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Schweizer Auswanderin

Wie Esther Kaufmann in Thailand Kindern hilft

Von Wiesendangen ZH nach Pattaya. In Thailand hilft Esther Kaufmann Kindern. Für ihr Engagement ehrte Deutschland die 65-Jährige 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz.

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Pattayas Skyline im Blick und den Meereszugang vorm Haus: Esther Kaufmann auf der Terrasse ­ihres Daheims in Jomtien.

Pattayas Skyline im Blick und den Meereszugang vorm Haus: Esther Kaufmann auf der Terrasse ihres Daheims in Jomtien.

Keystone

Aktuell bewegt mich die Frage: Wohin steuert die Welt angesichts politischer, ökologischer, klimatischer und anderer Herausforderungen wie künstliche Intelligenz?

Wenn ich morgens aufwache, höre ich News vom Vorabend aus der Schweiz oder den USA. Der Zeitunterschied beträgt fünf bis elf Stunden.

Zum Frühstück gibts bei mir frischen Zitronensaft und einen Kaffee. Sonntags auch mal selbst gebackenen Zopf.

Zur Arbeit fahre ich mit dem Auto oder dem Moped. Mein Arbeitstag dauert offiziell von 10 bis 16 Uhr. Alles, was nicht reinpasst, erledige ich als Unternehmerin danach zu Hause.

Am Feierabend gönne ich mir gern einen Margarita-Cocktail in meinem Lieblingsrestaurant am nahen Strand. Typisch Thai an mir ist, mich an alle Gegebenheiten anzupassen.

Touristen aus meiner Heimat zeige ich all die Plätze und lokalen Bräuche, welche ich liebe und die Thailand so speziell machen.

Überschätzt werden hier die lächelnden Menschen. Oft geht vergessen, dass es fast keine soziale Absicherung gibt und Familien, Freunde oder vermeintlich wohlhabende Ausländer auftretende finanzielle Löcher stopfen.

Was mich an Thailand stört, sind eine gewisse Willkür und die Auslegung der Gesetze, je nachdem, um wen es geht.

Von der Schweiz vermisse ich meine Tochter und meine Enkel, die Berge, die frische Luft und manchmal die Jahreszeiten.

Die Schweiz kann von Thailand lernen, etwas mehr Gelassenheit an den Tag zu legen.

Schweizer Politik verfolge ich täglich am TV und bei Tagi online.

Ich würde zurückkehren, wenn ich hier als Gast nicht mehr willkommen wäre.

Mein Tipp an andere Auswanderer: Bereitet euch auf ein spannendes Abenteuer vor und «go with the flow»!

Die Fakten zur Person

Esther Kaufmann (65)

Beruf: Reisefachfrau

Leben in Zahlen: Die Witwe hat «genug zum Leben» und bewohnt in Jomtien ein Haus am Kanal mit Meereszugang. Ein Kilo Brot kostet zwischen 5 (Weissbrot) und 13 Franken für ein handgemachtes Roggenbrot. Die Preise für Coiffeurbesuche liegen zwischen 11 und 75 Franken.

Ursprünglich nach Hongkong ausgewandert, siedelt sie 1990 mit ihrem Mann nach Thailand über. Dort engagiert sie sich für deutschsprachige Gefangene, wird dafür vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Heute setzt sich die Mutter einer Tochter für benachteiligte Kinder in Thailand ein. Von der Schweiz wird sie 2023 zur Honorarkonsulin in Pattaya ernannt.

Von René Haenig am 30. November 2024 - 06:00 Uhr