Sein erster Auftritt war wie er selbst: Souverän, unaufgeregt, professionell. Mit den Worten «Eine neue Woche ‹10vor10› mit einem neuen, alten Gesicht» begrüsste Urs Gredig vergangenen Montag um 21.50 Uhr auf SRF1 die Zuschauer der Nachrichtensendung «10vor10».
Für den Ex-«Tagesschau»-Moderator war der Auftritt Anfang Woche ein Heimkehren. Zuletzt war der 49-Jährige während zwei Jahren als Chefredaktor bei CNNMoney Switzerland tätig. Bei dem Sender war Gredig für die Programmleitung verantwortlich und moderierte das Format «Executive Talk».
Wie hat Gredig seine Premiere bei «10 vor 10» eigentlich selber erlebt? «Es war ein gleichzeitig ungewohntes als auch vertrautes Gefühl. Trotz längerer Pause ohne Studio-Moderation wars schliesslich wie beim Velofahren: Gewisse Sachen verlernt man nicht – auch wenn man sich zuerst noch etwas unsicher fühlt.», sagt der gebürtige Davoser auf Anfrage von schweizer-illustrierte.ch.
Lampenfieber habe er dennoch nicht wirklich gehabt, so Gredig weiter. «Ich würde eher von einer angespannten Vorfreude sprechen. Das Wissen, dass immer etwas schiefgehen kann und dies auch gar nichts Schlimmes sein muss, macht mich seit jeher ziemlich Lampenfieber-resistent.»
Dennoch. Im Zeiten von Corona läuft auf der SRF-Redaktion vieles anders. Ein spezieller, aber auch spanndender Start, wie der ehemalige England-Korrespondent erzählt: «Die Situation ist sicher eine spezielle, allein schon weil das Arbeitsumfeld in der Redaktion derzeit ebenfalls der Situation angepasst ist: Es wird peinlichst genau auf die Social Distancing-Regeln geachtet und man begegnet weniger Kolleginnen und Kollegen als üblich. Journalistisch gesehen bin ich natürlich gefordert wie alle: Es ist eine herausfordernde, aber auch spannende Zeit.»
Und auch im Studio musste sich der Medienprofi neu zurechtfinden: «Seit meinen Tagesschau-Zeiten hat die Automatisation – sprich vollautomatische Kameras – Einzug gehalten haben. Da war ich froh um den einen oder anderen Probetag!»
Alles neu auch in der Maske — vor dem Blick in die Kameras puderte sich Gredig selber ab: «Im Moment schminken sich alle Moderatorinnen und Moderatoren selber.»
Nach der Premiere ist aber auch vor der Premiere. Nebst «10vor10» moderiert Gredig ab dem 9. Apri sein neues Format «Gredig direkt».
Dreimal pro Monat empfängt der Moderator donnerstags um 22.25 Uhr eine bekannte Persönlichkeit aus Politik, Wirtschaft, Unterhaltung, Kultur, Sport oder Gesellschaft. Dabei führt Gredig ein intimes, 30-minütiges 1:1-Gespräch mit seinen Gästen.
Der Ton des Talks ist empathisch-fordernd. So verspricht der Sender, dass Gredig direkt und unbefangen auf die Menschen mit all ihren Facetten zugeht – und dabei kontroverse Fragen nicht scheut.
Ziel des Formats sei es, mehr von den Interviewten zu erfahren und das Unbekannte im Bekannten herauszuschälen. So geheimnisvoll das Konzept, so verschwiegen der Moderator: «Die Vorbereitungsarbeiten laufen derzeit auf Hochtouren, zum Teil natürlich parallel zum ‹10vor10›-Dienst. Gestartet wird am Donnerstag, 9. April mit einem spannenden Gast. Den Namen werden wir bald kommunizieren können.»