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Beste Freundinnen

Stefanie Heinzmann: «Sara ist stets für mich da»

Sängerin Stefanie Heinzmann lebt den Traum einer internationalen Musikkarriere. Das hat auch Schattenseiten. Gut zu wissen: Sara Ritz, ihre beste Freundin, steht ihr stets mit Rat und Tat zur Seite.

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Stefanie Heinzmann und beste Freundin Sara Rytz

Unterstützung und Vertrauen: Als Teenie jobbte Stefanie einst als Babysitter für Saras Tochter. Heute sind sie beste Freundinnen.

bernard van dierendonck

Stefanie Heinzmann, wie kommt es, dass Sara Sie «z Chlina» nennt? 
Sara ist zehn Jahre älter als ich. Also bin ich für sie die Kleine und sie für mich die Grosse. Als Teenie habe ich als Babysitter ihrer Tochter Zoe gejobbt und in Saras Tanzschule in der Showgruppe getanzt. Sie war eine Respektsperson für mich …
Sara Ritz: Das ist heute leider nicht mehr so. (Beide lachen.) 
 

Das war, bevor Sie 2008 die Castingshow bei Stefan Raab gewonnen haben?
Stefanie Heinzmann: Dass ich mal Sängerin werde, habe ich nicht 
im Traum gedacht. Ich bin da viel zu einfach gestrickt. Mein Bruder meldete mich damals an, und von einem Tag auf den anderen hatte ich kein Privatleben mehr.
Sara: Ich habe mir oft Sorgen gemacht, ob du dem Druck standhältst. Das war schwer, aus der Ferne mitanzusehen. Du warst noch so jung und scheu.
Stefanie: Es war eine sehr intensive Zeit! Umso wichtiger wurden für mich unsere Gespräche. Wann immer ich kurz nach Hause ins Wallis konnte, ging ich zu Sara und ihren beiden Kindern. Ich weiss nicht, wie ich das ohne ihren Support geschafft hätte.

Stefanie Heinzmann und ihre beste Freundin Sara Rytz

Z Chlina und z Grossa: Stefanie und Sara müssen nicht lange überlegen, welche Kosenamen sie einander geben.

bernard van dierendonck

Man sagt, Erfolg macht einsam. Wurde eure Freundschaft umso wichtiger?
Stefanie: Wenn bei mir gerade alles aus dem Ruder lief, Drama angesagt war … Dann hat Sara mich wieder auf den Boden zurückgeholt. Sie hilft mir, Dinge von einer anderen Seite zu betrachten. Sie beruhigt und motiviert mich – Sara ist stets für mich da. Wir sind immer im Yin und Yang.
 

Was wurde aus anderen Freundschaften? 
Stefanie: Wer im Wallis gross wird, hat viele Freunde. Doch durch meinen Job war es schwierig, Kontakt zu halten. Und ich wurde auch vorsichtiger.

Stefanie Heinzmann und ihre beste Freundin Sara Rytz

Anker und Zuflucht: Wenn bei Stefanie Heinzmann, 30, Drama angesagt ist, holt sie Sara Ritz (l.), 39, wieder auf den Boden zurück.

bernard van dierendonck

«Ich steckte in einer Sinnkrise und brauchte eine Auszeit von der Musik.»

Sie sprechen von Vertrauen? 
Ja, sicher. Manchmal ist es schwierig abzuschätzen, wem ich vertrauen kann. Jeder hat eine Meinung zu dem, was ich mache. Bei Sara bin ich einfach nur Stefanie und nicht die Sängerin. 
Sara: Für mich gesungen hast du höchstens mal zum Geburtstag.
Stefanie (lacht): Wir haben ganz andere Themen. Ich rufe sie zum Beispiel an, und Sara erzählt mir, dass ihre Tochter eine Zahnspange braucht. Das sind die wichtigen Dinge des Lebens. 

Haben Sie manchmal daran gedacht, mit dem Singen aufzuhören?
Vor drei Jahren steckte ich in einer grosse Sinnkrise. Ich stand unter permanentem Druck, den Erwartungen zu entsprechen. Ich fühlte mich unendlich müde, war nur noch genervt und dünnhäutig. So kannte ich mich gar nicht. Sara öffnete mir die Augen.

Wie das? 
Sara: Ich fragte nur, ob das jetzt immer so weitergeht.
Stefanie: Da wurde mir bewusst, dass ich gar kein eigenes Leben mehr habe. Ich funktionierte nur noch: neues Album, Promotour, Konzerte, Festivals … So konnte es nicht weitergehen.
 

Stefanie Heinzmann

Erfolg und Selbstzweifel: Vor drei Jahren nahm Stefanie eine Auszeit, um herauszufinden: Mach ich das Richtige?

bernard van dierendonck

Und was haben Sie gemacht?
Stefanie: Ich habe mir ganz bewusst eine Auszeit genommen. Sehr viel geschlafen, Zeit mit Sara und ihren Kindern verbracht und mir Gedanken gemacht. Vor allem darüber, was für ein Mensch ich sein möchte. Ich habe in dieser Zeit stundenlang mit Sara diskutiert. Mache ich das Richtige? Will ich überhaupt weitermachen? Ist das gesund für mein Herz und meine Seele? Und ich musste erkennen, dass ich allein die Verantwortung für mein Leben trage. Sara hat dann oft gesagt: Ich hab dich auch lieb, wenn du nicht mehr singst … 
Sara: … oder wenn du Brot verkaufst.
Stefanie: Das gab mir enorm viel! Und hat den Druck von mir genommen.

Und was hat den Ausschlag gegeben weiterzumachen? 
Ich habe festgestellt, dass ich meinen Job einfach so fest liebe. Aber nicht um jeden Preis. 
Sara: Solange es dir Spass macht.
Stefanie: Genau. Deshalb ist es auch so wichtig für mich, heute ganz bewusst freie Tage einzuplanen.
Sara: Früher hiess es immer: vielleicht, mal schauen … 
Stefanie: Ich musste lernen, auch Verantwortung für die Menschen in meinem Umfeld zu übernehmen.

Stefanies Familie im Show-Business

Ist das der Grund, weshalb Ihr Bruder Claudio nicht mehr Ihr Management macht? 
Mein Bruder hat mich von Anfang an unterstützt. Er gab mir Sicherheit und Vertrauen. Und ich konnte mich hundertprozentig auf 
ihn verlassen. Aber ich habe auch viele Entscheidungen abgegeben. Claudio hat acht Jahre seine eigenen Wünsche zurückgestellt. Es war an der Zeit, dass wir uns voneinander emanzipieren. Jetzt ist er nicht mehr mein Manager, sondern einfach wieder mein grosser Bruder. Und das ist gut so.

STefanie Heinzmann

«All we need is love» Stefanie Heinzmann hat in ihr neues Album alle ihre Gefühle und Emotionen gepackt.

ZVG

Über Ihr Privatleben halten Sie sich sehr bedeckt. Warum ist Ihnen das so wichtig? 
Mein Privates, alle meine Gefühle, meine Emotionen, sind in meiner Musik drin. Da trenne ich gar nichts. Auf der anderen Seite gibts Stefanie nicht nur als öffentliche Person. Es gibt eine Stefanie, die gerne liest, die gerne spazieren geht, die sich mit Sara trifft, die Zeit mit ihrem Freund und ihrer Familie verbringen will. Und da hat einfach niemand ein Recht, sich einzumischen. Diese Inseln brauche ich. Das habe ich aus den letzten Jahren gelernt. 

Hat man Sie deshalb noch nie mit Ihrem Freund auf einem roten Teppich gesehen?
Ich mache diesen Job seit elf Jahren. Der rote Teppich gehört einfach dazu. Für meinen Freund hingegen ist das nicht alltäglich. Und er will diese Öffentlichkeit nicht. 
Sara: Dafür hast du ja mich! 

Von Karin El Mais am 26. März 2019 - 18:38 Uhr