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  4. Schweizer Fussball-Nati: Teamgeist von Alisha Lehmann und Co. vor Heim-EM 2025
Teamgeist der Löwinnen

Unsere Nati: «Lasst uns stark wie Felsen sein»

Eine für alle, alle für eine: Die Schweizer Nati will an der Heim-EM überraschen. Die Stimmung ist gut, die Motivation ist da. Das Team hat bereits einen Sieg eingefahren: Der Ticketverkaufs-Rekord wurde geknackt!

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<p>Die Küken im Schweizer Team. Sydney Schertenleib, 18 (l.), und Noemi Ivelj, 18, sorgen im Training für Stimmung.</p>

Die Küken im Schweizer Team. Sydney Schertenleib (18, l.), und Noemi Ivelj (18) sorgen im Training für Stimmung.

SFV (c) Sébastien Ross

Sie geniesst den Ruf eines Scherzkeks, hat zu allen Spielerinnen einen guten Draht: «Wenn jemand traurig ist, gehe ich hin und sorge dafür, dass diese Person wieder lächeln kann», sagt Alisha Lehmann (26) über sich selbst. Dass die Juve-Stürmerin mit über 16 Millionen Followern für die Nati aufläuft, war lange ungewiss. Doch Trainerin Pia Sundhage (65) hat sie doch noch nominiert – auf der Position der Aussenverteidigerin. «Ich war schon ein wenig überrascht. Aber das Team steht im Vordergrund», sagt Lehmann. Inzwischen könne sie ihrer neuen Rolle auch etwas abgewinnen. «Es ist cool, eine andere Position zu spielen, weil man neue Dinge lernt.»

Flexibel sein, füreinander einstehen: Das ist das Credo der Trainerin. Die Frauen halten zusammen, haben Spass und geben Vollgas, um bei der EM die Gruppenphase zu überstehen. «Wir wollen dem Publikum etwas zeigen, unser Herz auf dem Platz lassen», sagt Mittelfeldspielerin Nadine Riesen (25). Kollegin Coumba Sow (29) ergänzt: «Fussball ist Freude, und es ist wichtig, dass man sie mit auf das Feld nimmt.»

<p>Laia Ballesté, 26 (l.), rückte für die verletzte Luana Bühler nach. Sie stimmt sich mit Iman Beney, 18, auf die Spiele ein.</p>

Laia Ballesté (26, l.), rückte für die verletzte Luana Bühler nach. Sie stimmt sich mit Iman Beney (18) auf die Spiele ein.

SFV (c) Sébastien Ross

Damit das klappt, heizt Noelle Maritz (29) den Frauen in der Kabine ein: Sie ist die DJane des Teams. «Wir haben einen Whatsapp-Chat, in dem alle ihre Wünsche reinschreiben können. Ich stelle dann eine Playlist zusammen», erklärt Maritz ihr Ämtli. Ein wichtiges Kriterium: Lieder, die «pushen und uns gut auf ein Spiel einstimmen». Bei der Frage nach den grössten Stimmungsmachern nennt sie Sow und Lehmann: «Sie sorgen immer für gute Stimmung.» Lehmann war es auch, die in einer internen Teamansprache den Satz prägte: «Lass uns stark wie Felsen sein.»

Unter dem Motto «Summit of Emotions», also «Gipfel der Emotionen», wirbt die Uefa für die EM 2025. Die Schweizer Spiele sind restlos ausverkauft, mit über 600'000 abgesetzten Tickets wurde der Rekord aus England bei der EM vor drei Jahren bereits übertroffen! Im Basler St. Jakob-Park haben die Schweizerinnen das Turnier gegen Norwegen eröffnet. Der Weg dahin war steinig. Erst das Testspiel gegen die Tschechinnen liess die Nati aufatmen, Matchwinnerin Riola Xhemaili (22) sicherte sich damit ihren Platz im Team.

<p>Liebt die Abwechslung: Stürmerin Alayah Pilgrim, 22, für einmal mit ­langen Zöpfen, bei einer Physio­behandlung.</p>

Liebt die Abwechslung: Stürmerin Alayah Pilgrim (22) für einmal mit langen Zöpfen, bei einer Physiobehandlung.

SFV (c) Sébastien Ross

Pech hatten hingegen Ramona Bachmann (34) und Luana Bühler (29): Sie fielen kurz vor dem Startschuss verletzt aus. Der Traum von der Heim-EM ist für sie auf die bitterste Weise geplatzt. Doch auch hier greift der Teamspirit: Die Nummer 10 von Bachmann ist trotzdem auf dem Feld. Getragen von Meriame Terchoun (29). «Der Staff hat das entschieden, ich freue mich natürlich», sagt die gute Freundin von Bachmann und Gotte von deren neugeborenem Söhnchen Luan.

Während des Turniers wohnt die Nati im Hotel Seepark in Thun BE. Svenja Fölmli (22): «Hier können wir nach dem Training gleich in den See springen.» Gebucht ist das Hotel bis Turnierende am 27. Juli. Die drei Spiele der Vorrunde entscheiden über das Weiterkommen. «Ist es nicht eine fantastische Atmosphäre?», fragte Coach Pia Sundhage ihr Team nach dem Tschechien-Test. «Im Juli wird sie noch zehnmal besser sein. Es wird ein fantastischer Sommer.»

MR
Monique RyserMehr erfahren
Von Nadine Gerber und Monique Ryser am 5. Juli 2025 - 06:00 Uhr