Skandalrapper Kollegah, 33, sorgt am Freitag vor dem Gefängnis in der deutschen Stadt Hagen für grosses Aufsehen. Im Gepäck hat der Musiker dicke Geldbündel. Im Schlepptau etwa hundert johlende Fans. Er holt seinen Rapper-Kollegen, Messerstecher Nuhsan Coskun, 24, für satte 40'000 Euro in bar aus dem Gefängnis.
Der als Jigzaw bekannte Rapper fällt der Polizei immer wieder durch Diebstahl-, Gewalt und Drogendelikte auf und sollte schon seit dem Jahr 2014 ausgewiesen werden. In seinen Rapsongs betitelt er sich selbst als «Asyltrickser». Im Juni 2017 sticht der Inhaftierte einen Polen mit dem Messer nieder. Daraufhin wird Coskun vergangenen April zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er legt Berufung ein.
Während der Verbrecher bis zur nächsten Verhandlung im Gefängnis sitzen müsste, kauft ihn Kollegah kurzerhand frei. Woher er die 40'000 Euro hat? Aus der «Portokasse», natürlich. Der Schützling ist bei Kollegahs Label unter «Alpha Music Empire» unter Vertrag. Gegenüber der deutschen Zeitung «Bild» sagt er: «Ich sehe grosses Potenzial in dem Jungen. Wir fahren direkt ins Studio und werden mit der Arbeit beginnen.»
Kollegah, der mit bürgerlichem Namen Felix Blume heisst, erhält vergangenen April mit Rapperkollege Farid Bang den Echo in der Kategorie Hip-Hop National. Und das trotz antisemitischer, gewaltverherrlichender und frauenfeindlicher Texte. Damit stösst das Duo auf grosse Empörung, Hass und sorgt sogar für das Aus des grossen deutschen Musikpreises. Dass der Skandalrapper dennoch seinen Verbrecher-Freund aus dem Gefängnis holt zeigt, dass ihm nicht viel daran liegt, sein Image aufzubessern.