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Ariana Grande und Cynthia Erivo in «Wicked»

Zwei Hexen verzaubern die Kino-Welt

Für den Regisseur Jon M. Chu geht mit der Verfilmung von «Wicked» ein langgehegter Traum in Erfüllung. Blick hat den Streifen mit Ariana Grande und Cynthia Erivo in den Hauptrollen bereits gesehen.

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<p>Magisches Duo: Ariana Grande (links) spielt die gute Hexe Glinda in «Wicked», Cynthia Erivo die böse Hexe Elphaba.</p>

Magisches Duo: Ariana Grande (links) spielt die gute Hexe Glinda in «Wicked», Cynthia Erivo die böse Hexe Elphaba.

Giles Keyte/Universal Pictures

Schon zwei Wochen, bevor der Film im deutschsprachigen Raum anläuft, ist klar, dass «Wicked» einer der grössten Kinoerfolge des Jahres wird. Nach der Veröffentlichung der englischen Originalversion von letzter Woche eroberte die lang erwartete Verfilmung des Musicalhits die Nummer 1 der weltweiten Kinocharts und brach mit einem Einspielergebnis von 162,5 Millionen US-Dollar den Rekord für den besten Kinostart einer Broadway-Verfilmung überhaupt. Blick hat sich das Werk vor der Deutschschweizer Veröffentlichung am 12. Dezember angesehen. Vorneweg: Der Hype über den Film ist gerechtfertigt.

«Wicked» behandelt die Vorgeschichte des Kinderbuchs «Der Zauberer von Oz» aus dem Jahr 1900 und basiert auf dem im Jahr 2003 erschienen Broadway-Musicals «Wicked», das wiederum auf dem 1995 erschienenen, gleichnamigen Buch von Gregory Maguire (70) basiert. Hauptfiguren sind Glinda, die gute Hexe (dargestellt von Ariana Grande, 31), und die grün geborene Elphaba, die böse Hexe des Westens (Cynthia Erivo, 37). Die Geschichte ihrer Freundschaft erklärt, wieso die böse Hexe des Westens überhaupt böse wird.

Nicht nur Verfilmung, sondern Erweiterung

Das Musical, das von über 65 Millionen Menschen weltweit angeschaut wurde, wurde nicht nur verfilmt, sondern erweitert. Diverse Handlungsstränge werden im Film detaillierter erzählt, dadurch wird die Geschichte tiefer. Das schlägt sich auch auf die Laufzeit nieder: Während das Musical selbst eine Laufzeit von zweieinhalb Stunden hat, dauert nur schon der in diesem Jahr erscheinende erste Teil der Verfilmung exakt so lange.

Regisseur Jon M. Chu (45), der schon für Filme wie «In The Heights» und «Crazy Rich Asians» bekannt ist, entpuppt sich für den Streifen als Glücksgriff. Er selbst kennt die Materie seit der Uraufführung des Musicals in San Francisco und ist ein grosser Fan des Werks. «Ich verliebte mich sofort in das Musical und wusste, dass es eines Tages auch ein grossartiger Film werden würde – auch wenn ich mir damals nicht vorstellen konnte, dass ich einmal die Person sein würde, die es auf der Leinwand zum Leben erweckt», sagt er.

Beeindruckende Bildwelt

Zum Leben erweckt Chu die Geschichte mit der beeindruckenden Bildwelt, mit der er den Zuschauer mitten ins Land Oz befördert. Bunte Farben, skurrile Frisuren, Objekte mit ungewöhnlichen Formen – alles ist bis ins letzte Detail gestaltet. Für das eindrückliche Set wurde eine eigene «Wicked»-Welt in Grossbritannien gebaut. Dafür wurden unter anderem neun Millionen Tulpen in verschiedenen Farben gepflanzt sowie eigene Dörfer und ein 16 Tonnen schwerer Zug im richtigen Massstab gebaut.

Getragen wird die Geschichte aber auch von den beiden Hauptdarstellerinnen. Beide bezeichnen ihre Besetzung als Traumrollen, von Grande existiert sogar eine frühere Interviewaufnahme, in der sie sagt, sie wolle einst in die Rolle der etwas eingebildeten und oberflächlichen, aber doch liebenswürdigen Glinda schlüpfen. Cynthia Erivo überzeugt als ihr Gegenpol, die rebellische Einzelgängerin Elphaba. Das Film-Duo harmoniert wunderbar. Grande: «Genau wie die beiden Hexen haben wir uns mit der Zeit auch super verstanden.»

Teil 2 folgt Ende 2025

Die Hauptdarstellerinnen verzichteten am Set auf Playbacks und bevorzugten es, live vor Ort zu singen. «Es ist ein besonderer Moment, wenn Musik live in einem Raum entsteht. Das wollten wir einfangen», erklärt Erivo. Die elf von Stephen Schwarz (76) komponierten Lieder sind emotional und setzen auf pompöse Orchestrierung. Sowohl Grande als auch Erivo überzeugen stimmlich. Sie geben ihren Figuren einen eigenen Anstrich, ohne sie dabei zu fest zu verändern.

Während den 160 Minuten gibt es einige Highlights, das grösste ist aber zweifellos das etwa 15-minütige Finale, in der Erivo mit der «Wicked»-Hymne «Defying Gravity» ihre Stimmgewalt zeigt. Spannend bleibt, wie die Fortsetzung, die Ende 2025 in die Kinos kommt, daran anknüpft. Der grosse Hit des Musicals ist bereits verwertet, abzuwarten bleibt, ob auch Teil 2 ein solches Highlight bietet. Sicher ist: «Wicked» hat mit seinem ersten Teil mächtig vorgelegt. «Wicked» hat das Zeug zur besten Musicalverfilmung überhaupt.

«Wicked» läuft ab dem 12. Dezember 2024 in den Deutschschweizer Kinos.

Von Michel Imhof am 28. November 2024 - 06:00 Uhr