Sie sind die nicht mehr ganz so heimlichen Gewinner des diesjährigen ESC: Hazel Brugger (31), Sandra Studer (56) und ihr gemeinsamer Song «Made in Switzerland». Eine Woche ist seit dessen Release im ersten Halbfinale vergangen. Eine Woche, in der nicht nur der Song viral gegangen ist – sondern in der auch eine unbeteiligte Thurgauer Band vom Hype um das Lied profitieren konnte.
Wie das? Wer sich auf Spotify den Ohrwurm der Moderatorinnen noch einmal anhören will und dementsprechend «Made in Switzerland» ins Suchfeld eingibt, stösst nicht auf den ESC-Song, dafür aber auf den gleichnamigen Titel der Seerugge Feger.
Die erhöhte Aufmerksamkeit verhilft den vier Cousins Philipp (32), Fabian (34) und Tobias Manser (39), sowie Sandro Holenstein (33) zu 36'000 zusätzlichen Streams innerhalb einer Woche. Der ESC-Hype macht ihr «Made in Switzerland» mit über 270'000 Streams zu ihrem mit Abstand erfolgreichsten Spotify-Song. «Letzte Woche hatten wir noch keine 10'000 monatlichen Hörer auf Spotify, heute sind wir bereits bei über 17'000, Tendenz steigend», erklärt Leadsänger Philipp Manser am Telefon (32) gegenüber der Schweizer Illustrierten. Das mit der steigenden Tendenz bestätigt sich nur wenige Stunden nach dem Telefonat am Dienstagabend, als die monatliche Hörerzahl auf über 22'000 klettert.
«Die haben euren Song geklaut! Dürfen die das?»
Die beiden Songs tragen nicht nur denselben Namen, sondern ähneln sich auch vom Inhalt her. In beiden werden berühmte Schweizer, respektive Schweizer Produkte besungen. Von einem Plagiat will Leadsänger Philipp Manser gegenüber der Schweizer Illustrierten allerdings nichts wissen. «Ich glaube nicht, dass es da eine Absicht gab. Der Titel ist derselbe, aber der Text und die Melodie sind was ganz anderes.»
Dem Umfeld und den Fans der Band sind die Parallelen jedoch nicht entgangen. «Ich erhielt plötzlich Screenshots vom TV und Kommentare wie ‹Die haben euren Song geklaut! Dürfen die das?›. Ich habe erst gar nicht verstanden, worum es geht, da ich den ESC nicht mitverfolgt habe», erklärt Manser lachend.
Dem Song kann er trotz desselben Namens und der ähnlichen Idee nur Positives abgewinnen. «Ich finde es ein cooles Lied. Es ist doch schön, wenn die Schweiz so gut repräsentiert wird.»