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Malediven

Eine Villa direkt am Ozean

Den besonderen NIYAMA PRIVATE ISLANDS erliegen viele: Honeymooner, Schwerstverliebte, Surfer und ­Familien. Auch verführerisch: «Soneva Fushi» für Gourmets. Und «Shangri-La’s Villingili» für Radfahrer und Golfer.

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Malediven Niyama Private Islands

Ferientraum Malediven! Eine Wasservilla mit allem Komfort – und vor sich nur das türkisfarbene Meer. "Niyama Private Islands" ist eine der Top-Adressen.

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Kino am See gibts hier auch. Mit Popcorn. Ohne Dichtestress. Private Cinema ist angesagt. Eine Leinwand an einem einsamen Strand, eine Vorstellung nur für zwei. Den Film wählt man am Nachmittag am iPad aus, den Rest erledigt der Thakura – der freundliche Butler. Zwei unglaublich bequeme rote Sofas stehen am Strand, der Champagner ist kühl gestellt, der Vollmond leuchtet. Es kann losgehen mit «Spider-Man», einem Action-Streifen mit unklarem Ausgang. So geht Luxus im «Niyama Private Islands»  im Dhaalu-Atoll in den Malediven! Jede Menge Platz. Und Ruhe, selbst wenn alle 134 Villen gebucht sind.

Vor dem Private Cinema ein Private Dinner. Aufgedeckt wird an den romantischsten Plätzen auf der Insel. Mit Fackeln und an Lagerfeuern. Mit viel Ehrgeiz im Menü: Lemon-Lobster-Tatar. Lobster-Medaillon. Lobster-Consommé. Lobster-Schwänze – das volle Hummer-Programm halt. Der Lobster stammt aus den Malediven, 200 Hummer und Langusten sind im «Niyama» immer im Tank. Ein paar Fische liefern die Einheimischen auf der Insel ab: Merlin, Tuna, Mahi Mahi, Snapper, Bananafish. Alles andere wird aus Frankreich eingeflogen. Die Küchenchefs auf den Malediven müssen gut planen, teuer einkaufen. «Fehlt was, schicken wir ein Speedboot auf die nächste Insel. Wir Chefs verstehen uns gut, helfen einander aus», sagt der Elsässer Executive Chef Christophe Wehrung. In der Hochsaison ist die Lieferung aus dem Pariser Vorort Rungis besonders heftig: 14 verschiedene Austernsorten, Turbot, Sole, Loup de Mer – und 14 Kilo Kaviar von Kaviari. Ein Sternekoch fliegt für ein paar Diners auch gleich mit: Hervé Rodriguez («MaSa», Paris); er wird den Gästen als «Manipulator of Flavors» vorgestellt. Auf den Malediven sind zunehmend Einheimische die Bosse. Auch der smarte «Niyama»-General-Manager Hafidh Al Busaidy («ich bin Hal») ist am Indischen Ozean aufgewachsen.

 

Küchenchef Christophe bricht mit Traditionen – fördert Frauen. Das bekommt dem vielleicht besten Restaurant auf der recht grossen Anlage, dem «Nest», gut. Die Thailänderin Nikki zaubert am Teppanyaki-Grill mitten im Dschungel mit scharfen Messern und rohen Eiern, wirft die grosse Flamme an und serviert das Wagyu MB7+ butterzart. Ihre Landsfrau Gai ist Chef der asiatischen Küche: Sashimi auf Eis, Gyoza (Ravioli), Pad Cha Salay (Seafood). Kriegt sie von den Gästen die Lizenz zum Würzen («very spicy»), wirds richtig gut. Noch beeindruckender als die Küche ist das Restaurant selbst: Diner auf hölzernen Podesten inmitten mächtiger Baumkronen, sechs Meter über dem Boden.

Malediven Niyama Restaurant Nest

Niyama-«Nest» Ein Restaurant mitten im Dschungel. Seafood und mächtige Dry Aged Steaks.

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Malediven Soneva Fushi Resort

Chillen. Die Villen im «Niyama» und im «Soneva Fushi» (Bild) haben einen eigenen Privatpool. Zum einsamen Sandstrand sinds nur wenige Meter.

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Kann man diese dramatische Location noch toppen? Man kann! Wir fahren mit einem kleinen Boot raus aufs Meer, zur «Insel der Gelüste». Gleich zwei Restaurants gibts auf dieser Plattform: «Edge» mit Gourmetküche auf einem riesigen Holzdeck. Und «Subsix», die spektakuläre Unterwasser-Lounge sechs Meter unter dem Meeresspiegel. Seeigel, Oscietra-Kaviar, australisches Omega-Lamm und Tuna sind hier nur «Beilage». Die Korallen und Fische hinter dicken Scheiben haben die volle Aufmerksamkeit. Insidertipp: Diner statt Lunch! Die grossen Dinger (Midnight-Snapper!) gleiten nur abends vorbei, mittags bleibts bei deutlich kleineren Exemplaren. Danach? Ein letzter Drink und eine erste Zigarre auf der Bar-Terrasse. Mit berührend schönem Blick über den Indischen Ozean.

Die 134 Villen mit Sonnendeck und Pool, mal auf Stelzen über dem Wasser oder zwischen uralten Bäumen, sind alle mindestens 135 Quadratmeter gross, mit Nespresso- und Popcorn-Maschinen. Das luxuriöse «Badezimmer» (Dusche, Wanne, WC) ist draussen, unter freiem Himmel; man kann sich daran gewöhnen. Sensationell ist das «System Thakura». Der Butler ist auch Chauffeur, steuert die Elektrokarts und bucht alles: Tische in den Restaurants, spektakuläre Ausflüge, zuletzt den Rückflug nach Malé in den klapprigen «Seaplanes» von Maldivian. Die Piloten sehen aus wie im Film: Ray-Ban-Brille, reichlich Streifen auf den Achseln, eher wortkarg, tätowiert.

Thakura Shaam hat jeden Tag neue Ideen. Wasserski, Paddle-Boating, Delfin-Cruise, Exkursion zu den Turtles, Sundowner-Cruise auf einer alten Dhoni, Signature Massage im Spa (mit Kabinen über dem Meer!). Die beste: mit dem Jetski zu den Delfinen! Die gingen zwar rechtzeitig in «Deckung», aber rund um eine einsame, schneeweisse Sandbank mitten im Meer gabs einiges zu sehen: Tartarugas, Stingrays, Mantas. Mister Shaam weiss auch, wo die Baby-Sharks lauern: am Surf Shack am Ende der Insel. Surfen ist im «Niyama» kein leeres Versprechen: Meterhohe Wellen gibts nahe der Inseln. Wer mehr will, steuert mit Speedboat oder «Surf-Seaplane» noch heissere Spots an. Cracks wie Gabriel Medina, Mick Fanning, Matt Wilkinson und Adriano De Souza sind deshalb Stammgäste im «Niyama», vorzugsweise zwischen Juli und September.

«Niyama», das sind Zwillingsinseln. Auf Chill herrscht zenmässige Ruhe, auch an den wunderschönen Infinity-Pools. Auf der Insel Play wirds ein klein wenig lebhafter, vor allem im Explorer Kids Club, dem grössten der Malediven. Die Nannys, die hier die Kleinen bei Laune halten (Surfen, Kochen, Schatzsuche), sprechen alle gewünschten Sprachen, auch Russisch, Japanisch, Chinesisch und Arabisch. Die Kinder schliessen schnell Freundschaften und heulen, wenn die Ferien wieder vorbei sind. Die Eltern sind entspannt, können beruhigt auch mal ihr eigenes Ding machen. Auch abends: «Parents night-out, Kids night-in», sagt Deveekaa Nijhawan, Director of Communications, ganz cool.

Insel-Hopping! Ab zum «Soneva Fushi», einem weiteren Resort der Extraklasse, erreichbar per Wasserflugzeug oder mit dem Speedboat. Sonu und Eva Shivdasani sind die Besitzer und verpassen ihrem Management einen klaren Auftrag: Sehr luxuriös solls sein – aber auch naturnah, nachhaltig. Codewort auf der Insel: «Out of the Blue»! In diesem Restaurant draussen im Indischen Ozean wird auf zwei Etagen angerichtet. Im Hauptrestaurant gibts eigentlich alles: Pizza, Steaks, chinesische Küche, japanische Küche. Im «So Hot» werden jeden Abend Tandoor-Ofen, Robata-Grill und Josper-Grill eingefeuert. «So Chilled» ist das Schokolade- und Glace-Restaurant auf der kleinen Insel. «So Cheesy» heisst Käseliebhaber willkommen. Und im «So Fresh» jubeln die Veggies unter den Gästen: Kräuter und Salate aus dem ersten und einzigen Bio-Gewächshaus der Malediven. Wer will, zupft die Zutaten für sein Dinner selber.

Malediven Soneva Fushi Resort

Im Grünen. Im «Soneva Fushi» ist der Lunch am Dschungel-Tisch heiss begehrt.

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Die frechste Adresse auf der Restaurant-Insel: «Once Upon a Table» eine Etage höher. Weltstars wie Gert De Mangeleer (Belgien), Tim Raue (Deutschland), Kiko Moya (Spanien), Christian Le Squer (Frankreich) oder Kenji Gyoten (Japan) werden eingeflogen und kochen jeden Abend nur für eine Handvoll Gäste, die an einem hufeisenförmigen Tisch schlemmen, staunen und fotografieren. Ein Star aus der Schweiz war im März auch da – Heiko Nieder vom «The Dolder Grand» in Zürich, GaultMillaus «Koch des Jahres 2019»: «Sonevas Gastronomiekonzept ist unglaublich exklusiv», sagt er. «Beim Japaner gibts nur fünf Plätze. Ich selber habe im ‹Once Upon a Table› ein paar Abende lang für jeweils acht Gäste gekocht. Am letzten Abend gabs für meine Frau und meine Töchter ein veganes Dinner im Gemüse-Kräutergarten. Super!» «Soneva Fushi» bietet 57 private Villen, alle mit einem offenen Badezimmer zum Privatgarten, Wi-Fi, Nespressomaschine. Und einem Velo vor der Villentüre.

Malediven Soneva Fushi

Zauberformel. Dschungel, Pool, Strand und Ozean – die Trauminsel Fushi.

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Apropos Velo: Radtouren gibts tatsächlich auch auf den Malediven, im Shangri-La’s Villingili Resort & Spa im Addu-Atoll, 70 Flugminuten von Malé entfernt. Die Velostrecke ist 17 Kilometer lang, führt nach einem kurzen Bootstrip zu den fünf miteinander verbunden Inseln Gan, Feydhoo, Maradhoo-Feydhoo, Maradhoo und Hithadhoo. Für Boxenstopps eignen sich die lokalen Coffee Shops. Die 132 riesigen Villen des Resorts sind mindestens 133 Quadratmeter gross, stehen auf Stelzen im Wasser oder sind in Baumkronen («Tree Houses») versteckt. Dschungelcamp de luxe. BBQ-Dinners im Dschungel sind auch im Angebot.

Kann man auf den Malediven Golf spielen? Man kann! «Shangri-La’s Villingili» hat einen eigenen Neun-Loch-Platz. Den Driver lässt man besser zu Hause. Die Par 3 und Par 4 sind im Durchschnitt nur 112 Meter lang. Spass machts trotzdem, auch wegen der fantastischen Lage: Kokospalmen, schneeweisse Sandstrände, türkisblaue Lagunen. Die neun Spielbahnen haben tolle Namen: Manta Ray, Barracuda, Hammerhead und Shark.

Urs Heller, Chefredaktor von GaultMillau Schweiz
Urs HellerDer GaultMillau-Chef: «Ich will die besten Köche, Gastgeber, Produzenten und Winzer entdecken, fordern und fördern. Das ist unsere Mission.»Mehr erfahren
Von Urs Heller am 23. April 2019 - 17:30 Uhr