Sven Epiney, herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag! Wie alt wären Sie gern für immer?
Danke. Ich fühle mich im Moment sehr wohl, finde es ein cooles Alter. Aber das habe ich schon mit jedem Jahr so empfunden und hoffe, dass es auch so bleibt.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Da gibt es einige. Aber ich hatte als Kind viele schöne Erlebnisse mit Oma und Opa, es wäre schön, noch einmal einen Tag aus meiner Kindheit mit ihnen zu wiederholen.
Was ist Ihre früheste Erinnerung?
Meine Eltern halfen bei der Traubenlese in Salgesch. Als Vierjähriger war ich in den Reben dabei und fand das mega.
Als Sie 16 waren: Wie sah Ihr Zimmer aus?
Zum Entsetzen meiner Mutter hatte ich da eine Phase, in der ich nur schwarze Möbel wollte. Mal war das Zimmer blitzblank aufgeräumt, ab und zu herrschte wieder ein kreatives Chaos.
Was hatten Sie als Kind für einen Spitznamen?
Sveniboy, immer, Sveniboy – im Sport, in der Schule, bei Verwandten und Bekannten. Einige sagen das noch heute.
Wie hätte Ihr Vorname als Mädchen gelautet?
Isabelle.
Sven Epiney blickt auf 50 Lebensjahre zurück
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Natürlich. Die ersten Briefli in der zweiten Klasse gingen an Karin.
Ihr schönstes Geschenk als Kind?
Ich habe mir früh einen Computer gewünscht und diesen auch bekommen: Commodore 64. Ich habe ihn noch im Keller! Ein prägendes Geschenk.
Welche Musik hat Ihr Leben massiv beeinflusst?
Mit der Musik von Madonna bin ich aufgewachsen. 1984, als ich von den Schlümpfen zur Popmusik wechselte, kam sie gross raus. Wham, Madonna und Kim Wilde haben meine Wände tapeziert.
Haben Sie ein Tattoo?
Nein, aber Michael und ich denken öfters über ein gemeinsames Symbol als Tattoo nach.
Welches Geräusch hassen Sie?
Hühnerhaut habe ich echt bei Kreide auf Wandtafel.
Welches Geräusch lieben Sie?
Wasserplätschern, Wellengang, Regen auf dem Dach. Wasser fasziniert mich.
Ihr träfstes Mundartwort?
Ich werde oft auf meine Heimat Wallis angesprochen und brauche deshalb gerne Walliserdeutsch-Ausdrücke wie «Härpfel-Scheenete» oder «eppis pioschu», was so viel heisst wie Kartoffelschalen und etwas Kleines essen.
Ihre liebste Website oder App?
Die Gestaltungs-App Sketchbook. Mit dieser kann ich malen, Bilder gestalten, Fotos bearbeiten. Ansonsten brauche ich viele News-Apps und die Langenscheidt Dictionaries – Italienisch, Spanisch, Englisch und Französisch.
Die beste Idee Ihres Lebens?
Die KV-Lehre bei der Bank hatte ich auf sicher, entschied mich aber fürs Lehrersemi. Dort konnte ich meine Ideen kreativ umsetzen, hatte motivierende Lehrer und auch Fächer wie Musik und Werken – ich habe es geliebt!
Und die dümmste?
Als Teenager ging ich einmal nach einer Party nicht nach Hause und am nächsten Morgen auch nicht in die Schule – ohne meiner Mutter Bescheid zu geben. Sie war total aufgelöst.
Sie sind für einen Tag eine Frau. Was probieren Sie aus?
Wir sind zum Glück auf gutem Weg zur Gleichstellung. Aber wie es ist, ein Kind auf die Welt zu bringen, wissen nur Frauen.
Für welche Eigenschaften bekommen Sie immer wieder Komplimente?
Dass ich ein offener, positiver Mensch bin, der auf Leute zugehen und sie mitreissen kann.
In welcher Situation in Ihrem Leben hatten Sie so richtig Schwein?
Mit 19 lag ich wegen einem Herzproblem und sehr hohem Fieber auf der Intensivstation. In zwei Wochen verlor ich fast zehn Kilo. Den Grund fanden die Ärzte nie heraus.
Was war der härteste Job, den Sie je verrichtet haben?
Hart in Anführungszeichen: Als ich 17 war und täglich Handballtraining hatte, trainierte ich mehrere Jahre die Berufsfeuerwehr der Stadt Bern. Am liebsten hatten sie kompetitives Training wie Hindernislauf, bei dem der ganze Geräteraum zum Einsatz kam. Kurz vor Ende des Trainings ging ab und an der Feueralarm los, alle rannten weg, und ich musste alleine aufräumen. Bis ich ihnen auf die Schliche kam, dass s ie jeweils den Alarm absichtlich auslösten (lacht).
Engagieren Sie sich ehrenamtlich?
Mit 14 Jahren lebte ich für mehrere Monate in Ouagadougou, Burkina Faso. Mein Stiefvater arbeitete dort in der Entwicklungshilfe. Unser Haus war ohne Strom, Wasser und Fensterscheiben. Das hat mich geprägt. Seit ich Geld verdiene, unterstütze ich deshalb Projekte dort und generell in Afrika.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Zeit. Ich nehme mir ab und zu einen Tag raus für Ausflüge, Freunde, gutes Essen.
Angenommen, Sie können Wunder vollbringen – Superkräfte inklusive: Was sind Ihre ersten drei Taten?
Wenn wir toleranter und respektvoller miteinander umgehen könnten, gäbe es viele Probleme weniger auf der Welt. Persönlich würde ich gerne fliegen oder Zeitreisen machen können. Wie toll wäre es zu wissen, wie es zum Beispiel damals im alten Ägypten wirklich war.
Ab welchem Geldbetrag ist man – Ihrer Meinung nach – reich?
Wohl ab dem Moment, in dem man sich keine Gedanken mehr über seine Grundbedürfnisse machen muss. Denn reich sein sollte nicht nur mit Geld zu tun haben. Ich möchte reich an Erfahrungen, Begegnungen und Zufriedenheit sein.