie ist deswegen klar, dass sie für einmal nicht nur die Sterne sprechen lassen kann, sondern selbst das Wort ergreifen will, um für Frieden, Hoffnung und Liebe zu singen: «In dieser verrückten Welt müssen wir mehr an das christliche Gebot der Nächstenliebe denken: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Wenn uns das gelingt, sind wir schon halb außerhalb der Negativität und alles gelingt uns viel besser.»
Eigentlich liebt Elizabeth Teissier klassische Musik. Den Reggae hat sie durch ihren Ehemann Gerhard Hynek entdeckt. «Mittlerweile habe ich Reggae sehr gern.»
Um den Friedenssong aufzunehmen, übte sie monatelang. «Ich habe für mich gesungen in der Küche, während ich kochte», scherzt sie. «Nein Spaß beiseite, ich habe ziemlich lange Gesangsunterricht in Genf genommen mit einem Musikprofessor. Da haben wir auch dieses Lied zusammen geübt.»
Bereits seit sie das Lied «Peace, Peace, Peace» vor Jahrzehnten zum ersten Mal an einem Konzert in Paris gehört hat, lässt es Elizabeth Teissier nicht mehr los. «Ich habe immer davon geträumt, es einmal selber zu singen.» Aber der richtige Zeitpunkt musste erst kommen. Dieser Song sei genau das, was die Welt jetzt brauche, wo sich alle nach Frieden und Nähe sehnen, sagt Elizabeth Teissier.
Im Abwarten von richtigen Zeitpunkten ist die Astrologin erprobt. Auch auf ihre Hochzeit mit ihrer grossen Liebe Gerhard Hynek hat sie 30 Jahre lang gewartet, bis die Sterne am 4. November 2011 um 11.47 Uhr endlich grünes Licht gaben für die Trauung.
«Ich wäre gern Sängerin geworden, aber man kann nicht alles machen»
Elizabeth Teissier
Übrigens ist es nicht das erste Mal, dass Elizabeth Teissier hinter dem Mikrofon ihre Stimmbänder spielen lässt. Vor Jahren sang sie im französischen Fernsehen «I Can See Clearly Now» mit Jimmy Cliff. «Und bereits in meiner Jugend habe ich eine Schallplatte aufgenommen, damals allerdings nur aus Spass», verrät Teissier. Obwohl man ihr damals schon Talent attestierte, blieb das Singen jedoch ihr Hobby. «Ich hatte schon eine Stimme und wäre gern Sängerin geworden, aber man kann nicht alles machen. Obschon ich immer sage, ich bin wie eine Katze und habe sieben Leben.»