Was wären Sie als Kind gern geworden?
Kinderärztin. Meine Eltern sind beide Ärzte, und der menschliche Körper hat mich schon immer fasziniert. Und ich liebe Kinder.
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Wir hatten früher zu Hause keinen Fernseher, und ich hatte auch erst spät ein Handy. Deshalb habe ich nicht wirklich für jemanden geschwärmt.
Wer ist Ihr Held?
Mein Freund. Weil er immer für mich da ist. In guten und in schlechten Zeiten.
Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
2013 war ich das erste Mal an einer Jugend-EM und habe da direkt im Sprint gewonnen. Das hat nicht mein Leben verändert, aber vielleicht die Ausrichtung festgelegt. Da habe ich gemerkt: Ich könnte in diesem Sport etwas erreichen.
Wie ist Ihr Spitzname?
In der Schule nannten sie mich «Sime». In OL-Kreisen ist dieser Name aber schon für Simone Niggli-Luder reserviert. Deshalb bin ich heute wieder Simona.
Meine Sportart: Der OL war schon immer Bestandteil meines Lebens. Durch meine Eltern wurde ich als Kleinkind an Wettkämpfe mitgenommen, und ich hatte grossen Spass, die Kinder-OL zu absolvieren und im Ziel ein Sugus zu erhalten.
ZVGWann haben Sie zuletzt geweint?
An der EM Ende August, weil es bei mir nicht gut lief.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Sachen zu ignorieren. Oder rauszuschieben. Ich wäre lieber jemand, der es direkt erledigt.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Meine Trainer haben mir kürzlich gesagt, dass ich mich im OL sehr weiterentwickelt habe.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Laufschuhe wahrscheinlich. Vor allem gute Karbonschuhe.
Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
«Rummikub».
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Ein Kühlschrank mit Joghurt und Müesli.
Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können.
Betriebswirtschaftslehre. Und Rechnungswesen. Und das werde ich wahrscheinlich auch nie richtig gut können (lacht).
Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Wahrscheinlich sympathischer. Intelligenter hilft im Leben, aber man ist dadurch nicht glücklicher. Wenn man sympathischer ist, hat man sicher einen grossen Freundeskreis.
Mein Projekt: Mein Bruder hat mir zu Weihnachten ein Malen-nach-Zahlen-Bild geschenkt – von dem Moment, als mein Freund Kasper Fosser und ich beide Weltmeister über die Langdistanz in Flims-Laax wurden. Daran arbeite ich gerade für unser erstes Wandbild in der neuen Wohnung.
ZVGWie möchten Sie sterben?
Am liebsten, wenn ich etwas tue, was ich gern mache. Vielleicht im hohen Alter bei einem Spaziergang oder beim OL im Wald tot umfallen.
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Das habe ich mir noch nie überlegt. Vielleicht ein Rezept für «Kanelboller», also norwegische Zimtschnecken. Um andere zu inspirieren, diese auch selbst zu backen.
Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit Dario Cologna. Und mit jemandem aus der Leichtathletik. Ditaji Kambundji vielleicht. Ich fände es spannend zu erfahren, wie sie als Sprinterin einen wahrscheinlich total anderen Tagesablauf hat als wir in den Ausdauersportarten. Und wie es ist, in einer Sportart zu performen, die sehr viel Aufmerksamkeit bekommt.
Wofür sollte es Bussen geben?
Für Leute, die das Auto nehmen, obwohl es einen Zug gibt. Und mit dem Zug wahrscheinlich noch schneller wären.
Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Unbezahlbar. Jeder Mensch hat einen unbezahlbaren Wert.
Mein ständiger Begleiter: Meine Coros-Sportuhr begleitet mich überallhin, auch ausserhalb des Trainings, da ich ohne Uhr nicht sein kann.
ZVGWas machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Das Handy ausschalten. Also ja, nicht ganz, aber in den «Nicht stören»- Modus, da ich als Athletin jederzeit von Antidoping kontaktiert werden können muss.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Den Tag an der Heim-WM 2023. Es war eine super Stimmung, und meine ganze Familie und Freunde waren da. Es war der Tag, an dem ich in der Langdistanz Gold gewonnen habe.
Welche drei Gegenstände kommen mit auf eine einsame Insel?
Ein Sackmesser, ein Feuerzeug und ein Behälter, den man übers Feuer stellen kann.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Gelato. Am liebsten so richtig Italienisches. Sorte Snickers oder Kinder Bueno.